LTE wird auch schneller
Deutsche Telekom macht 5G für 16 Millionen Menschen verfügbar
Datum:18.06.2020
Autor(en):Hans-Christian Dirscherl
Am 17. Juni 2020 hat die Telekom ihren sogenannten "5G-Boost" verkündet. Das ist auch
eine gute Nachricht für LTE-Nutzer.Die Mitglieder der Geschäftsführung der Telekom Deutschland GmbH Michael Hagspihl
, Dirk Wössner und Walter Goldenits stellten am 17. Juni 2020 Telekoms größte 5G-Initiative
für Deutschland vor.
Foto: Telekom Deutschland GmbH
Nun können über 16 Millionen Menschen in Deutschland prinzipiell das 5G-Netz der Telekom
nutzen. Das teilte die Deutsche Telekom mit1. Demnach versorgt die Telekom jetzt über 1.000 Städte und Gemeinden ganz oder teilweise
mit dem neuen Mobilfunk-Standard 5G.
Der Ausbau soll aber auf Hochtouren weitergehen. Mitte Juli 2020 sollen über 40 Millionen
Menschen in ganz Deutschland 5G im Netz der Deutschen Telekom nutzen können. Also
rund die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands. Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner
sagt dazu: „Trotz der Corona-Krise … haben unsere Techniker über 12.000 Antennen für
5G fit gemacht. Bis Ende des Jahres werden es sogar 40.000 Antennen sein.“
Die Telekom nutzt 15 Megahertz-Mobilfunk-Frequenzen im 2,1 Gigahertz-Band für LTE
und 5G. Davon stammen 5 MHz aus dem bisherigen 3G-Spektrum und werden umgewidmet.
Mehr dazu lesen Sie hier: Telekom - 5G-Ausbau auf dem Land u.a. mit alten UMTS-Frequenzen2.
Zusätzlich habe die Telekom vorzeitig 10 MHz des jetzigen 3G-Spektrums eines anderen Anbieters erworben. Auch dieses Spektrum setzt die Telekom für LTE und 5G ein. Ersteigert hatte die Telekom dieses Spektrum ursprünglich für die Nutzung ab dem Jahr 2021. Durch den vorzeitigen Zukauf verdreifacht der Konzern das bisher in diesem Frequenzbereich für die neuen Technologien genutzte Spektrum. Damit sollen Telekom-Kunden früher als ursprünglich geplant von deutlich höheren Surfgeschwindigkeiten bei LTE und 5G profitieren.
Unterschiedliche Frequenzbereiche für unterschiedliche Einsatzbereiche
5G funkt in Großstädten in der Regel auf einer hohen Frequenz: Bei der Telekom auf
3,6 GHz. Hohe Frequenzen bieten höhere Geschwindigkeiten. Allerdings reichen diese
Frequenzen nicht besonders weit.
Auf der niedrigeren 2,1 GHz-Frequenz sind die Reichweiten der 5G-Antennen deutlich
größer, allerdings ist hier die Bandbreite geringer. Dieses Prinzip ist bereits vom
LTE-Ausbau bekannt: Hier werden Frequenzen mit großer Reichweite vor allem für die
Flächenversorgung genutzt.
Auch LTE wird durch den Ausbau einen Schub erfahren. Kunden erhalten ein weiteres Frequenzband für die Nutzung von LTE und somit mehr
Bandbreite. Durch den Einsatz des sogenannten Dynamic Spectrum Sharing (DSS) wird
zusätzliches Spektrum für LTE-Kunden bereitgestellt. Mit DSS betreibt die Telekom
zwei Mobilfunk-Standards parallel in einem Frequenzband. Die neue Technologie verteilt
das Spektrum bedarfsorientiert zwischen LTE- und 5G-Anwendern. Das Netz passt sich
so innerhalb von Millisekunden automatisch dem Bedarf der jeweiligen Kunden an. Dadurch
surfen auch LTE-Nutzer schneller als bisher.
DSS und das zusätzliche Spektrum erhöhen die Datenrate: Im ländlichen Bereich sollen
die Geschwindigkeiten laut Telekom teilweise mehr als verdoppelt werden. Hier sollen
Kunden jetzt mit bis zu 225 Mbit/s surfen können. In städtischen Gebieten sind es
600-800 Mbit/s in der Spitze. Von diesen Geschwindigkeiten profitieren nicht nur Kunden
mit den neuen 5G-Smartphones, sondern auch Kunden im LTE-Netz. In Großstädten wie
Berlin oder Köln funken die 5G-Antennen auf 3,6 GHz sogar mit einer Übertragungsrate
von bis zu 1 Gbit/s und mehr.
Links im Artikel:
1 https://www.telekom.com/de/medien/medieninformationen/detail/5g-boost-fuer-deutschland-6021662 https://www.pcwelt.de/news/Telekom-5G-Ausbau-auf-dem-Land-u.a.-mit-alten-UMTS-Frequenzen-10797847.html
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