Studie von Lifestyleslab

Wo der stationäre Handel noch beliebt ist

17.08.2021 von Armin Weiler
Wie gerne Kunden in den Ladengeschäften vor Ort einkaufen, hängt stark davon ab, aus welchem Bundesland sie kommen. Eine Studie von Lifestyleslab enthüllt eklatante Unterschiede.

Die Corona-Pandemie hat Onlineshops große Zuwächse beschert, die häufig zu Lasten des stationären Einzelhandels gegangen sind. Trotzdem kaufen Konsumenten weiterhin gerne in den Ladengeschäften in den Städten und Gemeinden ein.

Einkaufsstraße an der Porta Nigra in Trier: Die Beliebtheit des stationären Einzelhandels ist in Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundesländer am größten.
Foto: trabantos - shutterstock.com

Laut einer Studie von Lifestyleslab geht knapp die Hälfte der Befragten noch immer stationär einkaufen: 45 Prozent der Befragten gaben an, dies noch immer gern zu tun. Von diesen 45 Prozent entfallen 24 Prozent auf das Alter von 18 bis 24. Die Studie zeigt laut den Autoren, dass grade bei den Älteren das stationäre Shoppen immer noch eine größere Rolle spielt: 50 Prozent, die das angaben, waren älter als 55 Jahre.

Allerdings gibt es große regionale Unterschiede bei der Beliebtheit des Einzelhandels. So gehen Einwohner von Rheinland-Pfalz, Bayern, Thüringen und Hessen besonders gerne vor Ort einkaufen. Hier zeigt sich ein gewissen Nord-Süd-Gefälle, denn Schlusslichter in dieser Betrachtung sind Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Am Onlineshopping schätzen die Verbraucher vor allem Bequemlichkeit, Einkaufsmöglichkeit rund um die Uhr, Zeitersparnis, große Auswahl, Preisvergleichsmöglichkeiten und Kundenbewertungen. Für das "Offlineshopping", wie es die Studienmacher nennen, werden "Produkte ausprobieren", "Bummeln und Schaufenster Shoppen", "Verkäufer kann Fragen beantworten", "Beratung", "Keine Zusatzkosten" sowie "Soziales Ereignis" genannt.

Rheinland-Pfälzer gehen gerne in Ladengeschäften vor Ort einkaufen, gefolgt von Bayern, Thüringer und Hessen.
Foto: Lifestyleslab

Städte müssen pulsieren

Die Marktforscher kommen zu dem Schluss, dass durch den demografischen Wandel, geändertes Konsumverhalten, technologische Neuerungen und die immer weiter fortschreitende Digitalisierung sich die Strukturen des Einzelhandels nachhaltig verändern. Nicht nur die Händler spüren diese Folgen, sondern auch die gesamte Gesellschaft. Einige stationäre Einzelhändler kämpfen mit Umsatzrückgängen von bis zu 70 Prozent. "Städte und Kommunen müssen ihre Innenstadtkonzepte daher überdenken und einen Kurswechsel anstreben. Städte müssen mit Vermietern, Unternehmen, der Kultur und allen anderen Akteuren vor Ort neu belebt werden", fordern die Studienautoren. Das Herz der Stadt müsse pulsieren. Städte brauchen demnach eine lebendige Mischung aus Tourismus, Restaurants und Cafés, Wohnen, Arbeiten und Kultur, aber auch Geschäften her, damit Innenstädte wieder aufblühen können.

Der stationäre Einzelhandel kann sich mit innovativen Konzepten das Überleben sichern, meinen die Experten. Digitalisierung und Smartphone-Integration sowie neue Mobilitätskonzepte und die Vereinheitlichung von Ladenöffnungszeiten können unter anderem dabei helfen.

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