Für die Inhaber der neueren iPhones stellt sich die Frage gar nicht, schließlich hat die aktuellste Generation der Apple-Smartphones iPhone 15 das neueste Betriebssystem vorinstalliert. Die Inhaber der älteren Generationen können sich jedoch fragen, ob iOS 17 das eigene Gerät etwa ausbremst.
Dieser Frage sind wir nachgegangen, indem wir mehrere Aspekte auf einem iPhone SE 2020 gemessen haben. Das Gerät kommt mit einem A13, wie im iPhone 11 Pro. iOS 17 ist mit Geräten bis zu A12 in einem iPhone XS kompatibel. Zwar ist das SE 2020 nicht das älteste iPhone, das mit iOS 17 kompatibel ist, es ist aber auch nicht weit davon entfernt. Um Messfehler auszuschließen, haben wir jede Benchmark dreimal gemessen und den Mittelwert der Ergebnisse für den Vergleich genutzt.
Safari-Geschwindigkeit
Um die Safari-Geschwindigkeiten zu ermitteln, nutzen wir zwei bekannte Tools: Jetstream Browser Test und Basemark 3.0. Jetstream misst die allgemeine Leistung eines Browsers, etwa wie schnell entsprechende Elemente aufgebaut werden. Basemark wiederum konzentriert sich auf grafische Darstellungen, etwa wie schnell komplizierte Grafiken abgespielt werden oder wie geschmeidig das Zoomen in den eingebetteten Bildern und SVG-Dateien funktioniert.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die beiden Versionen von Safari unter iOS 16.6.1 und iOS 17.0.3 kaum unterscheiden. Bei Jetstream Browser wird Safari unter iOS 17 um 0,029 Prozentpunkte schneller, bei Basemark 3.0 immerhin um 5,99 Prozentpunkte. Die Unterschiede wird jedoch kaum jemand im Alltag merken.
CPU und Neuronale Engine
Geekbench und Geekbench ML sind synthetische Werte, die vermitteln können, wie schnell der Prozessor oder der Co-Prozessor, wie die Neuronale Engine, rechnen.
Die Ergebnisse der Messungen sind eindeutig: Beide Apps haben unter iOS 16.6.1 und unter iOS 17.0.3 fast identische Werte gemessen, die Unterschiede betragen wenige Prozentpunkte in die eine oder in die andere Richtung. Auch hier kann man sagen: Das iOS 17.0.3 ist keine große Bremse für die älteren Chips.
Grafik
Zur Messung der Grafikleistung bei aufwendigen Spielen haben wir das Tool 3D Mark Wild Life hergenommen. Dieses vergibt unter anderem Leistungspunkte für die Grafikdarstellung sowie die durchschnittliche Bilderwiedergaberate pro Sekunde.
Wir haben signifikante Unterschiede gesehen: Das iOS 17.0.3 kommt hier schlechter weg, im Schnitt um 13 Prozent. Auch bei FPS-Raten waren die Werte vergleichbar niedriger: 33,16 FPS bei iOS 17 gegen 38,18 FPS bei iOS 16. Diese Diskrepanz können wir nicht erklären. Allerdings haben wir bemerkt, dass die Wild-Life-Messungen recht stark mit dem Ladezustand des iPhones korrelieren: je leerer der Akku, desto langsamer und ruckeliger der Ablauf.
Eine Stichprobe abseits unserer Messung mit vollem Akku und unter iOS 17.0.3 hat gezeigt, dass sich sowohl die Leistungspunkte als auch die FPS-Werte an die von iOS 16.6.1 angeglichen haben.
In einer weiteren Messung haben wir geprüft, wie lange das gleiche iPhone benötigt, um unter iOS 16.6.1 und iOS 17.0.3 eine anspruchsvolle App wie "Call of Duty: Mobile" zu installieren und dreimal zu starten. Bei der Installation hat das iPhone unter iOS 16 zwei Minuten und 18 Sekunden gebraucht, unter iOS 17 zwei Minuten und 30 Sekunden. Die Startzeiten unter beiden Systemen haben sich um 0,029 Prozentpunkte unterschieden.
Wenn aus dem Arbeitsspeicher entfernt, hat "Call of Duty" im Schnitt knapp 11 Sekunden gebraucht, um zu starten (bis Anmeldefenster). Die Durchschnittswerte unterschieden sich um drei Millisekunden. In der Alltagsnutzung fällt das nicht auf.
Fazit
iOS 17 hatte in den vergangenen drei Wochen einen etwas holprigen Start, schließlich kommt das Betriebssystem bereits mit dem dritten Punktupdate. Man kann jedoch nicht behaupten, dass iOS die älteren iPhones signifikant ausbremst. Bei den meisten gemessenen Aspekten - bis auf die Grafik - bewegen sich die Werte im gleichen Bereich und werden im Alltag nicht auf sich aufmerksam machen. (Macwelt)