Die Verschmelzung eines Kabel-TV-Tuners mit einem WLAN-Repeater bringt digitales Kabelfernsehen auf alle WLAN-Surf-Geräte. Wir haben das Wireless-Kabel-TV von AVM an einem TV-Anschluss von Kabel Deutschland getestet: Auf Smartphones, Tablets, Laptops und auf einem Desktop-PC sowie unter Windows, Apple iOS und Google Android.
Dem AVM Fritz!WLAN Repeater DVB-C liegt eine pfiffige Produkt-Idee zugrunde: Erstens vergrößert er die Reichweite eines WLAN-11a/b/g/n/ac-Funknetzwerkes. Zweitens kann er das TV-Signal eines Kabel-Fernseh-Anschlusses (DVB-C) in das lokale Netzwerk einspeisen - und zwar per LAN-Kabel, per WLAN-Funk oder über beide Trägermedien gleichzeitig.
Da die WLAN-Repeater-Funktionalität fast identisch zum AVM Fritz!WLAN Repeater 1750E ist verzichten wir hier auf einen Test des reinen WLAN-11ac-Repeaters. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns deshalb nur auf das DVB-C-Streaming.
DVB-C steht übrigens für Digital Video Broadcasting - Cable, also digitales Kabelfernsehen. Neben dem digitalen Fernsehen wird oft auch der digitale Hörfunk auf dem Koaxial-Kabel übertragen. Die früher noch gesonderte Radio-Buchse neben der TV-Buchse wird zunehmend überflüssig, weil digitales Radio auf die TV-Buchse verlegt wurde.
Der reine WLAN-11ac-Repeater von AVM kostet 89 Euro UVP. Der kombinierte DVB-C-und-WLAN-11ac-Repeater liegt bei 99 Euro UVP.
Äußerlich unterscheidet sich der Fernseh-fähige Bruder durch eine zusätzliche Antennenbuchse, in die das digitale Video-Signal von der Kabel-TV-Dose zugeführt wird. Innerlich hat der funktions-reichere DVB-C-to-WLAN-Repeater vor allem einen DVB-C-Twin-Tuner verbaut, der zwei verschiedene, unverschlüsselte TV-Programme gleichzeitig empfangen und in das lokale Netzwerk streamen kann.
Wer also drahtloses Kabel-TV (samt Digital-Radio) in allen Winkeln seiner Wohnung oder seines Büros auf mehreren WLAN-Surfgeräten unter Apple iOS, Google Android oder Microsoft Windows genießen will, bekommt für 99 Euro einen leistungsfähigen 11ac-WLAN-Repeater und zusätzlich ein Bündel an TV-Streaming-Optionen.
Kabel-TV per WLAN streamen
Das Wireless-Kabel-TV löst mehrere Probleme: Der normale User konnte das Kabel-TV bislang nur in jenen Räumen genießen, in denen erstens eine passende Radio-TV-Dose in der Wand verbaut war - und zweitens auch ein passendes Fernseh-Empfangsgerät stand. Da die meisten User nicht in allen Räumen TV-Dosen haben, wurden oft Antennen-Verlängerungs-Kabel nachträglich auf Putz oder völlig unbefestigt verlegt, etwa vom Wohnzimmer zum Schlafzimmer, zum Kinderzimmer, zur Terrasse, oder zur Küche. Die hässlichen TV-Verlängerungs-Kabel verschlechtern das Fernseh-Signal durch ihre Dämpfung und werden leicht aus der Dose gerissen, wenn etwa der Staubsauger dran hängen bleibt.
Beim Wireless-Kabel-TV funkt stattdessen ein DVB-C-to-WLAN-Repeater das Kabel-Fernsehen elegant in alle Räume einer Wohnung oder eines Hauses, so weit wie die beiden WLAN-Wolken des Routers und des Repeaters eben reichen, egal ob diese Räume nun eine DVB-C-Anschluss-Dose haben oder nicht. Zudem wird fast jedes jüngere WLAN-Surfgerät, egal ob Tablet, Smartphone oder Laptop, egal ob Windows, Android oder Apple-iOS, ganz nebenbei zu einem Kabel-Fernseh-Empfangs-Gerät umfunktioniert. Diese mobilen Geräte könnten Zweit-Fernsehgeräte in der Wohnung langfristig ersetzen. Dem großen 4K-Fernseher im Wohnzimmer werden sie vorerst aber kaum Konkurrenz machen, weil das Kinofeeling des großen Formates durch kein Mobilgerät zu toppen ist.
Drahtlos-TV in allen Räumen
Mit den mobilen WLAN-Surfgeräten wird der Kabel-TV-Genuss jetzt auch in der Küche oder im Badezimmer, unter der Dusche oder direkt in der Badewanne möglich: Just dort hatte man in der Regel bislang ja doch eher keine TV-Dose und auch kein stationäres TV-Gerät. Sony, Samsung, Fujitsu und Weitere haben wasserdichte Smartphones oder Tablets im Portfolio, die sogar elegant aussehen. Damit kann man den Krimi oder die Rosamunde-Pilcher-Schnulze auch mal getrost bei einem Gläschen Sekt im Schaumbad genießen.
Auch in allen anderen Räumen muss man sich dank Wireless-Kabel-TV nicht mehr frontal vor den stationären Fernseher setzen: Ein mobiles Gerät mit DVB-C-WLAN-Empfang lässt sich auf jedem Sessel, auf jeder Couch, auf der Terrasse, dem Balkon oder im Bett nutzen.
