Office-Partner-CEO Sven Osterholt

„Wir begrüßen das Lieferkettengesetz“

19.03.2024 von Armin Weiler
Office Partner gehört zu den Top-HP-Partnern beim Thema Nachhaltigkeit. Im CP-Interview erklärt CEO Sven Osterholt, warum mehr als nur Image und wirtschaftliche Vorteile wichtig sind.
Sven Osterholt, CEO bei Office Partner, steht vor der Herausforderung zu erkennen, wer von seinen Lieferanten wirklich nachhaltig wirtschaftet und wer nur Green Washing betreibt. Er erhofft sich bessere Entscheidungsgrundlagen durch die Erweiterung des Lieferkettengesetzes.
Foto: Office Partner

Office Partner ist von HP als nur einer von drei Partnern in Deutschland mit fünf Sternen für besonderes Engagement Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Menschenrechte und digitale Gleichberechtigung ausgezeichnet worden. Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um diese Auszeichnung zu erhalten?

Sven Osterholt: Wir waren dazu im engen Austausch mit HP und haben einen umfangreichen Maßnahmenkatalog durchgeführt. Dazu gehörten beispielsweise interne Schulungen zum Thema Nachhaltigkeit, Videos zu kultureller Vielfältigkeit, die Förderung von Frauen in Führungspositionen und Energiebewertungen unserer Druckerflotten.

Welche Bedeutung hat diese Auszeichnung für Sie?

Osterholt: Uns liegen Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sehr am Herzen. Deshalb freuen wir uns, dass unser Engagement in diesen Bereichen auf diese Art gewürdigt wird. Es dient uns aber auch als Ansporn, gemeinsam mit starken Partnern wie HP weiter Verantwortung zu übernehmen und für diese Werte einzutreten.

Erhoffen Sie sich dadurch auch Vorteile im täglichen Geschäft?

Osterholt: Ein Vorteil könnte sein, dass das Vertrauen in uns als verantwortungsvolle Marke gestärkt wird, denn wir merken, dass auch Kunden und öffentliche Auftraggeber glücklicherweise immer mehr Wert auf diese Thematiken legen. Für uns gehört das aber im Jahr 2024 dazu und wir haben nicht das Gefühl, dass man sich heutzutage damit von der Konkurrenz großartig abheben kann.

Spielen für Sie Nachhaltigkeitsbestrebungen eine Rolle bei der Auswahl Ihrer Lieferanten?

Osterholt: Im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit lassen wir eine Risikoanalyse unserer Lieferanten vornehmen und verpflichten diese, gewisse Standards einzuhalten. Für dieses Jahr ist geplant, dass wir diese Verpflichtung schon beim Onboarding eines jeden Lieferanten erledigen. Deshalb begrüßen wir auch die Erweiterung des Lieferkettengesetzes, die hoffentlich 2025 kommt.

Es gibt ja kaum einen Hersteller, der sich nicht auf die Fahnen geschrieben hat, besonders nachhaltig zu sein. Wie unterscheiden Sie zwischen Green Washing und tatsächlichen Anstrengungen für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit?

Osterholt: Zugegeben, das ist von außen oft schwierig zu unterscheiden. Wir fahren gut damit, auf das zu schauen, was auch jenseits von Preisverleihungen und Partnerprogrammen gemacht wird. So haben wir beispielsweise zu unserem 25. Jubiläum, gemeinsam mit langjährigen Partnern, hunderte Bäume gepflanzt. Außerdem betreibt Office Partner den Service druck-collect.de, mit dessen Hilfe Toner und Druckerpatronen eingesammelt und recycelt werden. Und auch beim Thema Kartonage sehen wir uns gut aufgestellt: Der Anteil der recyclebaren Kartons liegt bei uns bei 100 Prozent, auch unser Füllmaterial ist komplett recyclebar. Das machen wir nicht, weil wir uns davon eine Auszeichnung versprechen, sondern weil wir überzeugt sind, dass wir so gemeinsam mit unseren Kunden einen Beitrag zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft leisten können.

Planen Sie bei Office Partner weitere Verbesserungen in der Nachhaltigkeitsbilanz?

Osterholt: Wir sind stets auf der Suche nach Dingen, die wir noch verbessern können. Nicht zuletzt deshalb passt es zwischen uns und unserem Mehrheitsgesellschafter Printus so gut - wir haben sehr ähnliche Vorstellungen hinsichtlich ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Ein von uns ernannter Kollege betreut das Thema Nachhaltigkeit, stimmt sich eng mit der Stabsstelle Sustainability Management von Printus ab und plant gemeinsame Verbesserungen. Im Rahmen einer umfangreichen CO2 Bilanz überprüfen wir außerdem beispielweise aktuell unseren Verbrauch von Sprit und Strom, aber auch von einfachen Verbrauchsgütern wie Kaffee oder die CO2 Belastung durch Geschäftsreisen. Die so ermittelten Ergebnisse werden wir zur Mitte des Jahres auswerten und daraus konkrete Verbesserungsmaßnahmen ableiten. Wir haben darüber hinaus unsere Firmenwagenflotte bereits um Hybridwagen erweitert und werden auch diesen Bereich weiter ausbauen.

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