Christian Herlan, Geschäftsführer von Dr. Kraus & Partner in Bruchsal, antwortet:
"Ich sehe zwei mögliche Ursachen für Ihr Problem: Entweder Ihre Leistung stimmt nicht. Dann stehen Sie – in einer Kleinstadt, wo sich alles schnell herumspricht – auf verlorenem Posten. Die zweite, wahrscheinlichere Möglichkeit ist: Es gelingt Ihnen nicht, eine Beziehung zu Ihren Kunden aufzubauen.
Deshalb empfehle ich Ihnen: Lassen Sie einmal Ihr Gesprächsverhalten von einem Verkaufsprofi analysieren. Dieser sollte insbesondere darauf achten, wie Sie auf die Kunden, die in Ihren Laden kommen, zugehen und ob Sie sich gezielt nach deren Bedürfnissen erkundigen und auf diese eingehen. Des Weiteren sollte er überprüfen, ob Sie Ihren Kunden das Gefühl vermitteln, dass sie sich Ihnen anvertrauen können.
Vielleicht ist Ihnen aber die hierfür nötige Investition zu hoch. Dann überlegen Sie sich doch einfach mal, bei welchen Unternehmen ähnlicher Größe Sie selbst gerne Kunde sind. Das kann die Bäckerei oder die Fleischerei um die Ecke sein. Oder Ihr Friseur oder Ihre Autowerkstatt. Oder Ihr Arzt oder Ihr Steuerberater. Und überlegen Sie sich dann, warum Sie dort gerne Kunde sind.
Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen gewiss einige Dinge einfallen, die diese im Kundenkontakt besser als Sie machen. Gerade in einer kleinen Gemeinde muss es Ihr oberstes Ziel sein, möglichst viele Stammkunden zu gewinnen, denn Ihr Kundenpotenzial ist begrenzt."
Lesen Sie auch:
Der Fachhandelstipp (Teil 1): Gute neue Ideen entwickeln
"Für mein Computergeschäft möchte ich ein neues Konzept entwerfen. Erste Ideen habe ich bereits. Mir fehlen zu deren Ausarbeitung im Tagesgeschäft aber die nötige Ruhe und Zeit. Deshalb schiebe ich mein Vorhaben seit Monaten vor mir her. Was soll ich tun?"Der Fachhandelstipp (Teil 2): Beratung ist nur ein Mittel, um zu verkaufen
"Immer wieder registriere ich: Es kommen zwar sehr viele Kunden in mein Elektronikgeschäft und lassen sich beraten. Kaufen tun sie aber nichts. Wie kann ich eine höhere Abschlussquote erzielen?"Der Fachhandelstipp (Teil 3): Der Umgang mit Beschwerden
"Gestern hat mich ein Kunde angerufen und sich beschwert, dass ich auf seinem PC ein falsches E-Mail-Programm installiert habe, da jetzt eine wichtige Funktion fehle. Ich solle dies kostenlos ersetzen. Dabei installierte ich genau das Programm, das er wollte. Wegen seiner massiven Beschwerde habe ich dem zugestimmt. Hätte ich anders reagieren sollen?"Der Fachhandelstipp (Teil 4): Die eigenen Mitarbeiter schulen
"Für mein IT-Fachgeschäft arbeiten auch einige Teilzeitkräfte. Eigentlich müsste ich sie dringend im Verkauf schulen. Doch zu mehrtägigen Seminaren kann ich sie nicht schicken – dafür ist mein Personaldecke zu dünn. Zudem wäre dies zu teuer. Wie kann ich meine Mitarbeiter dennoch schulen?"Der Fachhandelstipp (Teil 5): Das Auftreten gegenüber Kunden
"Ich habe gehört, dass in einem Verkaufsgespräch die ersten Sekunden weitgehend über den Erfolg entscheiden. Stimmt das? Und wenn ja, wie sollte ich mich als Verkäufer in den ersten Sekunden verhalten?"Der Fachhandelstipp (Teil 6): Ordnung im Laden schaffen
"Ich sage meinen Mitarbeitern immer wieder: Wichtig dafür, ob ein Kunde kauft, ist auch, welchen Eindruck er von unserem Laden hat. Dazu zählen auch, dass er ordentlich, aufgeräumt und gut sortiert wirkt. Doch kaum bin ich einige Zeit weg, bricht in meinem Geschäft das Chaos aus. Wie kann ich dies vermeiden?"Der Fachhandelstipp (Teil 7): Gegen die Konkurrenz behaupten
"Vor drei Monaten eröffnete in meiner Nachbarschaft ein Elektronik-Markt, der sehr stark für sich wirbt und frequentiert wird. Seitdem kommen in mein PC-Geschäft weniger Kunden. Wie komme ich jetzt an neue Kunden?"
ChannelPartner wird in loser Reihenfolge weitere Tipps für den Geschäftsalltag von Fachhändlern, Resellern und Dienstleistern in der ITK-Branche veröffentlichen, die von verschiedenen Experten beantwortet werden. Wenn Sie auch eine Frage haben, einen Tipp benötigen oder ein Thema anstoßen wollen, dann nutzen Sie die Kommentarfunktion (Disqus) unten. (tö)
- Allgemeine Fragen, oft eingeleitet mit einem "Ach übrigens"
- Von all den Dingen, die Sie bei uns schätzen, was gefällt Ihnen da am besten?<br> - Wenn es eine Sache gibt, die wir unbedingt mal anders machen sollten, was wäre das Wichtigste für Sie?<br> - Was fehlt Ihnen denn bei uns am allermeisten?<br> - Was ist eigentlich für Sie der wichtigste Grund, uns die Treue zu halten?<br> - Wenn es eine Sache gibt, für die Sie uns garantiert weiterempfehlen können, was wäre da das Empfehlenswerteste für Sie? - Wenn die großen Chefs mal anrufen
- Lieber Kunde, wie denken Sie eigentlich über uns? <br> - Nur mal angenommen, Sie wären an meiner Stelle, was würden Sie schleunigst verändern?<br> - Nur mal angenommen, Sie hätten bei uns Vertriebsverantwortung, was würden Sie als Erstes verbessern?<br> - Wie sähe für Sie eine perfekte Dienstleistung aus?