Vier gewinnt

MSI setzt neue Akzente

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Ein Markt, in dem noch Marge steckt

Das strategische Hauptthema im Bereich Mobile Computing heißt für MSI jetzt: Gaming-Notebooks. "Seit jeher haben wir eine ausgezeichnete Expertise im Gaming-Bereich, mit der wir uns zum Beispiel durch unsere Entwicklung im Grafikkartensegment einen guten Namen erarbeitet haben. In diesem Punkt sind wir gegenüber dem Mitberwerb technologisch eindeutig im Vorteil ", sagt Schnieders und beschreibt damit die positiven Aspekte gegenüber dem überschaubaren Wettbewerbsumfeld.

"Im All-in-One-PC-Umfeld muss man sich genau überlegen, wo man seine Produkte platziert." Sascha Faber, Manager Marketing Department bei MSI
"Im All-in-One-PC-Umfeld muss man sich genau überlegen, wo man seine Produkte platziert." Sascha Faber, Manager Marketing Department bei MSI
Foto: MSI

Auch im All-in-One-Segment hat sich MSI positioniert. "In diesem Umfeld muss man sich als Hersteller genau überlegen, wo man seine Produkte platziert", sagt Sascha Faber, Manager Marketing Department bei MSI. Während viele Hersteller sich mit ihren Produkten im Consumer-Massenmarkt tummeln, versucht MSI andere Wege zu gehen. "Wir sehen vor allem eine starke Nachfrage im Business-Segment." Vor allem in den Bereichen Education, Büroausstattung oder Digital Signage im PoS habe sich der Hersteller laut Faber gut positioniert.

Um mit den All-in-One-PCs auch stärker in den Consumer-Markt zu gehen, wartet MSI auf Windows 8. "Das wird vor allem die Touch-Funktionalität dieser Geräte nach vorne bringen, was mit Windows 7 bisher nur eingeschränkt möglich war", erklärt Akiang Chiu, General Manager bei MSI Deutschland. Nach dem Windows-8-Launch könnte es also durchaus möglich sein, dass es von MSI zwei unterschiedliche All-in-One-Modellgruppen gibt: Windows 7 für Business-Kunden und Windows 8 für Consumer-Kunden. "Ja und nein. Für den Einsatz eines bestimmten Betriebssystems entscheidet sich der kommerzielle Endkunde meist aufgrund der bestehenden Infrastruktur, die aktuell größtenteils auf Windows 7 und Windows XP basiert. Windows 8 könnte inzwischen gerade für den Wechsel von Windows XP durchaus einige Business-Kunden zu diesem neuen Betriebssystem führen, auch wenn das anfangs nicht die Mehrheit sein wird. Im Consumer-Segment wird sich Windows 8 vermutlich schnell verbreiten", stimmt Chiu vorsichtig zu.

Highend-Komponenten im Fokus

"Seit jeher haben wir eine ausgezeichnete Expertise im Gaming-Bereich." Dirk Schnieders, Vertriebsleiter bei MSI
"Seit jeher haben wir eine ausgezeichnete Expertise im Gaming-Bereich." Dirk Schnieders, Vertriebsleiter bei MSI
Foto: MSI

Eine nach wie vor wichtige Produktgruppe werden die Komponenten bleiben. Hier hat sich zum Beispiel im Mainboard-Segment das Feld der Hersteller mittlerweile auf vier reduziert. "Innovationen im Komponentenbereich stehen für uns im Fokus. Die Differenzierung zu anderen Herstellern spielt für uns eine große Rolle", sagt Marketingchef Neuneier. Seine weiteren Erklärungen dazu klingen durchaus abenteuerlich: In Kürze will der Hersteller das "Military-Class-PC-Programm" ins Leben rufen.
Bei Military Class handelt es sich um einen Qualitätsstandard. Dazu werden die Grafikkarten und Mainboards in einem amerikanischen Labor nach definierten Kriterien des amerikanischen Militärstandards getestet und bekommen dann ein entsprechendes Qualitätszertifikat. Auf Basis der zertifizierten Mainboards und Grafikkarten, die als Einzelkomponenten bereits seit einiger Zeit im Handel sind, sollen in Q4 oder spätestens im ersten Quartal 2012 PC-Serien ausgewählter Systemintegratoren auf den Markt kommen. Teilnehmenden Partnern will der Hersteller für die Vermarktung der neuen Serien "powered by MSI Military Class" Marketingunterstützung und vertriebliche Anreize geben. Dazu soll auch ein entsprechendes Partnerprogramm ins Leben gerufen werden. Neuneier sieht ausreichend Potenzial in diesem Segment.

Die passenden Vertriebspartner dieser Linien "sind häufig solche Fachhändler, die gleichzeitig auch E-Tailer sind", erklärt Neuneier. Die typischen Gamer seien sehr online-affin und kaufen die Komponenten demzufolge überwiegend im Internet. Bei den vorgefertigten Gamer-PCs sei das sehr ähnlich. Optimal sei für einen Gaming-Fachhändler daher eine Kombination von Ladengeschäft und Online-Shop.

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