Sollten die Grundeinstellung der AV-Software geändert werden?
Dafür gibt es keinen Grund - es sei denn, der Benutzer weiß genau, was er tut. In der Standardauslieferung sind die Einstellungen, die an Clients in Unternehmen ausgesandt werden, eher "konservativ" gewählt. Hierdurch wird die Gefahr von "false positive"-Befunden (irrtümliche Schädlings-Erkennung) verhindert.
Lösungen für den Privat-Computer arbeiten häufig mit "härteren Einstellungen", um die Betriebssicherheit zu erhöhen. Die Gefahr eines irrtümlichen Virenfunds steigt zwar, der Schutz ist aber auch größer. Die Erkennungsraten der AV-Programme in den "Retail"-Versionen für den Privatanwendermarkt sind teilweise höher, was sich immer wieder in den Testergebnissen der Computerpresse niederschlägt. Da auf Unternehmensrechnern primär betriebliche Applikationen zum Einsatz kommen, ist diese Standardeinstellung der Hersteller nachvollziehbar.
Reichen unter Windows nicht die UAC und der Defender?
Microsoft hat sein Windows-Betriebssystem mit vielen wichtigen Sicherheitsfunktionen ausgestattet. Dazu gehören die "Datenausführungsverhinderung", sobald Programme versuchen auf fremde Speicherbereiche zuzugreifen, das mehrstufige Sicherheitskonzept "UAC" oder der eingebaute Anti-Spyware Windows-Defender. Diese Programme ersetzen jedoch keine Antiviren-Software!
Ich habe einen Apple - da brauche ich keinen Virenschutz!
Diese Annahme ist genauso weit verbreitet wie falsch. Auch für OS-X-Systeme sind Trojaner, Viren und Würmer bekannt - wenn auch in deutlich geringerer Anzahl. Die Infektion durch den Trojaner "Flashback" hat im April 2012 binnen kürzester Zeit weltweit mehr als eine halbe Millionen Apple-Rechner befallen. Grund genug, auch diese Computer mit einer Antiviren-Software auszustatten (siehe auch Praxis-Tipp bei der Frage zu den kostenlosen AV-Seiten).