Falls der Partner im gleichen Raum schon schlafen will, kann man aus Rücksicht ja ein Headset an das Kabel-TV-fähige Smartphone oder Tablet stecken. Doch Vorsicht: Bluetooth-Kopfhörer können den WLAN-Fernseh-Empfang stören, wenn beide Geräte im 2,4GHz-Band funken. Dann nimmt man besser ein Kabel-Headset.
Installation des DVB-C-Repeaters
Die Einrichtung des AVM FritzWLAN Repeater DVB-C ging im Test problemlos von statten: Wir steckten den Fernseh-Funker in eine 230-Volt-Steckdose und verbanden ihn per Antennenkabel mit einer zehn Zentimeter entfernten Kabel-TV-Dose von Kabel Deutschland. Kurz drauf war eine neue WLAN-Funkzelle mit dem SSID-Netzwerk-Namen "FRITZ!WLAN Repeater DVB-C" in der Luft zu finden. Nach Eingabe des WLAN-Schlüssels, der auf der Rückseite des DVB-C-Repeaters aufgedruckt ist, war der Zugriff auf den Webserver des AVM-Gerätes sofort möglich.
Leider ist der WLAN-Schlüssel nirgends an oder in der AVM-Schachtel aufgedruckt, was aber praktisch wäre. Also schreibt man den Security-Schlüssel auf einen Zettel, oder fotografiert ihn mit dem Handy, weil man den 20-Zeichen-langen Key nach dem Einstecken des Gerätes in die Wandsteckdose sonst ja nirgends mehr ablesen kann. Es sei denn, man kann sich 20 Zeichen im Kopf merken.
Repeater-Kopplung mit dem AVM-7390-Router
Wie sich der reine 11ac-Repeater (ohne DVB-C) mit dem Router-Topmodell AVM FRITZ!Box 7490 versteht, wurde schon in einem Test gezeigt. Laut AVM verträgt sich der DVB-C-Repeater aber auch mit jedem anderen, zeitgemäßen WLAN-Router.
Also nahmen wir als Koppelungs-Partner mal ganz bewusst die etwas ältere AVM FRITZ!Box 7390, die zwar schon 11n, aber noch kein 11ac beherrscht. SD-TV-Streaming braucht in der Regel ja weniger als 10 Mbit/s und HD-TV-Streaming meist weniger als 20 Mbit/s Bandbreite, je nach Qualitäts-Anspruch des TV-Senders. 2x2-MIMO-11n bis 300 Mbit/s brutto (AVM 7390) ist somit für das TV-Streaming in den meisten Szenarien ausreichend, da muss es nicht unbedingt gleich 3x3-MIMO-11ac bis 1300 Mbit/s brutto sein (AVM 7490). Die ältere 7390 kostet zurzeit um die 180 Euro und die jüngere 7490 etwa 200 Euro Straßenpreis. Bei einem Neukauf nimmt man eher gleich die 7490. Doch wer schon eine 7390 besitzt, muss nur wegen TV-Streaming nicht unbedingt auf eine 7490 wechseln.
Voila: Zur Verkoppelung der beiden Funkzellen drückten wir zunächst auf den WPS-Taster des DVB-C-Repeaters und kurz darauf auf den WLAN-Taster der FritzBox 7390 im Nachbarzimmer. Die beiden roten WLAN-Funker haben sich dadurch automatisch verbunden: Der Repeater übernahm ohne weiteres Zutun die WLAN-SSID-Kennung und den WLAN-Sicherheits-Schlüssel der AVM 7390. Der Repeater verlor damit seine ursprüngliche WLAN-SSID-Kennung und meldete sich fortan genauso wie der WLAN-Router mit dessen SSID "AVM 7390 @VDSL50 @2,4GHz".
Praktischer Vorteil der gewollten SSID-Kaperung: Alle WLAN-Geräte, sprich Smartphones, Tablets und Laptops, die bisher sowieso schon mit dem WLAN-Router 7390 des Testers verbunden waren, konnten sich jetzt ohne mühsames Eintippen neuer Zugangsdaten sofort mit dem neuen DVB-C-Repeater verkoppeln, und damit auch dessen DVB-C-Streaming-Angebot nutzen. Außerdem stand dem Repeater nach der Funknetz-Koppelung auch das Internet aus dem Telekom-VDSL-50-Anschluss der AVM 7390 zur Verfügung.
Repeater-Update leicht gemacht
Mit diesem "durchgeschleiften" Internet konnten wir den Repeater gleich mal von der Firmware FRITZ!OS 133.06.12 auf die hier getestete Version FRITZ!OS 6.20 vom 18.12.2014 updaten: Sie verspricht "eine gesteigerte WLAN-Performance und ein weiter optimiertes IP TV-Streaming über WLAN".
Der Berliner FritzBox-Hersteller ist übrigens schon seit Jahren dafür bekannt, dass er seine Produkte auch nach dem Kauf noch über einen langen Zeitraum hinweg durch kostenlose Firmware-Updates mit kleinen oder großen Verbesserungen pflegt. Das machen ja nicht alle Netzwerk-Lieferanten so vorbildlich.
