Computacenter gibt Auskunft
Windows 10 – für wen der Umstieg lohnt
Datum:17.02.2015
Autor(en):Ronald Wiltscheck
Immer mehr Details werden zu Windows 10 bekannt. Windows-Experte Peter Grabowski von
Computacenter beleuchtet konzeptionelle und strategische Fragen, mit denen sich Unternehmen
vor der Migration auf das neue Betriebssystem von Microsoft beschäftigen sollten.Für welche Unternehmen lohnt es, auf Windows 10 zu migrieren?
Peter Grabowski: Windows 101 eignet sich vor allem als Folgesystem für Windows 7 – gerade auch vor dem Hintergrund
des absehbaren Support-Endes für den Vista-Nachfolger. Um zukunftsfähig zu bleiben,
müssen sich alle Unternehmen, die aktuell Windows 7 nutzen, in absehbarer Zeit mit
Windows 10 beschäftigen. Jetzt noch auf Windows 8 oder 8.1 zu migrieren, ist für sie
wenig sinnvoll. Anders sieht dies für Nutzer von Windows 8 und 8.1 aus. Sie müssen
im Einzelfall und je nach Zufriedenheit mit dem bestehenden Betriebssystem abwägen,
ob der Migrationsaufwand gerechtfertigt ist.
Peter Grabowski, Senior Consultant bei Computacenter: "Das Betriebssystem ist wichtig,
aber seine Rolle sollte nicht überbewertet werden. Die Anwender arbeiten nicht mit
Windows, sondern mit ihren Anwendungen und Daten."
Foto: Computacenter
Wie kann sich die IT auf die Migration vorbereiten?
Grabowski: Wie bei jedem Migrationsprojekt sind vor allem eine sorgfältige Planung und eine
an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasste Strategie entscheidend. Höchste Priorität
genießen die Anwender: Welche spezifischen Anforderungen gibt es? Welche Angestellten
arbeiten mobil? Wie greifen sie auf Unternehmensdaten zu? Wie werden Applikationen
auf mobilen Endgeräten aktualisiert? All diese Fragen gilt es im Vorfeld zu beantworten.
Außerdem ist die zeitliche Planung wichtig: Fixe Termine wie der Geschäftsabschluss
und andere IT-Projekte, die den Rollout verzögern könnten, sollten im Vorfeld berücksichtigt
werden. Aufgrund des nicht zu unterschätzenden Aufwands ist es ratsam, einen kompetenten
Partner bei der Planung und Umsetzung der Migration hinzuzuziehen.
Welche strategischen Weichen müssen hierfür gestellt werden?
Grabowski: Das Betriebssystem ist wichtig, aber seine Rolle sollte nicht überbewertet werden.
Die Anwender arbeiten nicht mit Windows, sondern mit ihren Anwendungen und Daten.
Eine zentrale strategische Weichenstellung vor der Windows-10-Migration können Unternehmen
vornehmen, wenn sie Daten und Applikationen vom Betriebssystem entkoppeln – beispielsweise
mithilfe eines Cloud-Dienstes. Die Unternehmens-IT stellt dabei die Applikationen
und Daten virtuell in einer gesicherten Betriebsumgebung für die Nutzer bereit. Für
den einzelnen Mitarbeiter bietet dies den Vorteil, dass dieser unabhängig vom verwendeten
Endgerät und Betriebssystem problemlos auf Geschäftsanwendungen und seinen aktuellen
Arbeitsstand zugreifen kann.
Grabowski: "Am einfachsten gelingt der Migrationsprozess auf Windows 10, wenn Unternehmen
Daten und Applikationen vom Betriebssystem entkoppeln. Dann muss tatsächlich nur das
Betriebssystem neu installiert werden."
Welche Rolle spielt die wachsende Zahl mobiler Endgeräte im Unternehmen?
Grabowski: Natürlich spielt die Einbindung mobiler Geräte in der heutigen Arbeitswelt eine entscheidende
Rolle. Unternehmen müssen ihren vermehrt mobil arbeitenden Mitarbeitern geeignete
und sichere Enterprise-Apps zur Verfügung stellen, mit denen sie auch unterwegs uneingeschränkten
Zugriff auf Unternehmensdaten haben und produktiv arbeiten können. Windows 10 wird
– nach allem, was Microsoft ankündigt – einige Neuheiten im Bereich App-Entwicklung
und mobiles Arbeiten bieten. Mit den "Windows Universal Apps" verspricht Microsoft2, eine App für alle mobilen Plattformen entwickeln zu können, wodurch die Entwicklungskosten
erheblich gesenkt werden.
Und wie sollten Clients und Prozesse gestaltet werden, sodass Migrationen künftig
einfacher werden?
Grabowski: Am einfachsten gelingt der Migrationsprozess, wenn Unternehmen, wie oben beschrieben,
Daten und Applikationen vom Betriebssystem entkoppeln. Dann muss tatsächlich nur das
Betriebssystem neu installiert werden. Einstellungen und Benutzerprofile, die vorher
beispielsweise in einem zentralen Cloud-Dienst gespeichert wurden, können danach automatisiert
wieder aufgespielt werden. Sind die Daten jedoch alle lokal gespeichert, müssen sie
vor der Migration erst zentralisiert und gesichert werden, was die Migration unnötig
in die Länge zieht und die Kosten nach oben treibt. Je höher der Automatisierungsgrad
solcher Prozesse, desto einfacher, sicherer und kostengünstiger werden Migrationsprojekte.
Bei einem Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern lassen sich die Kosten dadurch von
einem einstelligen Millionenbetrag unter Umständen auf mehrere hunderttausend Euro
reduzieren.
Wie sollte der Migrationsprozess konkret vor sich gehen?
Grabowski: Bewährt hat sich ein Vorgehen, bei dem zunächst das IT-Fachpersonal das neue Betriebssystem
testet, um Auswirkungen auf die Infrastruktur beobachten zu können. Im zweiten Schritt
ist der Rollout in einer Pilotgruppe sinnvoll. Diese Pilotgruppe sollte nicht aus
einer Abteilung bestehen, damit etwaige Probleme im Pilotbetrieb nicht einen kompletten
Fachbereich lahmlegen. Eine repräsentative Auswahl besteht etwa bei rund zehn Prozent
der mit EDV-Systemen arbeitenden Belegschaft. Im Anschluss wird das Betriebssystem
in größeren Stückzahlen sukzessive ausgerollt.
[Hinweis auf Bildergalerie: Windows 10 installieren] gal1
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Bildergalerien im Artikel:
gal1 Windows 10 installierenWindows 10 installieren
Mit dem Windows USB/DVD Download Tool erstellen Sie aus ISO-Dateien bootfähige USB-Sticks, auch für Windows 10.
Foto: Thomas Joos
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Nach der Auswahl des USB-Sticks beginnt die Kopieraktion für Windows 10.
Foto: Thomas Joos
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Die virtuelle Festplatte für die Installation von Windows 10 erstellen Sie während der Installation.
Foto: Thomas Joos
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Windows 10 bindet die anderen installierten Betriebssysteme an den eigenen Boot-Manager an.
Foto: Thomas Joos
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Das Anpassen der Optionen des Boot-Managers ist in Windows 10 erweitert worden. Hier stehen noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung als unter Windows 8.
Foto: Thomas Joos
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Das Anzeigen des Boot-Managers in Windows 10 erfolgt weiterhin über das Befehlszeilentool bcdedit.
Foto: Thomas Joos
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