Markt für Outsourcing zieht an

Managed Services stärker nachgefragt

Datum:10.09.2010

Immer mehr Mitarbeiter würden gerne öfter von daheim aus arbeiten. Dem kommt die verstärkte Outsourcing-Neigung der Unternehmen entgegen. Quelle: Bitkom
Foto: Ronald Wiltscheck

Gute Nachricht für IT-Dienstleister¹: Die Nachfrage nach Outsourcing-Diensten zieht in Deutschland wieder stark an. Der Umsatz mit der Auslagerung von IT-Infrastrukuktur und von Geschäftsprozessen wird sich 2010 um voraussichtlich fünf Prozent auf rund 14,6 Milliarden Euro erhöhen. Das erwarten die Marktforscher von PAC² und EITO³.

"Nach dem Krisenjahr 2009 geht es nun wieder aufwärts, auf dem Outsourcing⁴-Markt erwarten wir für die kommenden Jahre Wachstumsraten im hohen einstelligen Bereich", sagte Martin Jetter vom Bitkom⁵-Präsidium. Von 2008 auf 2009 war der Umsatz in diesem Segment lediglich um 1,5 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro gestiegen.

Besonders verbreitet ist Outsourcing⁶ bereits in der Industrie: Sie steht laut PAC für rund 40 Prozent des Gesamtmarktes hierzulande. Dieser Anteil sinkt jedoch, vor fünf Jahren sorgte die Industrie noch für die Hälfte des Umsatzes. Der zweitgrößte Outsourcing-Markt ist der Banken-Sektor mit einem Anteil von 17 Prozent. Es folgen die restlichen Dienstleistungen⁷ und der öffentlichen Sektor mit jeweils rund elf Prozent.

Das stärkste Wachstum erwartet PAC bei den Energieversorgern. Hier soll das Volumen der ausgelagerten IT-Dienste bis 2014 um über 20 Prozent pro Jahr steigen. Dieser Outsourcing⁸-Markt ist bislang in Deutschland im Vergleich zu vergleichbaren Ländern sehr klein. Für die Versicherungsbranche und den öffentlichen Sektor wird ebenfalls ein zweistelliges Wachstum von Managed Services⁹ prognostiziert. In fast allen Branchen werden insbesondere mittelständische Unternehmen¹⁰ verstärkt auslagern.

Aktuelle Wachstumstreiber im Outsourcing-Markt sind nach Angaben der Marktforscher insbesondere Application Management und Cloud Computing¹¹. Beim Cloud Computing¹² werden IT-Leistungen flexibel in Echtzeit als Managed Service¹³ über das Internet oder innerhalb eines Firmennetzwerkes bereitgestellt. "Cloud¹⁴-Nutzer tätigen keine Investitionen mehr, egal ob für Basis-Infrastruktur, Plattformen oder Anwendungen, sie bezahlen lediglich nutzungsabhängig den Betriebsaufwand beim Provider", sagt Jetter. Bei Application Management Services verbleiben die Software-Lizenz und die IT-Infrastruktur beim Kunden, der IT-Dienstleister¹⁵ implementiert, hostet, entwickelt und wartet die Anwendung. (rw)

Links im Artikel: