Victor Petrenko, ein Ingenieur des Dartmouth College, fand eine Möglichkeit, Eisschichten mit Hilfe von Stromstößen von verschiedensten Oberflächen zu entfernen. Die mit einem speziellen Film beschichteten Gegenstände werden so innerhalb weniger Sekunden vom Eis befreit.
Die Technik namens PETD (thin-film pulse electrothermal de-icing) bietet großes wirtschaftliches Potential. So könnten die Kosten für die Enteisung von Stromleitungen oder Flugzeugen extrem gesenkt werden. Auch der Stromverbrauch von Kühlschränken könnte um die Hälfte reduziert werden, sagte Petrenko.
Ein entsprechendes Gerät sei bereits in der Entwicklung. Doch PETD kann den Prozess der Eineisung auch umkehren. Wird der elektrische Impuls verändert, haftet Eis deutlich besser an verschiedensten Oberflächen. Dies könnte vor allem für Snowboarder oder Skifahrer nützlich sein, da die Haftreibung erhöht und gesenkt werden kann.
Möglich werden all diese Einsatzzwecke durch eine grundlegende Eigenschaft von Eis: Dieses leitet Stromteilchen nur unter bestimmten Umständen. Ähnlich wie Silizium negativ geladene Elektronen transportiert, leitet Eis nur Protonen. PETD schickt nun eine elektrische Ladung in die Eisschicht, die nur wenige Millisekunden anhält und dessen Oberfläche schmelzen lässt. Durch den dünnen Wasserfilm fällt das Eis einfach ab.
Schon seit vielen Jahren arbeiten diverse Forscher an eis-resistenten Oberflächen, mit mäßigem Erfolg. Ein grundlegendes Problem von PETD bestehe aktuell noch in der Tatsache, dass die zu enteisenden Körper flächendeckend um 1-2 Grad Celsius erhitzt werden müssten.
Der Strombedarf wäre bei der Enteisung einer Windschutzscheibe jedoch deutlich geringer, als bei der konventionellen Scheibenheizung. Trotzdem arbeite man noch an speziellen Beschichtungen, die die Energie gleichmäßig verteilen. Im Falle der Windschutzscheibe würde eine Schicht aus Indiumoxid ausreichen. Dieses Material wird ebenfalls bei Laptop-Displays eingesetzt. (pcwelt/cm)
Ein anschauliches Video der PETD Technik finden Sie hier.