Dass Süd und Nord gut zusammenarbeiten können , haben nun die Polizei in Coburg und in Kiel unter Beweis gestellt: Zusammen konnten die Ermittler einen Täter festnehmen, der in großem Stil mit fremden Kreditkartendaten in Online-Shops Waren bestellt und diese dann weiter verkauft hatte. Die Produkte wurden dabei an Packstationen in Kiel und Umgebung geliefert, deren Zugang unter falschen Namen eingerichtet wurden.
Zunächst war es für die Kripo in Coburg ein Routinefall: In Kronach wurde mit den Kreditkartendaten einer Geschädigten ein Smartphone im Wert von 459 Euro bei einem Online-Portal gekauft. Die Ware wurde an eine Packstation in Schönberg in der Nähe von Kiel geliefert. Das Mobiltelefon wurde dann über eine andere Plattform an einen Dritten weiter verkauft. Über dieses Handy gelang es den Coburger Kriminalisten in enger Zusammenarbeit mit der Kieler Kripo, die Spur zu einem 28-jährigen Mann aus Kiel zurückzuverfolgen.
Fünfstelliger Betrag ergaunert
Bei weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Täter bei verschiedenen Online-Shops mit fremden Kreditkarten Waren bestellt und hatte diese an Packstationen in Kiel und Umgebung liefern lassen. Die Elektronikartikel gab er dann umgehend zu einem marktüblichen Preis an ahnungslose Käufer ab. Für die finanziellen Transaktionen benutzte der Täter zwei Bankkonten, die er zuvor unter Vorlage gefälschter Ausweise eröffnet hatte.
Dabei ging der Mann äußerst routiniert vor und verschleierte immer wieder seine Identität mit Falschpersonalien, Scheinadressen und ausländischen Kreditkarten. So hat er innerhalb von drei Monaten einen fünfstelligen Eurobetrag ergaunert, bevor die Staatsanwaltschaft Coburg die restlichen Vermögenswerte beschlagnahmen konnten.
Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Betrügers stellten die Polizisten neben gefälschten Ausweisen und verfälschten Magnetkarten auch zahlreiche weitere Beweismittel sicher. Laut der Kripo in Coburg wird die Auswertung der Gegenstände noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Ermittler rechnen mit der Aufklärung einer Reihe von weiteren Straftaten. (awe)
70 Prozent der befragten Händler wurden schon einmal Opfer eines Betrugsversuches.
Die überwiegende Mehrheit der Händler nutzt keine Mechanismen zur Betügererkennung.
Fast zwei Drittel der Händler haben sich mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt.
Die Solidarität ist trotz aller Konkurrenz vorhanden: Fast alle würden ihren Kolelgen helfen.
Etwa die Hälfte der befragten Händler würden für die Prävention auch Geld ausgeben.
Die große Mehrheit würden ihr Angebot anpassen, wenn sie einen Betrugsverdacht hätten, beispielsweise bei den Bezahlungsmodalitäten.
Die Zusammenfassung der Händlerbund-Studie kann hier als PDF heruntergeladen werden: