Der große Gehaltsreport 2017

Wo Frauen in der IT am besten verdienen

28.06.2017 von Karen Funk
Software- und IT-Systemhäuser sind die Lieblingsarbeitgeber von Informatikerinnen. Deutlich mehr verdienen können IT-Expertinnen jedoch bei Anwenderunternehmen wie Banken, Versicherungen und in der Logistik.

Die Finanzbranche zahlt die höchsten Gehälter - das gilt zumindest für IT-Expertinnen. Sie können bei Banken mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von gut 75.000 Euro rechnen. Auch in der Logistik-, Transport- und Verkehrsbranche sowie bei Versicherungen können sich Informatikerinnen über Entgelte von über 69.000 Euro beziehungsweise 67.000 Euro freuen. Auf Rang vier und fünf der Top-Vergüter folgen die Telekommunikation mit 64.000 Euro und die Autoindustrie mit 61.000 Euro im Jahr. Das geht aus einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Compensation Partner hervor, das die Gehaltsdaten von über 1400 Frauen mit einem akademischen Abschluss in IT-Berufen analysiert hat.

Geld scheint bei den IT-Expertinnen eine untergeordnete Rolle zu spielen - die priorisierten Branchen zahlen nicht am besten.
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Die Lieblingsbranchen der Informatikerinnen

Geld scheint für IT-Expertinnen eine untergeordnete Rolle zu spielen, denn auf ihrer Wunscharbeitgeberliste stehen Branchen, die über 20.000 Euro weniger zahlen als die Finanzdienstleister: So bieten die von Frauen präferierten Softwarehersteller im Schnitt ein Jahresgehalt von 52.000 Euro und die an zweiter Stelle stehenden IT-Systemhäuser 55.000 Euro.

Auf Platz drei der Beliebtheitsskala folgen Werbung und PR, die mit durchschnittlich 41.000 Euro pro Jahr sogar unter den üblichen IT-Einstiegsgehältern liegen (Ausnahme sind Webentwickler, die mit 39.000 Euro einsteigen). An vierter Stelle nennen Frauen in IT-Berufen die Beratungsbranche, wo immerhin 57.000 Euro Vergütung drin sind. Auf Rang fünf liegt der Medien- und Pressebereich, der lediglich 46.000 Euro per annum zahlt.

Arbeiten beim Anwender lohnt sich: Banken zahlen IT-Expertinnen mit 75.000 Euro Jahresgehalt über 20.000 Euro mehr als Softwarehersteller oder IT Systemhäuser, hat Compensation Partner herausgefunden.
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Beratung hui, Webentwicklung pfui

Sieht man sich die Verdienstmöglichkeiten nach beruflicher Funktion an, so können SAP-Beraterinnen am meisten punkten: Sie steigen mit durchschnittlich 48.000 Euro Jahresgehalt ein (bis drei Jahre Berufserfahrung). Nach sechs bis acht Jahren im Job wächst ihre Vergütung um bis zu 20.000 Euro und damit schneller, als die Gehälter aller anderen Funktionen. In der IT-Beratung allgemein liegt das Einstiegsgehalt mit 50.000 Euro zwar etwas höher als bei den SAP-Beraterinnen, lässt sich nach sechs bis acht Jahren dann aber nur um knapp 11.000 Euro steigern. Auch in der Softwareentwicklung (Backend) beginnen Informatikerinnen mit 45.000 Euro im Jahr auf recht hohem Niveau, bleiben mit 56.000 Euro nach sechs bis acht Jahren jedoch deutlich unter den Möglichkeiten der SAP-Consultants.

In der System- und Netzwerkadministration starten Frauen mit rund 43.000 Euro, können hier nach einigen Jahren jedoch nur mit 5.000 Euro mehr rechnen. Selbst die Frontend-Entwickler (Webentwicklung), die mit lediglich 39.000 Euro einsteigen, schaffen nach sechs bis acht Jahren 12.000 EuroGehaltszuwachs. Expertinnen, die im Bereich Software-Qualitätswesen und Tests tätig sind, können auf ihr Einstiegsgehalt von rund 43.000 Euro später um etwa 11.000 Euro steigern.

Führung lohnt sich

Wer in der Firmenhierarchie weiter nach oben klettert, kann gehaltstechnisch noch ordentlich draufsatteln: So verdienen weibliche akademische Führungskräfte in der IT-Projektleitung mit Personalverantwortung durchschnittlich 97.000 Euro im Jahr. Übernehmen sie sogar die IT-Leitung und werden CIO, winken 107.000 Euro im Schnitt.