Als der letzte der großen Distributoren hatte Also am Konzept einer großen, zentralen hausmesse festgehalten, bis die Channel, Trends & Visions (CTV) als Präsenzveranstaltung der Pandemie zum Opfer fiel (ChannelPartner berichtete).
So wurde viel im Channel spekuliert, ob Also nach der Pandemie wieder zum ursprünglichen Format der CTV zurückkehrt. Mitte März hat das Unternehmen nun ein neues CTV-Konzept vorgestellt. Anstelle der zentralen Messe sollen nun vier regionale Veranstaltungen in Hamburg, Straubing, Köln und Soest treten.
Die letzte CTV vor der Pandemie fand 2019 in Düsseldorf statt. Damals zählten die Veranstalter rund 4.800 Besucher. Also plant nun im neuen Zuschnitt mit wesentlich weniger Besuchern. "Es ist in der Tat ein anderes Konzept. Im neuen Format erwarten wir - je nach Location - zwischen 200 und 400 Partner", präzisiert Mike Rakowski, CCo und Mitglied der Geschäftsführung bei Also Deutschland. Quantität sei nicht das Ziel. "Uns geht es darum, Zeit für das Gespräch zu haben, nicht darum möglichst viele Leute durchzuschleusen", bekräftigt er.
Mit dem Roadshow-Konzept will Also an den einzelnen Stationen unterschiedliche Themen in den Fokus setzen. So soll den Partnern in jeder Location jeweils ein anderes Tagesprogramm und eine andere Informationsvielfalt geboten werden. Die Zielgruppe soll aber immer das gesamte Partnernetzwerk sein. "Die Vorteile liegen ganz klar darin, dass nicht die Partner zu uns kommen müssen, sondern wir gehen zu ihnen", erklärt der Also-Chef.
Direkter, persönlicher und intensiver
Allerdings verzichtet Also auf ein Alleinstellungsmerkmal, das man mit der zentralen CTV zuletzt innehatte. "Natürlich wissen wir, wie beliebt die Also CTV war", räumt Rakowski ein. Für ihn sind es aber andere Faktoren, die Einzigartigkeit ausmachen: "In erster Linie sind es doch die Menschen, die Partner, die man trifft, die Gespräche, die man führt, das Gemeinschafts-Erlebnis und das gemeinsame Feiern. Das alles haben wir in den vier Events auch", ist er sich sicher. Dies werde nun direkter, persönlicher und intensiver.
Nun ist ein offenes Geheimnis in der Branche, dass die großen Hausmessen früher für die Ausrichter kein Zuschussgeschäft waren, eher im Gegenteil. Eine Abkehr aller Broadliner von einer Großveranstaltung könnte auch damit zusammenhängen, dass sich mittlerweile in Zeiten knapper Marketing-Budgets potenziellen Aussteller bei der Finanzierung dieser Events zurückhalten. "Ich weiß nicht, ob das so war - aber die Finanzierung ist nicht der ausschlaggebende Punkt für das veränderte Konzept", betont Rakowski. Die Zeiten seien nun andere als vor vier Jahren. "Seit Teams sind die Kunden es auch gewohnt, dass sie nicht einer von vielen sind, sondern dass man Zeit für ein persönliches Gespräch hat und individuell auf ihre Fragen eingeht. Dem tragen die neuen Formate Rechnung", erläutert der CCO.
Neben den Präsenzveranstaltungen will Also aber auch weiterhin Online- oder hybride Formate anbieten. "Vielleicht ist Online sogar eher ein Format, bei dem 'Einer zu vielen' sprechen kann", meint Rakowski. Doch diese Online-Formate haben auch ihre Grenzen: "Mit der Zeit jedoch hat sich zusehends die Erkenntnis gefestigt, dass das Geschäft von Mensch zu Mensch gemacht wird. Sprich: für intensive Gespräche, für die Diskussion komplexer Themen ist es deutlich besser, wenn sich die Partner gegenübersitzen", stellt Rakowski fest.
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