Das dreckige Dutzend
Sophos hat die zwölf aktivsten Länder beim Spam-Versand im vierten Quartal 2008 ermittelt. Den Analysen zufolge nutzen Spammer zunehmend unterschiedliche Täuschungstaktiken und Verbreitungswege. Dazu gehört auch der Versand von Spam über Social-Network-Plattformen wie Facebook oder Twitter. Zudem enthalten immer mehr Spam-Mails schädliche Dateianhänge oder Links, die auf infizierte Websites führen.
Knapp 20 Prozent aller Spam-Mails stammten im vierten Quartal 2008 aus den USA, die die Rangliste der zwölf aktivsten Länder beim Spam-Versand damit weiter anführen. Deutschland nimmt mit einem Anteil von 2,4 Prozent den elften Rang ein - die Schweiz findet sich auf Platz 38 (0,35 Prozent) und Österreich auf Platz 44 (0,25 Prozent). Im Vergleich der Kontinente behauptet Asien nach wie vor die Spitzenposition - gefolgt von Nordamerika auf dem zweiten und Europa auf dem dritten Rang.
China hat im Vergleich zum dritten Quartal deutlich zugelegt und ist mit einem Spam-Anteil von 9,9 Prozent (drittes Quartal 2008: 5,4 Prozent) auf den zweiten Platz vorgerückt. Russland belegt mit 6,4 Prozent den dritten Rang. Im Gegensatz dazu sind Länder wie Kanada, Japan und Frankreich, die noch vor fünf Jahren zu den aktivsten Spam-Nationen gehörten, aktuell nicht mehr in den Top 12 vertreten.
Die Rangfolge der Spam-Versende-Länder:
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USA 19,8%
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China 9,9%
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Russland 6,4%
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Brasilien 6,3%
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Türkei 4,4%
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Südkorea 4,1%
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Indien 3,6%
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Italien 3,0%
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Spanien 2,9%
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Großbritannien 2,7%
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Deutschland 2,4%
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Argentinien 2,1%
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Sonstige 32,4%
Vergleich der Kontinente
Die Rangliste nach Kontinenten, aus denen die meisten Spam-Mails verschickt wurden, ergibt folgendes Bild. Asien führt, Nordamerika und Europa sind fast gleich auf
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Asien 37,8%
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Nordamerika 23,6%
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Europa 23,4%
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Südamerika 12,9%
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Afrika 1,4%
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Sonstige 0,9%
Immer mehr Spam via Social Networks
Spammer stellten sich im vierten Quartal 2008 gezielt auf die Tatsache ein, dass Web 2.0 Plattformen wie Facebook oder Twitter mittlerweile regelmäßig von Computeranwendern genutzt werden. Online-Kriminelle legen es dabei vor allem darauf an, an vertrauliche Unternehmens- oder Userdaten zu gelangen. Hierfür versenden sie beispielsweise gefälschte Nachrichten und Kontaktanfragen an Social-Network-Anwender oder locken User per Link auf infizierte Websites.
Sascha Pfeiffer, Principal Security Consultant bei Sophos, kommentiert die aktuelle Lage: "Vor genau fünf Jahren sagte Bill Gates beim Weltwirtschaftsforum in Davos das Ende von Spam innerhalb von zwei Jahren voraus. Jetzt sind fünf Jahre vorbei und von einem Spam-Rückgang kann keine Rede sein. Den bis heute andauernden Spam-Versand konnten bislang weder das strengere gesetzliche Vorgehen gegen Spammer noch die Schließung einiger Internet-Provider, die Spam unterstützen, oder die permanent verbesserten Antispam-Lösungen eindämmen.
Cyberkriminelle haben erkannt, dass sich Social-Network-Nutzer leichter austricksen lassen, wenn sie glauben, die Nachricht stamme von einem anderen Netzwerk-Mitglied, als bei unaufgefordert erhaltenen E-Mails. Solange Anwender darauf hereinfallen, werden die Betrügereien weitergehen. Daher ist jeder Nutzer aufgefordert, bei elektronischen Nachrichten - ob via E-Mail, Social Network oder Twitter - entsprechend vorsichtig zu sein.'
Um sich vor Spam- und Malware-Attacken zu schützen rät Sophos allen Unternehmen und Computeranwendern, ihre Antiviren-Lösungen automatisch zu aktualisieren und integrierte Sicherheitslösungen an ihren E-Mail- und Web-Gateways einzusetzen. (rw)