Sendersuchlauf durchführen
Der AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C wurde an einem Kabel-TV-Anschluss von Kabel Deutschland (KDG) in München unweit der Messeautobahn A94 getestet. Seit kurzem gehört KDG zu Vodafone.
Am konkreten Standort fand der DVB-C-to-WLAN-Repeater binnen weniger Minuten 76 SD-Sender und 16 HD-Sender sowie 65 Radio-Stationen. Diese 157 KDG-Sender standen fortan auch in der WLAN-Luft zur Verfügung. Je nach Qualität des Senders zum Teil sogar mit EPG-Programmführer, ausführlichen Programm-Beschreibungen, Teletext, alternativen Tonspuren, Untertiteln, in SD- oder HD-Auflösung, was immer KDG und deren Content-Lieferanten halt über das Koaxialkabel zuliefern können und wollen.
So viel zu den Fähigkeiten des DVB-C-Repeaters selber. Ob der User die lokal per WLAN ausgestrahlten Audio-Video-Sender-Angebote auch komplett nutzen kann, hängt nicht zuletzt von der Mächtigkeit seiner Endgeräte ab. Um es vorweg zu nehmen: Mit den größeren Windows-Rechnern konnten wir mehr Detailfunktionen aus der DVB-C-WLAN-Luft heraus kitzeln als mit den kleineren Android- und iOS-Mobilgeräten.
Wireless-Kabel-TV auf Windows-Rechnern
Um das Sender-Angebot in der lokalen WLAN-Luft zu nutzen, benötigt man geeignete Hardware und Software. Beginnen wir mit Windows: Laut AVM eignen sich die Versionen 7, 8, 8.1 und Vista. Das richtige Betriebssystem allein reicht aber nicht, zumal der in Windows enthaltene Windows Media Player mit dem TV-Streaming des DVB-C-Repeaters offenbar nicht klar kommt. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher von AVM: Der Windows Media Player unter Windows 7 verwendet andere Mechanismen bei der Aushandlung der Streams und kann daher für den DVB-C Repeater nicht als TV-Client verwendet werden.
Als TV-Software für PCs und Notebooks mit Windows empfehlen die Berliner daher den VLC media player oder eine vergleichbare TV-Software. VLC media player erhalten Sie kostenlos auf diversen Internetseiten. Mit VLC media player können Sie alle unverschlüsselten Sender empfangen, die am Kabelanschluss verfügbar sind und die Ihr Fritz!WLAN Repeater im Sendersuchlauf gefunden hat.
Also haben wir den VLC-Player, Version 2.1.5 Rincewind, auf drei schnellen Rechnern installiert:
Gaming-PC ACER Predator G5900 mit Core i7, Windows 7, 11ac-WLAN-Stick und zwei externen Monitoren.
Business-Laptop DELL Latitude E6520 mit Core i7, Windows 7, 11n-WLAN im Body und Full-HD-Display im Laptop-Deckel.
Consumer-Laptop Toshiba Satellite P50t-B-108 mit Core i7, Windows 8.1, 11ac-WLAN im Body und 4K-Ultra-HD-Touch-Display im Notebook-Deckel.
Zappen per Fingerwisch am 4K-Touch-Display
Im Prinzip fühlte sich das TV-Streaming im VLC-Player auf allen drei Windows-Rechnern sehr ähnlich an, mit folgenden Unterschieden:
Der Acer-Desktop-Rechner mit zwei Monitoren (24-Zöller-Breitformat und 27-Zöller-Hochformat) hat den Vorteil, dass man auf einem Display einen SD- oder HD-Sender formatfüllend anschauen und auf dem anderen Monitor noch etwas anderes arbeiten kann. Außerdem kann man die Fenster zoomen und nach Belieben über beide Monitore hinweg verschieben: Das gilt auch für das Kabel-TV-Fenster.
Der Dell-Laptop mit dem 15-Zoll-Full-HD-Display eignet sich perfekt zum SD- und HD-Fernsehen auf kurze Distanz, ist aber etwas mobiler als der schwere Acer-Desktop-PC.
Der Toshiba-Laptop mit dem 4K-Ultra-HD-Display bietet viel mehr Auflösung, als man für HD-TV benötigt. Der Overkill schadet der gefühlten Videoqualität aber nicht: Das TV-Bild sieht auf keinen Fall schlechter aus als auf dem "nur-Full-HD-Laptop". Das Fernsehbild selber lässt sich im VLC-Fenster auch beliebig klein oder groß ziehen und passt sich ganz flexibel an. Nur die Bedienleisten des VLC-Players samt Beschriftung wirken auf einem 4K-Laptop durch die extreme Auflösung viel winziger als auf einem Full-HD-Laptop. Schriften und Bediensymbole sind zwar messerscharf, aber nur mit der Lupe zu entziffern. Dass sich die VLC-Beschriftung im 4K-Display nicht automatisch auf eine vernünftige Seh-Größe anpasst, liegt nicht am DVB-C-Repeater von AVM, sondern am Windows-System von Microsoft. Das 4K-Touch-Display hat aber einen großen Vorteil: Man kann auch per Fingerwisch bequem durch die vielen Fernseh-Programme zappen, nicht nur mit der Maus.
