Wie hybrides Arbeiten flächendeckend funktioniert

Wo Technologie draufsteht, muss Business Enablement drin sein

14.02.2022 von Jan Mechtel
Die deutsche Unternehmenswelt bewegt sich dauerhaft hin zu einem hybriden Arbeitsmodell. Angestellte erhalten mehr Flexibilität, wenn es um den gewünschten Arbeitsplatz geht. Ob Büro oder Homeoffice – damit die Arbeitswelt von morgen gelingt, müssen Unternehmen den passenden Technologie-Stack aufbauen. Business Enablement heißt die Lösung hier.
Business Enablement ist ein Konzept, das Knowledge-Worker dazu befähigt, auf effiziente Weise bessere Arbeit zu leisten.
Business Enablement ist ein Konzept, das Knowledge-Worker dazu befähigt, auf effiziente Weise bessere Arbeit zu leisten.
Foto: Alexander Steam - shutterstock.com

Lange hat es sich angedeutet: Das hybride Arbeitsmodell wird uns auch nach Abklingen der Corona-Pandemie begleiten. Immer mehr deutsche Unternehmen bereiten sich aktuell darauf vor und bieten entsprechende Möglichkeiten an. Bei SAP und Continental darf sich die Belegschaft in Zukunft aussuchen, von wo sie ihren Aufgaben nachgehen, egal wie oft und egal von wo. Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) planen drei Viertel der deutschen Unternehmen, Homeoffice auch über die Corona-Pandemie hinaus einzusetzen.

Das ist auf den ersten Blick eine Win-Win-Entscheidung: Die Mitarbeiter erhalten mehr Freiheit und Flexibilität, um ihren Alltag zu gestalten, während Unternehmen langfristig teure Büroflächen minimieren und durch das ansprechende Arbeitsmodell junge Talente anlocken können.

Ein Blick auf eine andere Studie zeigt jedoch, dass die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Arbeitsmodell der Zukunft in vielen deutschen Unternehmen noch nicht vollends geschaffen sind. Vor allem am Technologie-Stack offenbaren sich Zweifel. Knapp 40 Prozent der befragten deutschen Arbeitnehmer geben an, dass ihr Unternehmen nur schwer auf eine dauerhafte hybride Arbeitsumgebung wird umstellen können. Ein Drittel befürchtet indes eine Beeinträchtigung der eigenen Produktivität und 36 Prozent erwarten speziell Herausforderungen für die Verwaltung von Unternehmensinformationen, wie Dokumente, Bilder und Daten.

Zu selten integriert und nicht intuitiv: Neue Tools zum Scheitern verurteilt

Ein Hauptgrund für die Zweifel der Mitarbeiter ist die zusammenhanglose, digitale Arbeit in den verschiedenen Teams. Zwar investieren Unternehmen vermehrt in Tools und Technologien, doch diese sind zu selten aufeinander abgestimmt und unzureichend integriert. Dadurch entsteht eine Flut an Werkzeugen, die das Gegenteil des Erhofften bezweckt: Mitarbeiter müssen sich kontinuierlich neue Anwendungen beibringen, zwischen unzähligen Apps hin und her wechseln und verlieren dadurch an Effizienz. Laut dieser Umfrage benötigen mehr als 70 Prozent der Befragten alleine für die Konsolidierung und Suche von Informationen bis zu sechs Stunden pro Woche.

Mitarbeiter in Deutschland tendieren dazu, den Nutzen der von ihnen verwendeten Technologien zu unterschätzen.
Mitarbeiter in Deutschland tendieren dazu, den Nutzen der von ihnen verwendeten Technologien zu unterschätzen.
Foto: Templafy

Damit die IT-Investitionen der Unternehmen nicht verpuffen, sondern stattdessen ihr volles Potential entfalten, müssen diese an den Bedürfnissen ihrer Angestellten ausgerichtet sein. Über die Hälfte der Befragten wünschen sich eine bessere Integration in bestehende Prozesse und Tools, 43 Prozent sprechen sich für eine unternehmensweite Nutzung der gleichen Werkzeuge aus und zwei Drittel fordern stärkere Benutzerfreundlichkeit der Anwendungen. Diese Bedürfnisse für die Technologie-Stacks der Zukunft werden unter dem Begriff Business Enablement zusammengefasst.

Der Technologie-Stack von morgen: Business Enablement

Business Enablement ist ein Konzept, das Mitarbeiter dazu befähigt, auf effiziente Weise bessere Arbeit zu leisten. Im Wesentlichen werden Business-Enablement-Lösungen so konzipiert, dass sie sich intuitiv verwenden lassen und klar auf die Endnutzer, also den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin, zugeschnitten sind. Dadurch wird eine hohe Benutzerakzeptanz sichergestellt. Im Umkehrschluss werden diese Tools nicht nur von Unternehmensseite implementiert, sondern auch umfangreich eingesetzt - und tragen so einen elementaren Anteil zur Effizienz- und Qualitätssteigerung der Arbeit im hybriden Arbeitsmodell bei.

Folglich sollten sich IT-Entscheider bei der Auswahl neuer Technologien an diesen drei Fragen orientieren:

Je einfacher die Anwender das Tool und seine Funktionen verstehen und einsetzen können, desto schneller und effektiver entfaltet es den gewünschten Nutzen. Wenn das Unternehmen beispielsweise ein CRM-Tool einführt, das über alle erforderlichen Funktionen, von Lead-Datenbank bis hin zu Chatbot-Integration verfügt, muss im zweiten Blick das User-Interface (UI) und die User Experience (UX) unter die Lupe genommen werden. Sind diese unübersichtlich und erfordern längere Einarbeitungszeit, lohnt sich der Blick auf Alternativprodukte.

Schön und gut, wenn das Marketing-Team von einer neuen Technologie profitiert. In unserer vernetzten Arbeitswelt wird jedoch zunehmend abteilungsübergreifend gearbeitet. Stichwort: Silos aufbrechen. Nur, wenn der Technologie-Stack im gesamten Unternehmen integriert ist und genutzt wird, schaffen Teams eine effiziente Kollaborationsgrundlage und vermeiden Prozessbrüche. Deshalb muss stets darauf geachtet werden, dass die gleichen Tools unternehmensweit eingesetzt werden können. Einer fruchtbaren Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen an verschiedenen Orten, egal ob Finanz-, Branding- oder Marketingabteilungen steht dann nichts mehr im Wege.

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