Nach dem Vorbild von Asus' "Eee PC" will Mitac International in Kooperation mit MIND ebenfalls in den Markt für Billig-Notebooks einsteigen. Das für Kinder in der Dritten Welt gedachte "One Laptop per Child"-Project (OLPC) könnte dadurch gezwungen werden, in anderen Ländern ebenfalls in den Consumer-Markt einzusteigen.
Mitac aus Taiwan ist unter anderem Muttergesellschaft der Navi-Anbieter MIO und der im Frühjahr 2007 übernommenen Navman, gehört aber auch zu den zehn führenden Auftragsfertigern für PCs und Notebooks.
Eine der Stärke des Unternehmens ist der Mut, in Nischenmärkte zu investieren. Das und die Tatsache, dass Mitac mit dem eigenen Low-Cost-Notebook Kinder im Alter von zwischen 3 und 12 Jahren adressieren will, sehen einige Notebook-Hersteller als Grund, dass Mitac und Asus dem von dem MIC-Media-Lab-Gründer Nicholas Negroponte ins Leben gerufenen OLPC-Projekt das Wasser abgraben könnte.
Negroponte, der sich heute nur noch um das Projekt kümmert, hat schon genug Probleme, Entwicklungsländer auf seine Seite zu holen.
Als größter Gewinner aus dem Low-Cost-PC-Markt könnte laut Industriekreisen Intel hervorgehen. Falls OLPC gegenüber dem Eee PC von Asus in den Entwicklungsländern an Boden verliert, besteht die Gefahr, dass AMD sich aus dem Projekt zurückzieht und sich nach einem neuen Partner umsieht, um in dem Markt mitzuspielen.
Hersteller des OLPC ist der weltgrößte Notebook-Produzent Quanta Computer. Doch die Lieferungen sind bislang weit hinter Plan zurückgeblieben. Das liegt zum Teil aber eben auch daran, dass die Nachfrage wegen einer wachsenden Zahl von günstigen Alternativen nicht so groß ist, wie ursprünglich erwartet. (kh)