ComputerPartner-Index

24.09.1998

MÜNCHEN: Der deutsche Markt scheint gelangweilt an den Neuigkeiten der Hersteller vorbeizugehen. Windows 98 wird von vielen gewerblichen Anwendern ignoriert, und keine anderen PCs boomen derzeit so wie die mit der klassischen Sockel-7-Ausstattung, also ohne Pentium-II-Prozessor.

Wieder neue CD-Rom-Laufwerke

Fast schon monatlich folgen jetzt die Generationswechsel bei CD-Rom-Laufwerken. Nur noch wenige Geräte mit 24facher Geschwindigkeit werden angeboten, weshalb der CP-Index jetzt auch die aktuelle Standardausstattung mit 32fachem Tempo betrachtet. Dafür gibt es von NEC mit dem CDR-3000 seit Mitte August das erste 40fach-CD-Laufwerk auf den Markt. Weder an der tatsächlichen Datentransferrate der schnellen Laufwerke noch an der Marge für den Fachhändler wird sich jedoch allzuviel ändern. Schon zur Markteinführung wurde das Gerät zu einem Enduser-Preis von rund 200 Mark verkauft. Die 32fachen kosten den Händler derzeit zwischen 85 und rund 250 Mark.

Neues von Lotus

Seit kurzem ist die englische Version 98 der Lotus Smart-Suite als sogenannte "Millenium Edition" verfügbar. Mit Erscheinen dieser ComputerPartner-Ausgabe gibt es wohl auch die deutsche im Handel. Mit aggressiver Preispolitik geht Lotus in den Kampf gegen die Mitanbieter: 499 Mark kostet die Vollversion, 299 Mark das Update. Solche Preise drücken natürlich auch den mittleren EK für Office-Pakete: um 2,3 Prozent gegenüber dem Vormonat runter auf 682 Mark. Am oberen Ende der Preisskala liegen die Programme des Marktführers Microsoft, zumindest in der Professional-Ausführung. Die Wordperfect-Suite von Corel liegt im preislichen Mittelfeld.

Müder Laserdruckermarkt

Der Laserdruckermarkt ist sehr ruhig geworden. Im allen Preissegmenten tut sich wenig. Die Geräte werden zwar immer wieder ein klein wenig billiger und gelegentlich auch ein wenig schneller, echte Innovationen lassen jedoch auf sich warten. Was die Weiterentwicklung der Technik angeht, läßt sich aber auch bei teuren Geräten nicht allzuviel ausmachen. Da viele Büros druckertechnisch gut ausgestattet sind, dürften sich etliche Händler auch schwer damit tun, größere Mengen dieser Maschinen abzusetzen, mit denen man wenigstens noch ein wenig verdienen kann. Auch die Hersteller konzentrieren ihre Aktivitäten zunehmend auf die Kombinationsgeräte aus Drucker, Fax und Scanner.

Starker Preisverfall bei Grafikkarten

Derzeit kommen von fast allen namhaften Herstellern leistungsfähigere Grafikkarten auf den Markt. Mit Sicherheit werden auch etliche Anwender eine neue benötigen, wenn sie den Umstieg auf Windows 98 vornehmen. Nicht immer sind Treiber für ältere Modelle verfügbar. Zu den bald in der Vorweihnachtszeit erscheinenden Spielen sind auch wieder schnellere Karten erforderlich. Vielleicht schafft die dadurch generierte Nachfrage ja für eine Weile einen Schub hin zu stabileren Preisen. Diesmal stellen die Grafikkarten jedoch den Negativrekord im CP-Index mit einem Preisverfall von acht Prozent gegenüber dem Vormonat: 206 Mark kostet eine durchschnittliche Grafikkarte derzeit.

Alter Hersteller kommt zurück

Wie schon im letzten CP-Index vermerkt, ist auch diesmal der Preis der kleinen Festplatten ziemlich stabil, lediglich um 1,7 Prozent ging es im abgelaufenen Monat durchschnittlich nach unten. Mehr Bewegung zeigt ein Blick auf die Hersteller: Conner will wieder ins Geschäft einsteigen, nachdem der Firmenteil, der sich ursprünglich mit Festplatten beschäftigt hat, vor geraumer Zeit an Seagate verkauft wurde - eben die im CP-Index betrachteten kleinen Festplatten soll die neue Produktpalette abdecken. Noch werden wir jedoch eine Weile darauf warten müssen - und wahrscheinlich wird man dann schon wieder etwas anderes unter "kleinen" Festplatten verstehen.

Drucker mit Zubehör verkaufen

Wer einen Umstieg auf Windows 98 ins Auge faßt, spielt eventuell auch mit dem Gedanken, seine Hardware auf den neuesten Stand zu bringen. Neben den PC-Interna wie Ram und Grafikkarte ist vielleicht auch noch das Budget für einen neuen Drucker in der Haushaltskasse. Derzeit ist die Preisentwicklung wieder einmal kundenfreundlich, zu verzeichnen ist ein Nachlaß von rund zweieinhalb Prozent. Für den Händler ist sicher nicht viel Marge in einem Durchschnittspreis von 374 Mark zu erwarten, jedoch ist das Geschäft mit Druckerzubehör auf längere Zeit rentabel und hält den Kundenkontakt aufrecht, damit dann auch der Drucker zu Windows 2001 wieder verkauft werden kann. (uw)

Zur Startseite