Oberstdorf/Wien (pte/16.11.2007/06:20) - Der Zeitarbeitsmarkt in Deutschland entwickelt sich mit jährlichen Wachstumsraten von rund 30 Prozent erfolgreich weiter, das Image des Sektors ist jedoch angeschlagen. Wie eine Studie der Interconnection Consulting http://www.interconnectionconsulting.com zeigt, könnte sich knapp die Hälfte der befragten Personen (48 Prozent) Zeitarbeit als mögliche Option bei der Arbeitssuche vorstellen. Zugleich wird diese Form der Beschäftigung aber mit negativen Eigenschaften wie geringen Löhnen, Unsicherheit und Ausbeutung in Verbindung gesetzt.
Ehemalige und aktuelle Zeitarbeiter heben darüber hinaus die pünktliche Bezahlung, seriöses Auftreten und gute Betreuung bzw. Vermittlung der Unternehmen hervor. Zugleich werden aber auch schlechte Vermittlung, nicht gehaltene Versprechen oder zuwenig Arbeitszeit kritisiert. "Die Unternehmen sind in den vergangenen Jahren offensiver dazu übergegangen Arbeitskräfte zu akquirieren", so Michael Bruhns, Consultant bei Interconnection Consulting, im Gespräch mit pressetext. Um Vorurteile zu vermeiden, gehen diese nun aktiv auf potenzielle Arbeitskräfte zu und versuchen sie über Zeitarbeit zu informieren. "Das Image hängt auch von den schwarzen Schafen ab, denn Negativschlagzeilen bleiben immer länger im Gedächtnis als positive Meldungen."
Eine Imageverbesserung gehe letztlich nur über Qualität und Betreuung der Mitarbeiter, erläutert Bruhns. Aber auch mündliche Propaganda, die positive Erfahrungen mit Zeitarbeitsfirmen verbreitet, sei wirksam. Obwohl der Begriff Zeitarbeit mit vielen negativen Assoziationen belegt ist, finden die Befragten darin auch Vorteile wie etwa die Möglichkeit des Wiedereinstiegs ins Berufsleben durch die Übernahme in ein Unternehmen. 52,1 Prozent der Befragten würden Bekannten zudem raten, einen Zeitarbeitsplatz in Anspruch zu nehmen, wenn sie danach gefragt werden. Für 40 Prozent der Befragten stellt Zeitarbeit jedoch keine realistische Karriereperspektive dar, sondern dient eher als Notlösung, um einer drohenden Arbeitslosigkeit zu entgehen.
Aus den Studienergebnissen geht zudem hervor, dass mehr Frauen (50,8 Prozent) als Männer (45 Prozent) sich vorstellen könnten, in der Zeitarbeit tätig zu sein. Geteilt nach Alter führt die Gruppe der 18- bis 29-Jährigen, in der sich 60,3 Prozent der Befragten vorstellen können, dieser Beschäftigungsform nachzugehen. An zweiter Stelle folgt die Altersgruppe 40 bis 49 (46,3 Prozent). Derzeit sind mehr als 5.000 Unternehmen am deutschen Zeitarbeitsmarkt tätig. Während in Frankreich, Großbritannien oder Holland zwei bis fünf Prozent der gesamten Arbeitsbevölkerung im Zeitarbeitssektor beschäftigt sind, liegt die Penetrationsrate in Deutschland bei 1,5 Prozent. "Hier ist immer noch ein gewisser Spielraum nach oben", so Bruhns. Schon in den nächsten zwei Jahren könnte die Rate auf zwei Prozent ansteigen.
Der Bekanntheitsgrad von Zeitarbeitsunternehmen ist zum Teil sehr gering. So konnten nur wenige Unternehmen von den Befragten spontan genannt werden. An erster Stelle führt hier Randstad mit knapp 20 Prozent der Nennungen, gefolgt von Manpower (11,6 Prozent) und Adecco (10,9 Prozent). Die führenden Unternehmen werden zudem als seriös und renommiert bewertet. Der gestützte Bekanntheitsgrad einiger Unternehmen liegt dagegen deutlich höher, wie sich am Beispiel von Manpower zeigt. 45,7 Prozent der Befragten kennen das Unternehmen, wenn dessen Name genannt wird, nicht alle bringen es jedoch mit Zeitarbeit in Verbindung. (pte)