Technik-Premiere mit 5G
TV-Live-Interviews ohne Kabel bei n-tv
Datum:06.07.2021
Im deutschen Fernsehen ist erstmals eine Live-Schalte mit professioneller Sendetechnik
über das neue Mobilfunknetz "5G Standalone" übertragen worden.Die Technik-Premiere bei n-tv fand im 5G-Standalone-Netz statt.
Foto: Postmodern Studio - shutterstock.com
Während eines Thementags zu 5G bei n-tv sendeten TV-Kameras in Düsseldorf die Bilder von Live-Interviews über das komplett eigenständige 5G-Netz von Vodafone in die Sendezentrale von RTL.
In der Live-TV-Berichterstattung haben Mobilfunkstrecken bislang nur eine untergeordnete Rolle gespielt, da die Bandbreite von LTE (4G) dafür nicht zuverlässig ausreichte. Außerdem gab es kein technisches Verfahren, bei größeren Menschenansammlungen eine feste Bandbreite für die Live-Übertragung zu garantieren. Auf Großdemonstrationen wie bei dem G20-Gipfel 2017 in Hamburg versuchten Reporter, die Live-Verbindungen mit Hilfe von mobiler Technik aufrecht zu erhalten, die die Kapazität verschiedener Mobilfunknetze bündelte.
Die Technik-Premiere in Nordrhein-Westfalen fand im 5G-Standalone-Netz statt. Bei dieser Variante der fünften Generation des Mobilfunks werden nicht 4G und 5G gemischt verwendet. Es basiert im Antennen- und im Kernnetz komplett auf einer eigenständigen 5G-Infrastruktur. Vodafone hatte 5G Standalone kürzlich als erster Anbieter in Deutschland kommerziell gestartet und so für Privat- und Industriekunden nutzbar gemacht. Das Verfahren wird in absehbarer Zeit aber auch von den anderen drei 5G-Providern (Deutsche Telekom, Telefónica und 1&1) angeboten.
Network Slicing
Telefónica übertrug mit seiner Marke O2 bereits Anfang Dezember ein Handball-Bundesligaspiel über sein 5G-Netz und nutzte dabei Smartphones - dies ohne Network Slicing, was damals unkritisch war, schließlich waren kaum Zuschauer in der Halle. Künftig wird das Network Slicing - also gewissermaßen das Herausschneiden von Spektrum, um es für Firmenkunden zu reservieren - allerdings notwendig, um den Medienkunden auch vor vollen Rängen und entsprechendem Netzbedarf der Zuschauer eine Leistung zu garantieren.
In der Sportberichterstattung experimentiert derzeit auch der Pay-TV-Sender Sky mit 5G-Technik, um bei seinen Live-Übertragungen aus der Fußball-Bundesliga neue journalistische Formate auszuprobieren. Sky will die garantierte Bandbreite im 5G-Netz vor allem nutzen, um zusätzliche mobile Kameras im Stadion einzusetzen, die nicht an ein Glasfaserkabel für die Übertragung der TV-Signale angeschlossen sind. (dpa/rs)
Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung oder Weiterverbreitung in jedem Medium in Teilen oder als Ganzes bedarf der schriftlichen Zustimmung der IDG Tech Media GmbH. dpa-Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen weder reproduziert noch wiederverwendet oder für gewerbliche Zwecke verwendet werden. Für den Fall, dass auf dieser Webseite unzutreffende Informationen veröffentlicht oder in Programmen oder Datenbanken Fehler enthalten sein sollten, kommt eine Haftung nur bei grober Fahrlässigkeit des Verlages oder seiner Mitarbeiter in Betracht. Die Redaktion übernimmt keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Für Inhalte externer Seiten, auf die von dieser Webseite aus gelinkt wird, übernimmt die IDG Tech Media GmbH keine Verantwortung.