Drucker- und Kopiererspezialist Xerox gibt die Solid-Ink-Technologie für Office-Drucker auf. Für den Büroeinsatz setzt der Konzern künftig ausschließlich auf Laserdrucker.
Über viele Jahre hinweg hat der US-Druckerhersteller Xerox mit den Festtintendruckern "Solid Ink" eine technische Alternative zu den auch im eigenen Haus vertriebenen Lasersystemen unterhalten.
Entwickelt wurde das Druckverfahren von der Firma Tektronix. 1999 übernahm Xerox Tektronix und damit auch die Patente auf das Solid-Ink-Verfahren. Dabei werden wachsähnliche Farb-Sticks geschmolzen und auf das Papier aufgebracht. Einer der großen Vorteile des Druckverfahrens ist, dass weder Patronen, noch Kartuschen benötigt werden. Somit fällt vergleichsweise wenig Abfall und Verpackungsmüll an. Es reichen die Wachsklötzchen aus einem Polymer auf Harz-Basis, die an Klötze bei Steckspielen für Kinder erinnern. Die unterschiedliche Formgebung soll dabei die Fehlbestückung des Druckers verhindern. Die Drucke sind farbintensiv und glänzen. Solid Ink-Drucker erzielen auch auf qualitativ minderwertigem Papier noch gute Farbausdrucke.
Allerdings sind die Ausdrucke nicht immer abriebfest. In Klarsichthüllen kommt es zudem zu Ablösungen und Verklebungen. Da im Standby-Betrieb die Tinte warmgehalten werden muss, ist der Energieverbrauch recht hoch. Zudem haben Festtintendrucker eine relativ hohe Aufwärmzeit.
Kein Solid Ink für Büroanwendungen
Nun will sich Xerox zumindest bei Druckern für den Büroeinsatz von dieser Technologie verabschieden. "Wir werden unsere Forschung und Entwicklung im Bereich der Büroausstattung auf Lasertechnik anstelle Solid Ink konzentrieren", heißt es in einem Statement des Unternehmens auf Anfrage von ChannelPartner.
Ganz aufgeben will Xerox die Technik aber nicht. Man werde in voraussehbarer Zukunft weiterhin Tinten und Druckköpfe auf Basis der Solid-Ink-Technologie entwickeln, allerdings für andere Anwendungszwecke als den Office-Druck.
Prominente Geräte auf Solid-Ink-Basis waren die Multifunktionssysteme der ColorQube 8700- und 8900-Reihe. Diese sollen laut Xerox noch bis mindestens 2022 mit Supplies, Service und Support unterstützt werden.
Die reichweitenstärksten Tintenstrahldrucker (Auswahl)
Epson WF-R8590DTWF Mit dem Replaceable Ink Pack System (RIPS) bietet Epson die reichweitenstärksten Tintenstrahldrucker im Office-Umfeld.
Epson WF-R5690DTWF Die Geräte WF-R8590DTWF, WF-R5690DTWF sowie WF-5190DTW kommen laut Epson auf 75.000 Schwarzweiß-Seiten.
Epson WF-5190DTW Die Füllmenge der entsprechenden Schwarzpatrone beträgt 1.520,2 Milliliter. Über den Preis macht Epson keine Angaben, die Geräte werden nur in einem MPS-Modell vertrieben.
Brother HL-S7000DN Der HL-S7000DN von Brother ist ein reines Schwarzweiß-Gerät. Mit einer Tintenfüllung schafft der Drucker 30.000 Seiten.
HP PageWide Enterprise Color 556dn Mit der HP 981Y Schwarz-Patrone mit sehr hoher Reichweite für 178,49 Euro kommt der HP PageWide Enterprise Color 556dn auf bis zu 20.000 Seiten. Die entsprechenden Farbpatronen schaffen bis zu 16.000 Seiten, kosten aber auch über 220 Euro.
HP PageWide Enterprise Color Flow MFP 586z Auch der HP PageWide Enterprise Color Flow MFP 586z lässt sich mit der HP 981-Patronen für 20.000 Seiten in Schwarzweiß oder 16.000 Seiten in Farbe bestücken.
Ricoh Aficio SG K3100DN Ricoh gibt die Reichweite des Schwarzweiß-Druckers Aficio SG K3100DN mit 10.000 Seiten an. Anstelle von Tinte kommt ein Gel zum Einsatz, das Druckverfahren ist jedoch vergleichbar.
HP PageWide Pro 452dw Für 136,99 Euro kann der HP PageWide Pro 452dw mit der HP 973X Schwarz-Patrone für 10.000 Seiten ausgestattet werden. Die Farbpatronen sind auf 7.000 Seiten ausgelegt.
HP PageWide Pro 477dw Die Multifunktionsvariante HP PageWide Pro 477dw arbeitet mit denselben Patronen wie der HP PageWide Pro 452dw und kann daher auch bis zu 10.000 Seiten mit der Schwarzpatrone für hohe Reichweite drucken.
HP PageWide 377dw HP gibt die Reichweite der 913A-Schwarz-Patrone für den PageWide 377dw mit 3.500 Seiten an. Sie kostet 92,99 Euro.
Brother MFC-J6930DW Brandneu auf dem Markt ist das Multifunktionsgerät MFC-J6930DW von Brother. Mit der Schwarzpatrone LC-3219XLBK für 42,99 Euro druckt das Gerät 3.000 Seiten.
Canon Maxify MB5350 Die Geräte der Maxify MB5350-Reihe können mit einer Schwarzpatrone mit bis 2.500 Seiten Reichweite bestückt werden. Im Multipack kostet sie unter 30 Euro.
Canon Maxify MB5050 Der Canon Maxify MB5050 schluckt dieselben Patronen wie der MB5350. Neben der Reichweite von 2.500 SW-Seiten kommen die Geräte auf rund 1.500 Seiten im Farbdruck.
Ricoh SG 3120B SFNw Das SG 3120B SFNw von Ricoh leistet 2.500 Seiten im Schwarzweiß-Druck und lässt sich sogar unabhängig vom Stromnetz per Akku betreiben.
Brother MFC-J6920DW Die Schwarzpatrone des MFC-J6920DW von Brother hat eine Reichweite von 2.400 Seiten zum Stückpreis von 36,99 Euro (UVP). Die Farbpatronen kommen auf 1.200 Seiten und kosten jeweils 22,99 Euro. Mittelfristig wird das Produkt durch den neuen MFC-J6930DW abgelöst.
Brother MFC-J5720DW Das 4-in-1-Business-Ink-Multifuntkionsgerät MFC-J5720DW lässt sich mit einer Schwarpatrone für rund 2.400 Seiten zum UVP von 35,99 Euro bestücken.