Den VLC-Player gibt es übrigens auch für Apple Mac OS X, Debian GNU/Linux, Ubuntu, Mint, openSUSE, Gentoo Linux, Fedora, Arch Linux, Slackware Linux, Mandriva Linux, ALT Linux, Red Hat Enterprise Linux, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, Solaris, Android, iOS, QNX, Syllable und IBM OS/2. Wie sich das Wireless-Cable-TV aus dem DVB-C-Repeater von AVM per VLC auf diesen weniger verbreiteten Betriebs-Systemen anfühlt, konnten wir noch nicht testen.
157 KDG-Sender in die VLC-Playliste laden
Zurück zu Windows: Wie bringt man die Kabel-TV-Sender in den VLC-Media-Player? Voila: Zuerst öffnet man den Webserver des AVM-DVB-C-Repeaters und erzeugt je eine Senderlistendatei mit den Namen tvsd.m3u für alle SD-Programme, tvhd.m3u für alle HD-Programme sowie radio.m3u für alle Radioprogramme. Diese drei Dateien speichert man auf dem Rechner ab, etwa unter Videos oder auf dem Desktop, und zieht sie dann mit der Maus in den bereits geöffneten VLC-Mediaplayer. Danach klickt man im VLC-Player zum Beispiel auf die Datei radio.m3u. Dadurch öffnet sich eine komplette Liste aller 65 Radiosender in der Playliste. Klickt man danach einen dieser 65 Sender an, so ertönt der entsprechende Radiosound aus dem Rechner. Das gleiche macht man mit den zwei TV-Dateien für SD und HD. Klingt umständlich, ist aber schnell passiert.
Am Ende hatten wir alle 157 KDG-Radio-und-Fernseh-Sender in einer einzigen, langen Liste im VLC Media Player stehen. Beim normalen TV-Zappen mit der Fernbedienung an einem stationären Fernsehgerät sieht man die Masse der 157 Sender selten so geballt auf einen Schlag in einer einzigen Liste, wie im VLC Media Player. Die genaue Anzahl der Radio- und TV-Sender kann sich natürlich je nach Standort, Bundesland und Kabel-TV-Anbieter unterscheiden.
VLC Player: SD, HD, Radio, Teletext, EPG, Aufnahme
Der VLC Player konnte im Test fast alles darstellen, was von Kabel Deutschland angeliefert und vom AVM-DVB-C-Repeater in die lokale WLAN-Luft ausgestrahlt wurde, zum Beispiel: HD-TV, SD-TV, Digital-Radio, Teletext, Untertitel, alternative Tonspuren, EPG-Programmführer, Programm-Infos.
Außerdem beherrschte er Video-Aufnahmen, Audio-Equalizing, Bild-Sättigung und vieles mehr. So viele TV-Funktionen hat der Autor noch an keinem herkömmlichen Fernsehgerät in so kurzer Zeit gefunden. Ein paar Beispiele der schier uferlosen VLC-Features entnehmen Sie bitte der Fotogalerie:
Wireless SD-TV
SD-TV steht für Standard Definition Television. Die so genannte TV-Standard-Auflösung beträgt oftmals 720x576 Bildpunkte bei dem in Europa üblichen PAL beziehungsweise 1024x576 Pixel bei PAL-plus.
Das SD-TV-Streaming von Kabel Deutschland kam via AVM-DVB-C-Repeater in der Regel tatsächlich mit 720x576 Pixeln auf den drei o.g. Windows-Rechnern an. Dabei wurde das lokale Netzwerk mit vier bis acht Mbit/s netto belastet, je nach Qualitäts-Anspruch des Senders. ARD und ZDF gönnten sich oft mehr Bandbreite (und damit eine höhere TV-Qualität) als kleinere TV-Sender. Für die meisten 11g-, 11n- oder gar 11ac-WLANs sind acht Mbit/s Nettonutzlast natürlich kein Problem, solange keine größeren Störeinflüsse auf das WLAN wirksam sind.
Hier ein paar Stichproben aus dem Bandbreiten-Verbrauch im SD-TV-Betrieb:
• Das Erste ARD SD = 4,2 bis 10,1 Mbit/s, sehr dynamisch
• TV5Monde SD = 2,5 Mbit/s, leicht schwankend
• CNN SD = 2,2 Mbit/s, leicht schwankend
• ORF 2 Salzburg SD = 5,6 Mbit/s, sehr konstant
Diese unterschiedlichen TV-Streaming-Bandbreiten werden vom Kabelnetz-Provider so unterschiedlich angeliefert. Der AVM-DVB-C-Repeater transportiert die Streams nur noch hausintern weiter, definiert aber nicht selber deren Bandbreiten.
Wireless HD-TV
HD-TV steht für High Definition Television. Das kleinere HD-Format 720p arbeitet mit 1280x720 Bildpunkten. Das größere Full-HD-Format hat eine Auflösung von 1920x1080 Pixeln.
Das HD-TV-Streaming von Kabel Deutschland kam über den AVM-DVB-C-Repeater in der Regel mit 1280x720 Pixeln auf den drei Windows-Rechnern an. Dabei wurde das lokale Netzwerk von allen HD-Sendern sehr dynamisch mit 5 bis 15 Mbit/s netto belastet, je nach Qualitäts-Anspruch des Senders auch mit gelegentlichen Spitzen bis zu 22 Mbit/s.
