Der Internet-Download über das WLAN-Modul gehört zu den größten Stromfressern eines Smartphones. Forscher der Duke University haben eine Anwendung entwickelt, die dem Akku von Mobilgeräten eine noch längere Laufzeit verpassen soll als bisherige Stromsparmethoden. Ihr auf der Entwicklerkonferenz "MobiSys" in Washington präsentiertes Verfahren "SleepWell" verspricht, Streamings ohne Änderungen an den WLAN-Protokollen schneller und effizienter zu machen.
Schläfchen macht schneller
Streaming über WLAN kostet besonders dann viel Energie, wenn andere Geräte der Umgebung dieselbe Übertragungstechnik verwenden. Das geht darauf zurück, dass die Protokolle einzelner Clients ständig die Kommunikation mit dem Access Point oder Router beobachten. Dabei erkennen sie jedoch nicht, ob auch andere dieselbe Verbindung nutzen wollen und müssen somit warten, bevor sie an die Reihe kommen, ein kleines Datenhäppchen zu laden. "Deshalb entleeren sich Akkus bei einem Filmdownload in Städten viel schneller als auf einem entlegenen Bauernhof", erklärt Forschungsleiter Justin Manweiler.
Hier setzt "SleepWell" an und erlaubt den Mobilgeräten ein Nickerchen, während sie darauf warten, selbst an die Reihe des Downloads zu kommen. Dazu überwacht das Gerät, ob in der Nähe parallele Übertragungen laufen. Falls dies zutrifft, werden die eigenen Transfers gestückelt und deren Down- oder Upload auf den Rhythmus der Nachbarn abgestimmt. Haben diese ebenfalls Sleepwell installiert, werden die Intervalle der Übertragung bis zu doppelt so schnell und zudem auch sicherer, ohne dass Änderungen an der WAP-Schnittstelle oder am Router nötig sind.
Blick auf Cloud Computing
Während die Methode beim Streaming großer Dateien wie etwa Filmen Vorteile bietet, trifft dies bei Anwendungen mit häufigem Wechsel der Senderichtung und des Datenvolumens nicht zu. Potenzial für dieses Verfahren sehen die Entwickler besonders im Hinblick auf den abzusehenden Booms von Cloud Computing gegeben - werden Mobilgeräte doch künftig noch öfter online sein als bisher. pte (bw)