Die Diskussion um vermeintliche Gesundheitsgefahren durch den Einsatz von Laserdruckern reißt nicht ab. Nun untersuchen Arbeits- und Umweltmediziner der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) gemeinsam mit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), ob und wie sich der Betrieb von Laserdruckern auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Das Projekt wird durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) gefördert.
Laut der DGUV ist es erwiesen, dass Laserdrucker im Betrieb Partikel und Gase abgeben. Art und Menge dieser Emissionen hänge allerdings in erheblichem Umfang vom Gerätetyp, Papier, Betriebszustand und weiteren Faktoren ab. Dies werde durch Studien der BAM untermauert. Zwar benutzen die meisten Anwender die Geräte, ohne Auswirkungen auf ihre Gesundheit zu spüren, "eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Personen allerdings schildert Symptome im Zusammenhang mit dem Gebrauch solcher Geräte: zum Beispiel Atemprobleme, Allergien, Kopfschmerzen", hat die DGUV erkannt.
In der nun laufenden Studie soll unter systematisch variierten, kontrollierten Versuchsbedingungen geprüft werden, welche Effekte die Emissionen auf den menschlichen Körper haben können und wie stark diese ausfallen. Dabei besteht die Herausforderung für die Forscher darin, Büroarbeitsplätze so realistisch wie möglich nachzubilden und zugleich sicherzustellen, dass bei verschiedenen Personen vergleichbare Versuchsbedingungen herrschen.
Erste Ergebnisse in einem Jahr
Mit moderner Messtechnik auf der einen und mit medizinischen Messverfahren auf der anderen Seite soll der Einfluss der Emissionen untersucht werden. Die Verfahren reichen laut DGVU von speziellen Lungenfunktionstests über die Gewinnung von Proben aus der Ausatemluft bis hin zu Aufmerksamkeits- und Konzentrationsprüfungen. So wollen die Forscher herausfinden, wie Gesunde, Personen mit einer unspezifischen Überempfindlichkeit der Atemwege, Personen mit Asthma und Personen, die über gesundheitliche Probleme durch Laserdrucker berichten, unter genau definierten Bedingungen auf die Emissionen der Laserdrucker reagieren.
Erst vor wenigen Tagen sorgte die Ankündigung des niedersächsischen Justizministeriums, rund 4.000 Samsung-Laserdrucker auszumustern, in der Branche für Aufsehen. Laut Ministerium sei nicht sichergestellt, dass die Drucker nicht für kürzlich aufgetretene schwere Erkrankungen von Mitarbeitern verantwortlich waren. Laserdruckerhersteller bestreiten eventuelle Gesundheitsgefahren durch ihre Geräte aber vehement. Erste Ergebnisse der aktuellen Studie sollen in etwa einem Jahr vorliegen. Egal wie sie ausfällt, die Diskussion wird weitergehen. (awe)