Die Öffentlich-Rechtlichen gönnten sich oft mehr Bandbreite (und damit eine höhere TV-Qualität) als kleine TV-Sender. Für die meisten 11n- oder gar 11ac-WLANs sind Spitzen bis zu 22 Mbit/s Nettonutzlast noch kein Problem, solange keine größeren Störeinflüsse auf das WLAN einwirken. WiFi-11g dagegen kann 22 Mbit/s netto oft nur auf sehr kurze Distanz bewältigen. Das dürfte in der Praxis kaum für ein zuverlässiges HD-Streaming reichen, besonders wenn mehrere Nutzer das WLAN gleichzeitig beanspruchen wollen.
Wireless DVB-C-Radio
Die Kabelnetzbetreiber können auch Hörfunk-Programme mit der digitalen Technik DVB-C in ihre Netze einspeisen. Die unverschlüsselten Radioprogramme von KDG konnten wir auch mit dem AVM-DVB-C-Receiver empfangen und mit dem VLC Media Player auf diversen Windows-Rechnern anhören.
Im Vergleich zu den sehr dynamischen Bandbreitenschwankungen beim HD-TV-Streaming kam das Radio-Streaming mit relativ konstanten Bandbreiten auf den Rechnern an. Hier ein paar Stichproben vom Dezember 2014:
BR Klassik = 3,35 Mbit/s
Bayern 1 = 2,9 Mbit/s
NDR 1 = 2,6 Mbit/s
MDR = 2,6 Mbit/s
You FM = 2,6 Mbit/s
N-JOY = 2,6 Mbit/s
Radio Fritz = 2,6 Mbit/s
WDR 5 = 2,6 Mbit/s
KIRAKA = 2,6 Mbit/s
SWR = 2,6 Mbit/s
DKULTUR = 1,2 Mbit/s
Radio Horeb = 0,6 Mbit/s
Sowohl beim SD- und beim HD-Fernsehen, als auch beim DVB-C-Radioempfang konnten wir mit dem VLC-Player auf allen drei Windows-Rechnern gelegentliche, kurze Streaming-Aussetzer beobachten. Das Thema war auf Nachfrage bei AVM bekannt und soll durch weitere Firmware-Releases weiter optimiert werden.
Kabel-TV auf Android-Geräten
Kabel-TV auf Smartphone LG G3
Die Fritz!App TV für Android gibt es seit Oktober 2014. Doch erst mit der Version 1.1.0 vom 19. Dezember 2014 ist sie, auch dank der erstmals integrierten Favoriten-Sender-Funktion, nun ziemlich rund geworden. Grund genug, sie jetzt mal näher anzutesten.
Der Berliner FritzBox-Produzent verspricht die Wiedergabe "aller unverschlüsselten Programme Ihres Kabelanbieters zu Hause auf Ihrem Smartphone oder Tablet", die automatische Erkennung des "FRITZ!WLAN Repeater DVB-C in Ihrem Heimnetz", die Anzeige von "Informationen über die laufende Sendung", den "Senderwechsel per Wischen oder Button" sowie die "Vollbildwiedergabe".
Laut AVM läuft die FRITZ!App TV ab Android 4.0 bis hin zum aktuellsten Android 5.0 alias L alias Lollipop. Android 5 war per Testschluss im Dezember 2014 zwar längst angekündigt, aber auf den meisten Top-Smartphones in Deutschland noch nicht wirklich ausgerollt. Auf älteren Handys erst recht nicht.
Die folgenden Erfahrungen haben wir auf dem Smartphone LG G3 gesammelt, Hardware-Baujahr 2014, Software-Stand Android 4.4.2 KitKat. Display-Größe 5,5 Zoll. Display 1.440 x 2.560 Pixel Quad HD, 538 ppi. Somit hat das mächtige LG G3 eine deutlich höhere Auflösung als das weiter unten angetestete Apple iPhone 6 Plus, das "nur" Full HD mit 1920 x 1080 Pixel beherrscht. Hochauflösende Handys können in einem TV-Streaming-Test ja nicht schaden.
Installation und Bedienung der FRITZ!App TV für Android waren am LG G3 denkbar einfach:
Die Fritz-Fernseh-App aus dem Google Play Store laden.
Die App im Handy öffnen.
Das gewünschte Senderlogo (ARD, ZDF, etc.) in der Senderliste antippen.
Das angetippte Programm anschauen, oder:
Per Fingerwisch durch die weiteren Programme zappen, oder:
Per Vorwärts-Rückwärts-Button durch alle TV-Sender zappen.
Im Gegensatz zum VLC-Player (auf Windows) mussten wir die Senderliste beim Fritz-Player (auf Android) nicht selber laden, denn das passierte automatisch im Hintergrund, sobald die App installiert war. Die App hat den FRITZ!WLAN Repeater DVB-C zu diesem Zwecke automatisch im Heimnetz erkannt.
Allerdings mussten wir am LG G3 eigenhändig sicherstellen, dass das Smartphone aktuell auch mit der richtigen SSID, nämlich derjenigen des DVB-C-Repeaters, verbunden war. Wer nur eine einzige SSID in seiner Wohnung betreibt, wird dieses völlig logische "Problem" gar nie kennen lernen, weil das Handy dann sowieso nicht aus Versehen in andere SSIDs "fremdgehen" kann.
