Im Mittelstand
Was IBM-Partner so alles in der Cloud treiben
Datum:21.06.2011
Autor(en):Ronald Wiltscheck
IBM-Partner vertreiben bereits erfolgreich Cloud-Lösungen, das demonstrierten die
Geschäftsführer der Systemintegratoren inoXtech und X-Integrate vergangene Woche in
München.
IBM-Partner vertreiben bereits erfolgreich Cloud-Lösungen, das demonstrierten die Geschäftsführer der Systemintegratoren inoX-Tech1 und X-Integrate2 vergangene Woche in München.
Einer der mittelständischen Kunden, der bereits IBMs3 Cloud-Lösungen im Einsatz hat, ist die Privatklinik Dr. Schindlbeck am Ammersee südwestlich in München. Dort ist bereits sein einigen Jahre eine "Private Cloud" in Betrieb. Sämtliche Desktop-PC wurden dort durch Thin Clients ersetzt, und all die sensiblen Patientendaten befinden sich auf drei IBM-Servern des Typs x3550.
Diese Systeme sind redundant ausgelegt, so das bei Ausfall einer Hardware-Komponenten4 die andere für sie einspringt. Ärzte und Pflegekräfte5 bekommen an den Thin Clients immer dann Zugriff auf die Patientendaten, wenn sie sich an dem betreffenden Endgerät mit ihrer eigenen Smartkcard identifizieren. So stehen alle Patientendaten in allen Behandlungsräumen stets zur Verfügung6. Realisiert hat diese "Private Cloud" in der Privatklinik der IBM-Partner inoX-Tech aus München.
[Hinweis auf Bildergalerie: Was Partner in der Cloud tun sollten] gal1
Dabei entrichtet der Kunde seinem Dienstleister7 eine feste Grundgebühr, die weiteren Dienstleistungen rechnet das Systemhaus mit der Klinik verbrauchsabhängig8 ab. "Eine reine Flatrate würde hier nicht funktionieren", gab Michael Döderlein, Geschäftsführer der inoX.-tech GmbH gegenüber ChannelPartner an. Damit widersprach er zum Teil den Ausführungen der IBM9-Channel-Chefin Doris Albiez,die die Überzeugung vertrat, IBM-Partner und -Kunden würde die Flatrate bevorzugen, da mit ihr stets vorhersagbare Kosten verbunden wären.
Im Gespräch mit ChannelPartner10 empfahl der inoX-tech-Geschäftsführer Döderlein Resellern, bei ihren Kunden erst herauszufinden, welche ihrer Systeme unkritisch sind, um diese zuerst in die "Wolke" auszulagern. Davor sollten diese Systeme aber erst vollständig virtualisiert werden. Vorsicht gilt auch bei der Wahl des Providers. Dieser sollten schon bestimmte Bandbreite, Netzwerk-Performance und Applikations-Verfügbarkeiten11 garantieren.
Interne IT mit externer Cloud verbinden
Wolfgang Schmidt, Geschäftsführer der X-Integrate Software & Consulting GmbH aus Köln12 betreut auch Kunden aus dem oberen Mittelstand. Bei ihnen verknüpft er Daten und Applikationen aus ihrer internen "Private Cloud" mit Daten und Applikationen in der "Public Cloud", also zum Beispiel die firmeneigenen ERP-Systeme mit der CRM-Lösung von salesforce.com. "In dieser Hybriden Cloud liegt die Zukunft", meinte auch Schmidt in München. Dabei setzt der Systemintegrator vornehmlich auf die Software-Komponente von IBM WebSphere und Tivoli.
Und derartige Integrationsprojekte dauern laut Schmidt nicht Monate, sondern nur einige Tage. Gegenüber herkömmlichen EAI-roll-outs (Enterprise Application Integration) würden sich demnach Kostenvorteile von bis zu 80 Prozent ergeben, so der Diplomingenieur. Und bei der Abrechung der Cloud-Dienste präferiert der X-Integrate-Geschäftsführer die "pay-as-you-go"-Modelle.
