Kunden gewinnen durch Beratung - mit diesem Ansatz fährt IBMs Beratungsabteilung "Global Services" seit Jahren sehr gut. Dass ihr dabei Microsofts Software-Präsenz in Unternehmen auffiel, ist nicht überraschend. Doch was IBM daraus für das eigene Geschäft folgerte und mittlerweilke seit drei Jahren mit dem wenig schmeichelhaft betitelten "Project Liberate" verfolgt, verdient, aktuell betrachtet zu werden.
Die Beratertruppe verspricht, Kunden, die mehr als 250 Arbeitsplätze mittels Microsoft-Software betreiben und deshalb bei dem Software-Riesen in der Regel den Vertrag "Enterprise Agreement" (EA) abgeschlossen haben, bei Lizenzverhandlungen hilfreich unter die Arme zu greifen.
Dabei sollen vor allem Möglichkeiten eruiert werden, wie für Kunden durch präzise Analyse dessen, welche Microsoft-Lizenzen über eine Laufzeit von drei Jahren wirklich notwendig sind, erhebliche Einsparungen heraus springen können. IBM verspricht, "40 Prozent und mehr" Lizenzkosten einsparen zu können. Auf einer Folie des "Project Liberate" ist sogar die Rede von 85 Prozent. Dann aber dürfte sich der Kunde von Microsoft kaum die Mühe gemacht haben, sich die teilweise komplexen Software-Lizenzbestimmungen näher anzusehen, und ferner sich bereits Open Source-Lizenzen im Vergleich angesehen haben.