Favoriten-Senderliste
Seit Version 1.1.0 vom 19. Dezember 2014 kann sich der User in AVMs Fernseh-App für Android eine eigene Favoritenliste für seine Lieblings-Sender anlegen. Dort liegen die Sender dann erst mal in der gleichen Reihenfolge, wie in der kompletten Senderliste, etwa ARD, ZDF, KiKA, arte und so weiter. Auf Wunsch lassen sich die Favoriten-Sender jedoch per Fingerwisch in eine andere Reihenfolge verschieben, etwa arte, KiKA, ZDF, ARD. Alternativ kann man die Sender auch von der App alphabetisch sortieren lassen. Die Favoriten-Funktion wurde von etlichen Usern seit Oktober 2014 in diversen Foren gewünscht. Nun ist sie AVM auch wirklich schön gelungen.
Infos zur laufenden Sendung
Sehr schön ist auch die Einblendung von weiterführenden Informationen zur laufenden Sendung per Fingertipp. So kann man beim Zappen zum Beispiel eine Zusammenfassung der Filmhandlung lesen, eine Auflistung der Schauspieler, oder einen Hinweis, ob eine Sendung in HD produziert wurde, und so weiter. Leider werden solche Infos nicht von allen Sendern gleichermaßen komplett eingepflegt. Manche Sender strahlen überhaupt keine Programm-Infos aus. ARD und ZDF pflegen die Programminfos aber meist recht ordentlich ein. Da freut sich der Gebührenzahler.
Wireless SD mit 720x576 Pixeln
Per Fingertipp auf die gerade laufende TV-Sendung konnten wir einen Paketzähler samt Angaben zur Videoauflösung in das Android-Handy einblenden. Die meisten Sender kamen demnach mit einer Auflösung von 720x576 Pixel auf dem Smartphone-Display an. Das ist die übliche SD-TV-PAL-Auflösung von ARD, ZDF und vielen weiteren Sendern.
Ausnahmen: CNN hatte im Testzeitraum eine Auflösung von 582x576 Pixel. Bloomberg und VIVA kamen mit 544x576 Pixel aufs Handy-Display und bibel.tv war mit 480x576 zufrieden. Auf dem 5,5-Zoll-kleinen Handy-Display sahen aber selbst 480x576-TV-Sendungen noch recht passabel aus. Beim ganz großen Flach-TV im Wohnzimmer dagegen wirken 480x576-Pixel-Sendungen schon sehr grobkörnig.
Kein Wireless HD-TV
Während der VLC-Player auf den o.g. Windows-Rechnern auch HD-Sendungen mit 1280x720 Pixel abspielte, kam auf den getesteten Android-Handys und-Tablets mit der Fritz App kein einziger Sender mit einer HD-Auflösung an. Fragt sich nur, ob man auf 5 bis 6 Zoll "kleinen" Smartphones wie dem LG G3 oder dem iPhone 6 Plus (siehe unten) den ganz großen Unterschied zwischen SD und HD mit einem normalen Auge überhaupt sehen kann? Außerdem werden die genannten Top-Smartphones ja schon beim SD-Streaming gut warm und der Akku wird dabei schnell leer. Das Gleiche in HD-Auflösung würde die Energie-und-Wärme-Problematik ja noch weiter strapazieren.
Kein DVB-C-Radio
Mit dem VLC-Player konnten wir auf den Windows-Rechnern auch Radioempfang in teils exzellenter Qualität bis über 400 Kilobit pro Sekunde genießen. Auf den ausprobierten iOS- und Android-Handys dagegen haben sich die Radiosender erst gar nicht gemeldet, was zumindest Radiofreunde durchaus vermissen könnten: Immerhin lässt sich auf Smartphones mit guten Kopfhörern derweil auch ziemlich guter Sound genießen.
Keine TV-Aufnahme-Funktion
Last but not least konnte der VLC-Player auf den getesteten Windows-Rechnern auch DVB-C-Sendungen auf Festplatte oder SSD aufzeichnen. Auf Nachfrage war von AVM zu erfahren, dass in den Fritz TV Apps für iOS und Android so ein TV-Recording zumindest "in nächster Zeit nicht geplant ist".
Ist ein Fernseh-Recording auf Smartphones denn überhaupt sinnvoll? Da gibt es Für und Wider: Natürlich liegt der intern frei verfügbare Datenspeicher in einem aktuellen Smartphone-Modell oft nur bei 10 bis 50 GigaByte. Bei einem aktuellen Windows-PC dagegen sind oft mehrere TeraByte Speicher frei. Trotzdem dürfte sich manch ein User auch im speicher-knappen Handy einen DVB-C-Video-Recorder zumindest für kurze TV-Sequenzen oder als Time-Shift-Puffer bei kurzen Unterbrechungen wünschen: Kommt während des TV-Schauens dann ein Telefon-Anruf herein, könnte man die verpasste TV-Szene aus dem Time-Shift-Speicher auch nach dem Telefonat noch anschauen.
Design versus Funktion
Die TV-Apps für iOS und Android passen (im Gegensatz zum VLC-Player) recht gut zu AVMs Corporate Design: Da wird sich jeder Fritz-Fan freuen, und davon gibt es viele. Manch Fritz-User wird die Berliner App mit dem roten Fritz-Logo auf gelbem Hintergrund vielleicht auch optisch witziger finden als den zwar äußerst funktions-mächtigen, aber doch spartanisch-schnörkel-losen VLC-Player für Windows.