[Hinweis auf Bildergalerie: Cloud Computing in der Praxis] gal2
Um die Geschäftsprozesse und damit letztendlich Applikationen schneller in die "Wolke" zu transferieren, bietet IBM den "Bluewoks Live"-Software an. Einer der ersten IBM-Partner, der sich diese Lösung zunutze macht und seinen Kunden als Service offeriert, ist die Pass Consulting Group aus Aschaffenburg. Als "Cloud-Experten" haben sich bereits von IBM13 das Systemhaus Fritz & Maczion, der Distributor Arrow ECS14 und der Hoster NCT zertifizieren lassen.
Denn in der Cloud sieht IBM ein Riesenwachstumspotential für seine Partner, und das hauptsächlich im Geschäft mit mittelständischen15 Kunden. Nach Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums wird das Marktvolumen für Cloud Computing in Deutschland bis 2013 auf 2,153 Milliarden Euro anwachsen. Analysten der Experton Group glauben gar, dass bis 2020 rund 80 Prozent der nachgefragten Rechenzentrumsleistungen weltweit aus der "Wolke" geliefert werden. (rw)
Links im Artikel:
1 http://www.inox-tech.de/cms/2 http://www.x-integrate.de/
3 http://www.ibm.com/
4 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2383359/index.html
5 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2385753/index.html
6 https://www.channelpartner.de/news/2385792/index.html
7 https://www.channelpartner.de/handel/systemhaeuser/2383872/index.html
8 https://www.channelpartner.de/channelcenter/storage_server/2384737/index.html
9 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2383673/index.html
10 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2385041/index.html
11 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2384531/index.html
12 http://www.saasecosystem.org/
13 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2383053/index.html
14 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/2385816/index.html
15 https://www.channelpartner.de/channelcenter/cloud_computing/299863/index.html
Bildergalerien im Artikel:
gal1 Was Partner in der Cloud tun solltenDoris Albiez, IBM: "Mittelstand ist reif für die Cloud"
Wolfgang Schmidt. X-Integrate: "Hybrid Cloud - Integration von Unternehmensanwwendungen
mit Cloud-Services"
Foto: IBM
Michal Döderlein, inoX-Tech: "Die Beweggründe des Kunden für die Cloud sind Flexibilität,
Usability, Spezialsysteme und Datenauslagerung"
Foto: IBM
Markus Fein, Privatklinik Dr. Robert Schmindlbeck: "Weniger Hardware führt zu geringerem
Stromverbrauch!"
Foto: IBM
Stefan Bandow, IBM, "Allein den Zugang zur Cloud zu verkaufen reicht nicht. Der Kunde
muss auch aufgefordert werden, verschiedene Angebote zu testen."
Cloud Computing in der Praxis
Nur wenige deutsche IT-Verantwortliche wollen derzeit Cloud-Services nutzen. Grund dafür sind oft Sicherheitsbedenken.
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Security Konzepte in der Cloud
Auch in der Cloud beginnt ein Sicherheitskonzept mit einer gründlichen Gefahren- und Anforderungsanalyse.
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Daten und Anwendungen in der Cloud
Daten und Anwendungen müssen im Rechenzentrum des Cloud-Providers sauber voneinander getrennt sein.
Foto: T-Systems
Datensicherheit im Zeitalter der Cloud
Cloud-Nutzer wissen in der Regel nicht, auf welchen Systemen, in welchem Rechenzentrum und in welchem Land der Provider ihre Daten speichert.
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Cloud Computing Netzinfrastruktur
Das Rückgrat jeder Cloud bilden stabile, breitbandige Netze. Wie auch immer die Netzverbindung konkret realisiert wird, sie sollte genau wie beim normalen Outsourcing doppelt ausgelegt sein und über zwei voneinander getrennte physikalische Verbindungen laufen. Fällt dann eine der beiden Leitungen aus, kann die andere nahtlos den Dienst der anderen übernehmen.
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Monitoring Systeme
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Sicherheit planen
Security beginnt in den Köpfen. Regelmäßige Workshops und Schulungen können die generelle Wachsamkeit im Umgang mit IT-Lösungen in der Cloud steigern.
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