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Open Source oder SaaS?

So finden Händler das richtige Shopsystem

Datum:11.12.2015
Autor(en):Wilfried Beeck
Onlineshop-Lösungen gibt es viele. Doch wie wählen angehende Shopbetreiber die für ihren individuellen Bedarf passende Software aus?

Bei der Vielzahl an Shopsystemen im Markt kann ein Online-Händler1 schnell den Überblick verlieren. Die Entscheidung wird zusätzlich erschwert durch die unterschiedlichen Ansätze, die die verschiedenen Softwareanbieter verfolgen. Im Segment der kleinen und mittleren Unternehmen haben sich vor allem zwei Lösungen etabliert: Open Source und cloudbasierte Software as a Service (SaaS). Beide unterscheiden sich in vielen Punkten grundlegend voneinander. Für Shopbetreiber ist es daher entscheidend, die Vor- und Nachteile beider Systeme zu kennen.

Vor dem Start eines Onlineshops müssen grundlegende Fragen geklärt werden.
Foto: Rawpixel.com - shutterstock.com

Installationsaufwand

Für die Einrichtung eines SaaS-Shopsystems sind keine Programmierkenntnisse erforderlich. Die meisten Systeme bieten digitale Assistenten für die Konfiguration. Der Händler kann daher direkt starten. Open-Source-Software hingegen muss erst installiert werden, zum Beispiel durch den Shopbetreiber selbst. Verfügt er nicht über das technische Know-how, kann er eine Agentur mit der Installation beauftragen, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Kosten

SaaS-Lösungen sind in der Regel für einen monatlichen Betrag erhältlich. Dabei kann man meist in einem niedrigen Tarif starten und bei Bedarf in einen höheren Tarif wechseln, wenn mehr Leistung oder weitere Features benötigt werden. Open-Source-Angebote sind meist kostenlos und damit auf den ersten Blick sehr attraktiv. Jedoch ist der Aufwand für Installation, Wartung und Erweiterung schwer kalkulierbar.

[Hinweis auf Bildergalerie: Die gängigsten Online-Shop-Systeme] gal1

Individualisierbarkeit

Die meisten SaaS-Angebote stellen Designvorlagen zur Verfügung, die der Onlinehändler nach Bedarf für seinen Shop anpassen kann. Zusätzlich buchbare Design-Services können bei der optimalen Gestaltung für Händler hilfreich sein, wenn sie wenig Design-Know-how haben.
Open-Source-Lösungen punkten hingegen mit einem frei verfügbaren Quellcode. Dieser ist vom Shopbetreiber oder seiner Agentur beliebig veränderbar. Der Onlineshop kann damit absolut individuell an den spezifischen Anforderungen des Händlers ausgerichtet werden.

Skalierbarkeit

Beim Start eines Onlineshops ist oft nicht sofort abzusehen, wie sich das Wachstum entwickeln wird. SaaS-Nutzer können bei wachsender Anzahl der Bestellungen nahtlos in ein größeres Paket wechseln oder bei komplexeren Anforderungen zu individuellen Enterprise-Lösungen migrieren.
Shopbetreiber mit einer Open-Source-Software rüsten bei Bedarf selber auf oder planen von Beginn an Ressourcen für weiteres Wachstum ein.

Die Wahl des richtigen Shopsystems hängt stark von den Wünschen des Shopbetreibers und der Größe des Shops ab.
Foto: Stasique - shutterstock.com

Sicherheit

Die Daten und die Software eines SaaS-Shopsystems liegen beim jeweiligen Provider. Dies reduziert das Risiko auf ein Minimum, da die Daten vom Hostinganbieter gesichert werden und die Software laufend überwacht wird. Open-Source-Software ist in dieser Hinsicht problematisch, da eventuell auftretende Sicherheitslücken im Quellcode offenliegen und potenziellen Angreifern bekannt sind. Wenn sich Open-Source-Nutzer aktiv auf dem Laufenden halten, können sie die Lücke eigenständig schließen.

