Vor gut drei Monaten hat Lenovo die Partnerbetreuung der Sparten PC und Data Center getrennt. Die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz.
"Suboptimal", das ist die realistische Einschätzung von Dieter Stehle, Lenovo Data Center Group, General Manager Central Region, wenn er an die frühere Partnerbetreuung im Bereich Data Center bei Lenovo denkt. Nach der Übernahme der x86-Server-Sparte von IBM stand Lenovo vor der Herausforderung, die IBM-Partner in die eigene Partnerstruktur zu integrieren. Laut Stehle ging man durch eine Phase der "Selbstreflexion", um herauszufinden, wie man die Fachhandelspartner optimal unterstützen kann.
Mit der Umstrukturierung hat Lenovo das Data-Center-Team aufgestockt. Nun kümmern sich rund 20 Mitarbeiter um den Channel. Das ist aber auch mit gewissen Erwartungshaltungen verbunden, insbesondere bei Resellern, die noch etwas zurückhaltend beim Vertrieb von Lenovo-Produkten sind: "Wir wollen wieder mehr Partner zu Umsätzen führen", erläutert Stehle.
Für Händler, die nicht das komplette Leistungs- und Servicespektrum bieten können, hat der Lenovo-Manager eine Neuerung im Gepäck: Über ein europaweit aufgestelltes Service-Team lassen sich nun Skills zukaufen.
Ein Vierteljahrhundert ThinkPad
Das PC-Geschäft bei Lenovo steht ganz im Zeichen von 25 Jahre ThinkPad. 1992 wurde der erste mobile Rechner der legendären Reihe vorgestellt. Mit umfangreichen Promotionen und dem Sondermodell T470 will Bernhard Fauser, Geschäftsführer und Channel Direktor bei Lenovo, das Jubiläum auch für Fachhandelsaktionen nutzen.
25 Jahre ThinkPad
Seit einem Vierteljahrhundert prägen die Notebooks der ThinkPad-Reihe die mobile IT-Nutzung.
Angefangen hat es 1992: Am 5. Oktober 1992 wurde das von Richard Sapper gestaltete ThinkPad 700C vorgestellt.
So wurden 1993 mit dem ThinkPad 220 Drucker angesteuert.
1993 gab es mit dem ThinkPad 550BJ sogar ein Gerät, dass einen eingebauten Tintenstrahldrucker hatte.
Hier wurde beim 550BJ auf der Rückseite das bedruckte Papier ausgeworfen.
Die Patronen waren oberhalb der Tastatur versteck.
Schon 1992 war der rote Trackpoint als Mausersatz integriert.
Beim ThinkPad 220 aus dem Jahr 1993 wurde mit einem Trackball experimentiert.
So sah 1994 beim ThinkPad 360P das Innenleben aus.
Das ThinkPad 755C von 1994 setzt wieder auf den Trackpoint.
Das ThinkPad 701C von 1995 mit vergrößerter Tastatur.
1995 brachte IBM mit dem ThinkPad 755CDV ein Modell auf den Markt, das sozusagen als Beamer-Vorgänger auf einem Overhead-Projektor eingesetzt werden konnte.
1996 wurden die Modelle schon kompakter: Hier das ThinkPad 560.
1998 gehörte CD-ROM schon zur Standard-Ausstattung wie hier beim ThinkPad 385XD.
Das ThinkPad 600 aus dem Jahr 1998.
Schlankheit wird zunehmend ein Verkaufsargument: ThinkPad 240 von 1999.
Mit dem ThinkPad T21 geht IBM ins neue Jahrtausend.
Zusatztasten sollen 2001 beim ThinkPad A30p den Komfort verbessern.
Einen Design-Sonderweg ging IBM 2001 mit dem ThinkPad Transnote.
Es konnte schriftliche Aufzeichnungen als Bitmap speichern.
Hier die Rückseite des ThinkPad Transnote.
Ebenfalls 2001: Das S30 hatte farblich abgesetzte Funktionsstasten.
Das ThinkPad G40 aus dem jahr 2003 in keilförmigem Design.
Bereits 2005 gab es mit dem ThinkPad X41 ein Modell mit drehbarem Display.
Das X41 konnte auch mit Stift bedient werden.
Das ThinkPad X60 trug 2006 noch das IBM-Logo, obwohl Lenovo bereits 2005 die Sparte übernommen hatte.
Unterhalb des Bildschirms ist beim X60 aber schon der Lenovo-Schriftzug angebracht.
Das ThinkPad X301 aus dem Jahr 2008.
Das ThinkPad X200 aus dem Jahr 2008 lässt sich im Tablet-Modus betreiben.
Das besonders breite ThinkPad W700 von 2008 bringt sogar einen Nummernblock unter.
2008 ist beim Z61T das IBM-Logo verschwunden.
Selbstbewusst wird 2011 auf dem Deckel des ThinkPad E220S das Lenovo-Logo eingeprägt.
Auch 2011 hat beim ThinkPad E220S der Trackpoint überlebt.
Mit Fingerabdrucksensor: Das ThinkPad X1 Carbon aus dem Jahr 2012.
Aus dem aktuellen ThinkPad-Portfolio: Das ThinkPad X1 Yoga mit OLED-Bildschirm.
In den Abgesang auf das Notebook, den schon mancher durch den Tablet-Boom angestimmt hat, will Fauser nicht einstimmen: "Es wird auf absehbare Zeit immer eine Art Notebook geben", prognostiziert er.
Auch Fauser ist zufrieden mit den Effekten des zweigleisigen Partnerprogramms: "Unsere mittelgroßen Partner sind jetzt deutlich besser gestellt", meint er.
Der Channel Direktor hat sich nun vorgenommen, das Desktop-Geschäft zu stärken. "Die Bekanntheit der Notebooks ist deutlich größer als die der Desktops", hat er erkannt. Einen Schub verspricht er sich von neuen Vertriebskonzepten wie Workplace-as-a-Service.