Viren bekommt man doch nur auf "Schmuddel-Seiten"!
Die Wahrscheinlichkeit, den eigenen Computer mit einem Schädling zu infizieren, steigt mit dem Besuch "verruchter" Websites dramatisch an. Hierbei sind jedoch nicht in erster Linie Erotik-Angebote gemeint. Anbieter von diesen Inhalten haben gemeinhin weniger das Interesse, den Computer des Besuchers zu infizieren, als ihn zum Abschluss eines kostenpflichtigen Abo-Vertrags zu animieren. Websites, die "geknackte Software" (Cracked Software) scheinbar kostenlos zum Download anbieten, sind da schon eher wahre "Virenschleudern". Ein aktueller Trojaner für OS X nutzt beispielsweise ein Lücke in Java aus und infiziert das Betriebssystem mithilfe eines Word-Dokuments mit Thesen und Aussprüchen des Dalai Lamas - und dieser ist bei dem Begriff "Schmuddel im Internet" wohl über jeglichen Verdacht erhaben.
Praxis-Tipp: Natürlich steigt die Gefahr, seinen PC mit einer Infektion zu versuchen, wenn sich der Anwender in den "dunklen Bereichen" des Internets aufhält. Aber grundsätzlich ist der ausschließliche Besuch seriöser Seiten kein Schutz von Angriffen: Hier gilt es - neben einer erhöhten Wachsamkeit -, auch den Browser mit entsprechenden Maßnahmen wie beispielsweise NoScript zu schützen.
Für mein altes Betriebssystem gibt es keinen Schutz mehr!
Die meisten Security-Hersteller bieten leider keine Updates und Software mehr für Altcomputer unter Windows NT 3.x, 4.x, Microsoft Windows sowie aus der Windows-9x/ME-Zeit oder auch Apple OS 10.x-Computer mit Motorola G3- oder G4-CPU an. Die Gründe dafür sind leicht nachvollziehbar - derlei Computer gibt es nur noch in sehr geringer Anzahl und eine Unterstützung dieser Geräte ist für ein Softwareunternehmen nicht rentabel.
Gewöhnlich endet ein bis zwei Jahre nach der Abkündigung des Betriebssystemherstellers auch der Antiviren-Support. Manche Anbieter gewährleisten aber eine deutlich längere Produktunterstützung - hier sei besonders Sophos positiv erwähnt. Üblicherweise empfiehlt es sich, alte Computer mit abgekündigtem Betriebssystem durch jüngere Varianten zu ersetzen.
Ist der Weiterbetrieb des "Altrechners" jedoch unerlässlich, da beispielsweise eine besondere Anwendungssoftware oder Branchenlösung nur auf diesem System arbeitet, sollte die Antivirensoftware mit der jüngsten Antiviren-Signatur weiterbetrieben werden. Sofern der Computer ohne Anschluss zum Internet oder Netzwerk und ohne den Austausch von Datenträgern mit anderen Computern betrieben wird, lässt sich wenigstens nicht von einem tatsächlichen Virenrisiko sprechen.
Mehr zur Sicherheit alter Windows-Systeme lesen Sie hier.
- Windows ME
Ein „ganz altes“ Windows-Betriebssystem (Windows Me): Für solche Systeme bietet Microsoft schon lang keine Updates mehr an. Wer auf „Windows Update“ klickt, landet im Internet Explorer in einer Endlosschleife. - Windows XP SP3
Windows XP 32-Bit mit Service Pack 3: Diese Betriebssystemversion wird noch bis zum 8.April 2014 mit sicherheitsrelevanten Updates versorgt werden. - Windows XP SP2
Eine mit dem Service Pack 2 eingeführt Änderung erhöhte einst die Betriebssicherheit: Wer über das Netzwerk zugreift, hat in der Standardeinstellung nur noch Gast-Rechte. - Dienste aus?
Auf die Dauer eher hinderlich, als dass es mehr Sicherheit bringt: Das Ausschalten von gefährdeten Diensten kann hier nicht viel helfen. - Internet Explorer 6
Besonders veraltete Browser, hier der Internet Explorer 6 von Microsoft, stellen ein hohes Sicherheitsrisiko für den PC dar. - Adobe Reader 7
Veraltete Software, hier exemplarisch der Adobe Acrobat Reader 7, ist ebenfalls ein Sicherheitsrisiko. Adobe stellt Updates nur für einen deutlich kürzeren Zeitraum als Microsoft bereit. - Das Ende eines Software-Lebens
Das Ende des Produkts (End Of Lifecycle) ist bei Microsoft kein Geheimnis – jeder kann es im Internet nachschlagen. - Hacking leicht gemacht
Eine Attacke auf ein altes Windows-System ist viel einfacher, als so mancher denkt: Gerade einmal vier Stunden inklusive Vorbereitungs- und Installationszeit benötigten die Autoren für einen erfolgreichen Hack.