Fritz-TV-App auf "älteren" Android-Geräten
Es gibt ja viele verschiedene Android-Handys und -Versionen. Da ist nicht auszuschließen, dass die Fritz-TV-App auf anderen Androiden anders reagiert als auf dem oben genannten Phone LG G3: Deshalb machten wir verschiedene Stichproben:
Kabel-TV auf Smartphone LG OPTIMUS G PRO
Das 5,5-Zoll-Smartphone LG E986 OPTIMUS G PRO, Hardware Sommer 2013, Display 1.920 x 1.080 Pixel Full HD, lief im Test mit Android 4.1.2. Das beim mächtigen LG G3 noch rechts oben sichtbare Auswahlfenster mit den Optionen Favoriten bearbeiten, Favoriten hinzufügen, Einstellungen und TV-Empfänger war beim LG G PRO nicht innerhalb des App-Fensters rechts oben sichtbar. Somit schienen diese Optionen auf den ersten Blick gar nicht auswählbar. Sie waren aber dennoch, nämlich per Optionen-Button rechts unterhalb des Displays, quasi vom "Hardware-Bedien-Bereich" des Handys "von rechts unten her" in das Software-Fenster einblendbar. Danach standen alle aktuellen Fritz-TV-Funktionen, genau wie beim moderneren LG G3, zur Verfügung.
Kabel-TV auf Tablet Samsung Galaxy Tab3 10.1 LTE
Das 10,1-Zoll-Tablet Samsung Galaxy Tab3 10.1 LTE, Modell GT-P5220, Hardware Sommer 2013, Display 1280 x 800 Pixel, Android 4.4.2, hatte ein ebenso "modernes" Betriebssystem wie das o.g. LG G3. Trotzdem reagierte es ähnlich wie das o.g. ältere LG G PRO, will sagen: Die Sender kamen gut, das Optionen-Fenster war aber nicht von rechts oben, sondern von unten her aus dem "Hardware-Rand" des Tablets heraus einblendbar. Allerdings konnte die Fritz-TV-App die deutschen Umlaute ü, ö und ä am Samsung-Tablet in den Sendungs-Informationen nicht darstellen. Ob das am Samsung Tablet, an Google Android, an KDG, oder an der AVM-TV-App lag, konnten wir noch nicht klären. Details siehe Screenshot weiter unten.
Kabel-TV auf Smartphone Samsung Galaxy S4
Das 5,0-Zoll-Smartphone Samsung Galaxy S4, Modell GT-I9506, mit LTE-Cat4, Hardware Oktober 2013, Display 1920 x 1080 Pixel Full HD, 441ppi, lief im Test mit Android 4.2.2. Es reagierte im Prinzip sehr ähnlich wie das o.g. Samsung-Tablet. Mit einem großen Unterschied: Die Fritz-TV-App konnte auch die deutschen Umlaute ü, ö und ä in den Sendungs-Informationen fehlerfrei darstellen.
Kabel-TV auf Smartphone: HTC Velocity 4G
Das 4,5-Zoll-Smartphone HTC Velocity 4G, das erste LTE-Handy im deutschen LTE-Netz überhaupt, Hardware März 2012, Display 960x540 Pixel, lief im Test mit der Original-Firmware Android 2.3.7 von 2012: Die Fritz TV App wurde im Google Play Store mit diesem Handy erst gar nicht angezeigt. So kommt man überhaupt nicht in Versuchung, sie auf die falsche Android-Version zu installieren. Laut AVM läuft die TV-App nämlich erst ab Android 4.0.
Kable-TV auf dem iPhone 6 Plus
Die AVM FRITZ!App TV für iOS kam am 16.09.2014 als Version 1.0.0 in den Apple App Store. Die nächste Version 1.1.0 vom 31.10.2014 brachte unter anderem dann Unterstützung für die großen Bildschirme des iPhone 6 und iPhone 6 Plus. Die jüngste Version 1.2.0 vom 21.12.2014 brachte als wichtige Neuerung u.a. das Anlegen, Editieren und Sortieren einer Sender-Favoritenleiste.
Just diese jüngste FRITZ!App TV für iOS vom Dezember 2014 haben wir auf einem Apple iPhone 6 Plus getestet: Display-Größe 5,5 Zoll. Auflösung 1920x1080 Pixel Full HD. Feinheit 401ppi. Betriebssystem iOS 8.1.2.
Die App zeigte im Leistungs-Verhalten sehr große Ähnlichkeit mit der oben ausführlich beschriebenen Version 1.1.0 der FRITZ!App TV für Android auf dem LG G3. Allerdings fehlte der iOS-App die Anzeige der Video-Auflösung und der Aspect Ratio komplett. Die Anzeige von Power (dBmV) und SNR (dB) ist in der iOS-App zwar vorhanden, wurde im Test aber immer nur mit dem Wert Null betankt. In der Fritz-TV-App für Android sind alle vier genannten Anzeigen vorhanden und werden auch ständig mit nachvollziehbaren Werten betankt.
Auf Nachfrage erklärte ein Sprecher von AVM, dieser Effekt trete nur auf, wenn das iPhone mehrere IP-Verbindungen über mehrere Schnittstellen gleichzeitig aktiviert habe. Würde die SIM-Karte entfernt, oder der mobile Datenzugang deaktiviert, so würden auch schon mit der aktuellen App-Version 1.2.0 richtige Werte angezeigt. Ab dem nächsten Firmware-Release sei dieser Effekt behoben. Tatsächlich hat unser iPhone 6 Plus nach (!) der Abschaltung des mobilen Datenzuganges die Werte für Power (dBmV) und SNR (dB) tadellos in die iOS-App eingespielt.
