Internet-Quarantäne für verseuchte PCs
Die Erkennung, ob überhaupt eine AV-Software auf dem Rechner läuft, ist eine potenzielle Schwachstelle. "Malware könnte das angreifen, um das Ergebnis zu manipulieren", meint Willems. Er betont ferner, dass solch ein Quarantäne-System speziell in Europa mit rechtlichen Hürden zu kämpfen hätte. Dazu zählt die Datenschutzfrage, da ein infizierter PC recht eindeutig identifiziert wäre. Allerdings verweist Microsoft darauf, dass es in Finnland bereits ein nationales System gibt, dank dem User über Infektionen informiert werden können. Das nährt die Hoffnung, dass ähnliches auch europaweit machbar wäre.
"Damit eine derartige Lösung wirklich greift, müsste sie möglichst für alle Computer weltweit zum Einsatz kommen", sagt der G-Data-Experte. Das ist ein gewaltiges logistisches Problem, das Microsoft allerdings relativiert. "Das ist wie mit einer Grippe-Impfung. Je mehr Leute geimpft sind, desto schwieriger kann der Virus auf die wenigen ungeimpften übergreifen", meint Göschl. Ein Ansatz, der die Malware-Flut teilweise eindämmt, sei jedenfalls besser als gar nichts. Auf eine 100-prozentig perfekte Lösung zu warten, wäre auch illusorisch. (pte/rw)