Kaltstart in elf Sekunden?
Neben der Möglichkeit, die Akkulaufzeit eines Notebooks mithilfe von Windows 7 zu steigern, demonstrierten Microsoft und Intel auch eine besonders schnell hochfahrende Windows-7-Installation. Das Betriebssystem schaffte es in der Demonstration, binnen elf Sekunden zu starten. Aber auch hier wollten die Ingenieure keine konkreten Angaben zur praktischen Relevanz machen. Vermutlich deshalb, weil diese Rekordzeit auf einem Rechner mit schneller SSD und anderen Hochleistungskomponenten erreicht wurde, und in der Praxis deshalb eher selten möglich sein dürfte.
Grund für die leicht höhere Performance und Akkuleistung von Windows 7 gegenüber seinem Vorgängerbetriebssystem ist unter anderem die bereits seit dem Release von Windows Vista betriebene Zusammenarbeit zwischen Microsoft und Intel. "Beide Firmen haben einen größeren Ingenieursaufwand als jemals zuvor betrieben, um sowohl Hard- als auch Software zu verbessern", sagt Microsoft-Sprecher Mike Anguilo der BBC. Und auch bei Intel zeigt man sich zufrieden mit der intensiven Zusammenarbeit mit Microsoft. "Die Zusammenarbeit sollte Windows 7 besser und fehlerfreier als das im Januar 2007 gestartete Windows Vista machen. Dieses wurde auf breiter Front kritisiert und war vermutlich eine der besten Werbekampagnen für Macs in der Geschichte", sagt Steve Smith, stellvertretender Präsident von Intels Digital Enterprise Group.
Natürlich wurde auch mit anderen Prozessorherstellern zusammengearbeitet, sodass nicht nur Intel-Benutzer in den Genuss der Performance und Energiesparfunktionen von Windows 7 kommen, so Binder.
Intel zeigt jedenfalls schon reges Interesse am neuen Microsoft-Betriebssystem, das ab 22. Oktober erhältlich sein wird. Der Chipgigant hat bereits hunderte Firmen-PCs auf Windows 7 umgestellt. Vista schaffte es nie bis zu den Intel-Mitarbeitern. Das Unternehmen blieb während des gesamten Lebenszyklus des scharf kritisierten Betriebssystems dem Vorgänger Windows XP treu. Der Grund war unter anderem, dass Intel intern Programme verwendet, die nicht Vista-kompatibel sind und man das Kosten-Nutzen-Verhältnis schlecht bewertete, so Smith.
Mit der siebten Version des Betriebssystems aus Redmond nimmt Intel nun doch Abschied von XP. Ob andere Konzerne Intels Beispiel folgen, bleibt abzuwarten. Erst heute startete der Verkauf von Volumenlizenzen für große Unternehmen, während Endverbraucher noch fast zwei Monate warten müssen - einstweilen steht für besonders eilige eine 90-Tage-Testversion der Enterprise-Version von Windows 7 zum Download bereit. (pte) / (bw)