In weniger als zwei Jahren will Microsoft den offiziellen Support für Windows 10 einstellen. Für den Fachhandel ist das größtenteils eine gute Nachricht, da aufgrund der gestiegenen Hardware-Anforderungen dann nur ein Teil der Anwender auf Windows 11 umsteigen kann. So rechnet etwa die Marktforschungsgesellschaft Canalys damit, dass allein aufgrund des Support-Endes bis zu 240 Millionen Rechner auf dem Schrott landen.
Zwei Millionen veraltete PCs
Viele Anwender werden aber voraussichtlich den einfachsten Weg gehen und ihre Windows-10-Computer einfach weiter betreiben. Das ist bereits mit den schon länger nicht mehr mit Pachtes versorgten Systemen Windows 7 und 8/8.1 so.
So weist die IT-Sicherheitsfirma Eset in einer aktuellen Meldung darauf hin, dass auch Jahre nach dem offiziellen Support-Ende immer noch fast zwei Millionen private Computer in der DACH-Region mit veralteten Windows-Versionen laufen. Rund 1,2 Millionen Geräte sind laut Eset immer noch mit Windows 7 ausgestattet. Dazu kommen etwa 640.000 Rechner mit Windows 8 beziehungsweise 8.1 sowie 90.000 PCs mit Windows XP.
"Es ist bedrückend, wenn man sieht, dass trotz jahrelanger Informationskampagnen Millionen Anwender immer noch auf veraltete Windows-Betriebssysteme setzen", kommentiert Thorsten Urbanski die Ergebnisse. Er ist Director of Marketing and Communication DACH bei Eset. Wer jetzt nicht handele, handele grob fahrlässig, so Urbanski.
Bereits eine einzige nicht geschlossene Sicherheitslücke in Computerprogrammen könne ausreichen, um den Rechner zu kapern, alle privaten Daten zu stehlen oder das Gerät nach erfolgreicher Infektion in Botnetze einzubinden. Gefährdet seien aber nicht nur Privatanwender. Für Unternehmen, die weiterhin im Büroalltag auf veraltete Windows-Rechner setzen, könne es teuer werden, wenn etwa nach einer Hacker-Attacke die Versicherung nicht zahlen will.
"Seit Jahren veraltete Windows-Rechner entsprechen bei weitem nicht mehr dem Stand der Technik", betont Urbanski. Der Anteil unsicherer Windows-Rechner in Deutschland liege bei 4 Prozent. Damit sei das Land "Spitzenreiter bei unsicheren Betriebssystemen".