Jeder eBay-Händler wurde in den letzten Jahren im Schnitt zweimal abgemahnt. Dies ergab die Studie "Online Business Barometer" des Online-Auktionshauses. eBay hatte dafür insgesamt mehr als 1.200 Händler befragt. Die absolute Mehrzahl der Händler ist der Meinung, dass Abmahnungen heute zumeist missbräuchlich eingesetzt werden, um mit leichten Mitteln Geld zu verdienen (79 Prozent) oder Wettbewerber zu behindern (40 Prozent). Nur in 21 Prozent der Fälle werden Abmahnungen nach Einschätzung der Händler auch aus einem berechtigten Interesse an der Beseitigung eines Rechtsverstoßes ausgesprochen. Jeder zehnte Befragte sah sich durch Abmahnungen in seiner Existenz bedroht, über 40 Prozent gaben an, dass der finanzielle Schaden "erheblich" sei.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich 93 Prozent der Online-Händler für eine Änderung des bestehenden Rechtsrahmens aussprechen. Ein Anliegen, dass im Interesse des Plattformbetreibers liegt: "eBay versteht sich als Partner der deutschen Online-Händler und möchte sie bei der Durchsetzung ihrer Anliegen unterstützen", erklärt eBay-Chef Stephan Zoll. Das Online Business Barometer sei dabei ein wichtiges Instrument.
Insgesamt schauen die Händler aber optimistisch in die Zukunft. Zwei Drittel der Händler haben ihre Umsatzziele in den letzten drei Monaten erreicht und mehr als die Hälfte (55 Prozent) hat sich für dieses Jahr höhere Ziele gesteckt als in 2009. Im Vergleich zu November 2009 beurteilen noch mehr Händler die Zukunftsaussichten für ihr Geschäft positiv. Waren es bei der ersten Befragung 59 Prozent der Händler, die sich optimistisch geäußert hatten, so ist diese Zahl jetzt auf 65 Prozent gestiegen. Zum steigenden Optimismus der Branche passt ebenfalls, dass mehr als die Hälfte der Händler (52 Prozent) angibt, dass für das laufende Jahr keine Sparmaßnahmen geplant sind. (awe)