Updates

Nutzer einer Software-as-a-Service-Lösung profitieren von regelmäßigen und kostenfreien Updates, die automatisch vorgenommen werden. Die Rechtssicherheit ihres Shops2 ist somit gewährleistet. Bei Open-Source-Angeboten liegt die Verantwortung beim Shopbetreiber. Er muss sich über rechtliche Änderungen und verfügbare Updates eigenständig informieren und diese selbstständig integrieren.

Anbindungen

Cloud-basierte Shop-Systeme bieten dem Online-Händler zahlreiche Anbindungen an externe Dienste, wie beispielsweise Zahlungs- oder Logistikpartner. Diese sind entweder vorinstalliert oder separat über einen App Store erhältlich. Die automatische Aktualisierung spart dem Onlinehändler zusätzlichen Aufwand. Der Vorteil von Open-Source-Angeboten liegt in der großen Entwicklergemeinde, die laufend neue Applikationen hervorbringt.

[Hinweis auf Bildergalerie: Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro] gal2

Fazit

Ein für alle Händler passendes Shop-System gibt es nicht. Vielmehr hängt die Wahl stark von den Wünschen des Shopbetreibers und vor allem auch von der Größe des Onlineshops ab. Für kleinere Onlinehändler mit einem geringen Budget und wenig technischem Know-how sind SaaS-Shopsysteme meist die bessere Wahl. Hier erhalten sie für geringe Kosten eine Komplettlösung, die es ihnen erlaubt, sich ganz auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Gleichzeitig ist die Gefahr von externen Angriffen auf ein Minimum reduziert.
Open-Source-Angebote hingegen sind vor allem für größere Händler3 geeignet, die über ausreichend Ressourcen verfügen, den Shop selber zu installieren und zu warten oder eine Agentur hierfür zu beauftragen. Diese Händler haben oft sehr spezifische Anforderungen an ihren Onlineshop, die sie mit einer individuellen Open-Source-Lösung optimal umsetzen können. (bw)

Links im Artikel:

1 https://www.channelpartner.de/a/so-ticken-die-kleinen-haendler-wirklich,3045797
2 https://www.channelpartner.de/a/so-praesentieren-sich-online-haendler-optimal,2614045
3 https://www.channelpartner.de/a/wie-online-haendler-ueber-alle-kanaele-verkaufen,2620974

Bildergalerien im Artikel:

gal1 Die gängigsten Online-Shop-Systeme

4sellers-Webshop-System unterstützt auch Amazon Payments

Foto: logic-base

Tradoria offeriert diverse Zahlungsmöglichkeiten

Hybris Multichannel Suite 4.2 Product Cockpit

Foto: Ronald Wiltscheck

OXID eShop Professional Edition 4

Foto: Ronald Wiltscheck

es: shop von Electronic Sales

Foto: Ronald Wiltscheck

Quelloffens Shop-Betrieb-System Magento

Foto: Magento Inc.

Intershop Enfinity Suite 6: Customer Interaction Center

Foto: Ronald Wiltscheck

Open Source Online Shop-Software Shopware

Foto: Ronald Wiltscheck

Behavioral Merchandising von Avail Intelligence

Foto: Avail Intelligence

Content Management System (CMS) "First Spirit" von e-Spirit

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emMida eCommerce Suite 3: Pflege der Amazon Daten

Foto: emMida

ShopShare Facebook

Foto: ShopShare

Nivea Online-Shop powered by Actindo

Foto: Nivea

gal2 Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro

Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro
Die einfache Rücksendung der bestellten Waren ist für Online-Käufer ganz wichtig.
Foto: JDA Software/Centiro

Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro
Die Rücksendung sollte nach Möglichkeit kostenlos sein.
Foto: JDA Software/Centiro

Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro
Die online bestellte Ware im stationären Laden persönlich abholen ist für Kunden eine wichtige Option.
Foto: JDA Software/Centiro

Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro
Der nächste Webshop ist nur einen Mausklick weiter entfernt.
Foto: JDA Software/Centiro

Online-Shopping 2015 - Frust statt Lust beim Online-Kauf - eCommerce-Studie von JDA Software und Centiro
Viele Kunden klagen über unzureichende Zustellung der online bestellten Artikel.
Foto: JDA Software/Centiro


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