Windows 11 ist jetzt als kostenloses Upgrade für Windows 10 erhältlich und hier lesen Sie unseren großen Windows-11-Test. Aber es stellt sich natürlich die Frage: Sollten Sie zugreifen oder noch warten? Unsere Empfehlung für die meisten Nutzer ist, mit der Installation von Windows 11 zu warten, wobei die Betonung auf "die meisten" liegt. Windows 11 bietet zwar einige hervorragende neue Funktionen, hat aber noch viele Ecken und Kanten und entfernt einige wichtige Funktionen, die Sie vielleicht in Windows 10 verwendet haben.
Wir listen daher drei Gründe auf, die für ein Upgrade sprechen, und drei Gründe, warum Sie mit dem Upgrade noch warten sollten.
Das gefällt uns: Das Einstellungen-Menü
Fast ein Jahrzehnt nach dem Erscheinen des neuen Einstellungen-Menüs in Windows 8 hat sich Microsoft endlich bemüht, dieses Menü nicht nur mit mehr Optionen zu füllen, sondern es auch gut zu organisieren.
Microsoft hat den Startbildschirm des Einstellungen-Menüs abgeschafft und setzt stattdessen auf eine Navigationsleiste auf der linken Seite. Am oberen Rand gibt es ein Navigationssystem, mit dem Sie innerhalb eines bestimmten Verzeichnisses vor- und zurückspringen können. Auch eine Suchfunktion ist vorhanden. Jede Seite in den Einstellungen liefert umfangreiche Informationen, ohne überladen zu sein, mit Dropdown-Menüs und Grafiken, die Sie unterstützen. Das ist sehr nützlich.
In Windows 11 finden Sie also das meiste, wonach Sie suchen, in den Einstellungen.
Das gefällt uns nicht: Das neue Startmenü
Ja, Microsoft hat die Live-Kacheln entfernt. Aber das eigentlich Schlimme ist, wie schlecht das Ganze jetzt angeordnet ist. In Windows 10 können Sie auf das Startmenü klicken und sehen Ihre App-Gruppen-Symbole und Dokumente neben einer alphabetischen Liste Ihrer Apps. In Windows 11 werden die Apps zunächst in das sekundäre Überlaufmenü "Alle Apps" verschoben. Von dort aus können Sie sie dann zum Haupt-Startmenü hinzufügen, auch bekannt als "angeheftete Apps".
Diese angehefteten Apps können verschoben, aber nicht wirklich gruppiert werden. Während die Live-Kacheln in ihrer Größe verändert werden können, um einer App mehr visuelles Gewicht zu verleihen, ist dies bei Windows 11 nicht möglich. Das Startmenü von Windows 11 wirkt jetzt leblos und weniger funktional.
Das gefällt uns: Das "Out of the Box"-Erlebnis
Die "Out of the Box Experience" (OOBE) sehen Sie vielleicht nur einmal, wenn Sie einen neuen Windows-11-PC einrichten, aber es ist toll. Einen Windows-11-PCs einzurichten dauert nur wenige Minuten, und Microsoft nutzt diese Zeit optimal, indem es Sie auf eine virtuelle Tour durch die wichtigsten Funktionen von Windows 11 mitnimmt, darunter auch solche, auf die Sie vielleicht erst nach einigem Herumstöbern stoßen. Eine deutliche Verbesserung gegenüber Windows 10, das auch nicht schlecht war.
Wenn OOBE abgeschlossen ist, suchen Sie nach den Apps "Erste Schritte" und "Tipps". Microsoft weist auf diese beiden Apps nicht direkt hin, aber sie enthalten einige zusätzliche nützliche Hilfen.
Das gefällt uns nicht: Lokale Konten fehlen
Wenn Sie bereits ein Microsoft-Konto verwenden, um sich an Ihrem Windows-PC anzumelden, betrifft Sie das nicht. (Für die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto müssen Sie eine persönliche Microsoft-E-Mail-Adresse und ein Passwort eingeben.)
Wenn Sie lieber ein "lokales" oder "Offline"-Konto mit einer anonymen Anmeldung verwenden möchten (oder sogar verlangen), geht das nur für Nutzer von Windows 10 Pro, die auf Windows 11 Pro upgraden. Nutzer von Windows 10 Home, für die das wichtig ist, müssen zunächst ein Upgrade von Windows 10 Home auf Windows 10 Pro durchführen und können dann auf Windows 11 Pro umsteigen.
Der "Router-Trick", den Windows 10 ermöglichte, ist verschwunden. Windows 11 Home bietet Ihnen nicht einmal die Möglichkeit, ohne Verbindung zu einem Netzwerk fortzufahren, und erlaubt Ihnen auch nicht, den Anmeldebildschirm für das Konto zu umgehen. Windows 11 Pro hingegen schon.
Das gefällt uns: Widgets
Widgets, die riesige Leiste, die sich auf der linken Seite des Bildschirms ausklappen lässt, enthält alle möglichen nützlichen Informationen: das lokale Wetter, Ihren Kalender, Fotos, die Sie an diesem Tag vor ein paar Jahren aufgenommen haben, und so weiter. Über den Microsoft Start-Dienst wird aber auch viel Überflüssiges angezeigt, sofern Sie Ihre Einstellungen nicht entsprechend konfigurieren.
Das Widgets-Fenster von Microsoft Windows 11 ist konfigurierbar, sodass Sie es nach Belieben anpassen können. Die Widgets-Einstellungen sind über Ihr Kontobild in der oberen rechten Ecke verfügbar.
Das gefällt uns nicht: Die fehlende Browser-Auswahl
Viele Leute verwenden den integrierten Edge-Browser. Mehr Nutzer verwenden jedoch Google Chrome, Firefox, Vivaldi, Opera, Brave oder andere Nischen-Browser. Ja, Sie können Chrome herunterladen und ihn nach Belieben verwenden. Aber wenn Sie Chrome zum Standardbrowser auf Ihrem PC machen möchten, ist die Option "Als Standard festlegen", die in Windows 10 verfügbar war, verschwunden.
Stattdessen werden Sie mit einem der verwirrendsten Options-Bildschirme konfrontiert, die Windows je präsentiert hat, in dem Sie aufgefordert werden, Ihre Browserwahl nach einzelnen Dateitypen festzulegen. Nein, es gibt keine Option für "Alles auswählen". Wenn Sie dennoch den Dateityp wechseln möchten, fragt Microsoft erneut, ob Sie stattdessen Edge ausprobieren möchten. Das nervt und wirft kein gutes Licht auf Microsoft bzw. sein Betriebssystem.
Wie auch immer Sie sich entscheiden, Upgrade oder nicht, sowohl Windows 10 als auch Windows 11 haben ihre Vorteile und sind generell keine schlechte Wahl.
(PC-Welt)