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Washington Post veröffentlicht geheime Folien

Wie "Prism" im Detail funktioniert

Datum:01.07.2013
Unter "Prism" hat der US-Geheimdienst NSA vermutlich direkten Zugang zur Internetkommunikation bei Anbietern wie Microsoft, Google, Yahoo und Facebook. Nun veröffentlichte die "Washington Post" weitere Details zu dem Programm.

Es war das erste internationale Überwachungsprogramm des US-Militärgeheimdienstes NSA, dass der Ex-Geheimdienstler Edward Snowden an die Öffentlichkeit brachte: Unter "Prism" habe die NSA direkten Zugang zur Internetkommunikation bei Anbietern wie Microsoft1, Google,2 Yahoo3 und Facebook4. Nun veröffentlichte die "Washington Post" weitere Details zu dem Programm, darunter zusätzliche Folien der von Snowden enthüllten geheimen NSA-Präsentation. Daraus geht hervor, wie die Datensammlung in "Prism5" im Detail funktioniert. Die Angaben auf den Folien widersprechen zum Teil den Behauptungen der betroffenen Internetfirmen.

Der Präsentation zufolge tippt ein Mitarbeiter des US-Geheimdienstes eine Anfrage in das Programm ein. Ein weiterer Mitarbeiter muss absegnen, dass die Abfrage geheimdienstlich notwendig ist. Er muss auch bestätigen, dass es guten Grund für die Annahme gibt, dass sich die Zielperson nicht in den USA aufhält oder kein US-Bürger ist. Die Überwachung von Amerikanern ist dem NSA nämlich untersagt. Sie geschieht jedoch mitunter "irrtümlich" oder "zufällig".

Die eigentliche Datensammlung erfolgt demnach über Ausrüstung der amerikanischen Bundespolizei FBI, die direkt bei den Internetfirmen steht. Das widerspricht der Darstellung der betroffenen Firmen. Google, Yahoo, Facebook und Microsoft hatte seit Bekanntwerden der Überwachungsprogramme betont, der Regierung keinen direkten Zugang zu ihren Computersystemen zu gewähren. Der Präsentation zufolge läuft die Datenabfrage über das FBI. Die US-Bundespolizei greife Informationen direkt von den Firmen ab und gebe diese Daten ohne weitere Überprüfung an den Geheimdienst weiter, schreibt die "Post".

[Hinweis auf Bildergalerie: ] gal1

Die Informationen fließen dann durch eine Reihe von Systemen mit so illustren Namen wie "Marina", "Mainway", "Conveyance" oder "Nucleon". Die Programme analysieren jeweils einen Teil der Daten, etwa Sprachdateien ("Nucleon") oder Daten zum Surfverhalten ("Marina"). "Conveyance" sei ein weiterer Filter, der sicherstellen soll, dass US-Amerikaner nicht überwacht werden.

In den Folien zu "Prism" werden neun Firmen bzw. Dienste gelistet, die angeblich mit der NSA kooperieren: Neben Microsoft, Google, Yahoo und Facebook sind das PalTalk, YouTube, Skype, AOL und Apple. (dpa/rb)

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