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Risikomanagement

Lieferketten mit Echtzeit-Daten absichern

Datum:28.04.2016
Autor(en):Andreas Thonig
Die schweren Erdbeben, die kürzlich die südwestliche japanische Insel Kyushu getroffen haben, zeigen einmal mehr, wie fragil menschliches Leben ist. Auch die Auswirkungen auf globale Lieferketten und ganze Wirtschaftszweige sind enorm. Probleme bei der Just-in-time-Produktion und geringe Lagerhaltung können Marktbedingungen in kürzester Zeit dramatisch verändern.

Bereits einen Tag nach den Erdbeben kündigten große japanische Hersteller aus der Automobil- und IT-Industrie an1, ihre Produktion zu stoppen. Lieferengpässe liegen jedoch nicht nur an den direkten Folgen der Naturkatastrophe.

Die Mehrzahl der Industriezweige ist auf eine funktionierende Lieferkette angewiesen.
Foto: Lightspring - shutterstock.com

Auch der chronische Mangel an Echtzeit-Informationen aus kritischen Geschäftsprozessen innerhalb globaler Lieferketten macht die Produktion verletzbarer denn je. Eine neue Generation von Online-Plattformen kann dies ändern. Unternehmen erhalten darüber in Echtzeit Einblicke in ihre komplexen Arbeits- und Lieferketten - ohne dass sie ihre bestehenden IT-Systeme komplett verändern müssen. Damit ist es möglich, dass sie sämtliche Ausgaben und Ressourcen in Echtzeit auf sich ändernden Bedingungen anpassen können. Muss beispielsweise wegen Unterbrechung der Lieferkette schnell ein wichtiges Produkt beschafft werden, kann schnell auf einen zertifizierten Ersatzlieferanten ausgewichen werden - ohne dass der Einkauf komplett neue Konditionen verhandeln muss.

Ein weiteres Thema, welches häufig vernachlässigt wird, ist das Risikomanagement. So banal es klingen mag: Ein konsequentes und zeitnahes Management von Risiken gehört nach wie vor zu den wichtigsten Herausforderungen für den strategischen Einkauf - insbesondere bei komplexen, internationalen Lieferketten.
Neben einer klaren Definition, welche Risikofaktoren zentral zu verwalten sind, rückt die Beschaffung und sinnvolle Analyse der relevanten Daten zunehmend in den Vordergrund. Dabei ist es für Unternehmen von essentieller Bedeutung, neben den finanziellen Aspekten eben auch politische und geographische Faktoren zu berücksichtigen.

Im vorliegenden Fall sind Standorte in erdbebengefährdeten Regionen zum Beispiel risikoreicher als andere einzuordnen. Es ist daher sinnvoll, systematische Screenings von Lieferanten mit auswertbar gemachten Daten anderer Quellen anzureichern, um auf möglichst viele Eventualitäten vorbereitet zu sein. Einkäufer können geschäftskritische Schwachstellen in ihrer Lieferkette frühzeitig erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.

Naturkatastrophen lassen sich in den meisten Fällen leider nicht verhindern. Wirtschaftliche Auswirkungen und teure Ausfälle ganzer Produktionsstraßen können mit dem richtigen Lieferanten- und Risikomanagement jedoch auf ein vertretbares Minimum reduziert werden.

Links im Artikel:

1 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/erdbeben-produktionsstopp-in-japan-1.2954529

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