AVM sieht als Standardfall für das mobile TV-Vergnügen sowieso nicht ein iPhone mit SIM-Karte, sondern vielmehr ein iPad ohne SIM-Karte. In diesem Szenario zeige auch die aktuelle Version 1.2.0 aus dem AppStore schon heute die korrekten Power und SNR Werte an, was der Autor mangels iPad aber nicht testen konnte. Ansonsten macht die Fritz-TV-App unter iOS auf Anhieb einen ebenso eleganten Eindruck wie auf Android.
Wie schon beim Test der Fritz-Android-App auf dem LG G3 weiter oben bemerkt, wäre die Einspielung von HD-TV-Sendern, Radio-Sendern und ein TV-Video-Recorder samt Time-Shift-Feature auch bei der iOS-App-Variante eine schöne Bereicherung für die Zukunft.
Stresstest: Wireless-Kabel-TV auf sechs Endgeräten
Im Multi-Client-Test konnten wir gleichzeitig sechs verschiedene WLAN-Surfgeräte aus einem zwei Meter entfernten AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C mit maximal zwei verschiedenen Kabel-TV-Programmen versorgen. Und zwar einen Windows-7-Dual-Display-Gaming-PCs Acer Predator G5900. Einen Windows-8.1-Laptop Toshiba Satellite P50t-B-108 mit einem 4K-Ultra-HD-Display. Ein 10,1-Zoll-Tablet Samsung Galaxy Tab3 10.1 LTE mit Android 4.4.2. Ein 5,5-Zoll-Smartphone LG OPTIMUS G PRO mit Android 4.1.2. Ein 5,5-Zoll Apple iPhone 6 Plus mit iOS 8.1.2 sowie ein 5,5-Zoll-Smartphone LG G3 mit Android 4.4.2.
Fazit: Wireless-Kabel-TV mit Touch-Comfort
Mit dem Einbau eines DVB-C-Moduls in einen ohnehin schon sehr modernen WLAN-11ac-Repeater setzen die Berliner eine ganze Reihe an Neuerungen frei:
Durch die Verwendung des mächtigen VLC-Players als "DVB-C-Empfänger" aktiviert AVM dessen gigantische Funktionalität jetzt auch für das drahtlose Kabel-Fernsehen: Plötzlich kann man beliebte VLC-Features wie den Audio-Equalizer, die Video-Farbsättigung, den VLC-Video-Rekorder und noch viel mehr auch beim drahtlosen Kabel-TV-Vergnügen nutzen.
Schaut der User per VLC-Player auch gleich auf einer innovativen Windows-8.1-Surfmaschine mit Touch-Display fern, egal ob Laptop oder Tablet, so kann er das Kabel-Fernsehen auch gleich per Fingerwisch bedienen. So innovativ hat der Tester seinen Kabel-Deutschland-Fernseh-Anschluss noch nie zuvor erlebt.
Mit zwei eigenen Apps für iOS und Android bringt AVM das drahtlose DVB-C-TV-Vergnügen auch auf alle jüngeren Mobil-Geräte mit diesen Betriebssystemen.
Der Autor wünscht sich aber noch ein paar handwerkliche Verbesserungen in der Stabilität des Streamings sowie in der Funktionalität der Android- und der iOS-App. Darauf wird man wohl nicht lange warten müssen, denn AVM ist schon seit Jahren dafür bekannt, dass die Produkte auch nach der Auslieferung noch lange mit kostenlosen Software-Updates verbessert werden.
Die Produktidee an sich ist genial und in ihrem umfassenden Ansatz bislang wohl einzigartig. Bleibt nur zu hoffen, dass AVM auch bald einen ähnlichen DVB-S-Repeater (mit einem S, wie Satelliten-Schüssel) auf den Markt bringt, damit auch alle Freunde des digitalen Satelliten-Fernsehens so einen ähnlichen Drahtlos-Fernseh-Komfort wie mit dem hier getesteten DVB-C-Repeater ins Haus bekommen.
Technische Daten zum AVM FRITZ!WLAN Repeater DVB-C
Laut Hersteller-Angaben:
Abmessungen (B x H x T): circa 125 x 76,5 x 62,6 mm
Betriebsspannung: 230 Volt / 50 Hertz
Gesamtleistungsaufnahme: circa 5,5 Watt
Durchschnittliche Leistungsaufnahme: circa 3,3 Watt
Dual DVB-C-Tuner
Gewicht: circa 161 g
3 Dualband-Antennen
Netzwerkanschluss über RJ45-Buchse (Gigabit-Ethernet, 10/100/1000 Base-T)
WLAN: IEEE 802.11 ac/n/g/b/a
WLAN: WPA, WPA2 (802.11i)
WLAN: 2,4 GHz max. 100 mW / 5 GHz max. 200 mW
WLAN-Übertragungsrate (brutto): bis zu 1300 (5 GHz) / 450 (2,4 GHz) Mbit/s. Die tatsächlich erreichbare Nutzdatenrate liegt unterhalb dieses Wertes.
Betriebstemperatur: 0 °C - +40 °C
5 Jahre Garantie auf die Hardware.
(hal)