Reparaturfunktionen nutzen

Windows 10 reparieren mit systemeigenen Tools und Freeware

14.04.2016 von Thorsten Eggeling
Windows 10 startet nicht mehr, stürzt ab oder läuft instabil. In diesen Fällen nutzen Sie die in Windows integrierten Reparaturfunktionen.

Auch Windows 10 funktioniert nicht immer, wie es soll. Ärger droht vor allem nach Updates oder System-Upgrades – wenn diese überhaupt möglich sind. Denn das automatische Windows-Update scheitert gerne immer wieder mit nichtssagenden Fehlermeldungen. Immerhin liefert Microsoft Windows 10 mit einigen Tools und Funktionen aus, die bei den größten Problemen weiterhelfen. Sollte das nicht ausreichen, finden Sie in unserem Downloadbereich mehrere Tools für Reparaturen, aber auch als Ergänzung für fehlende Windows-Funktionen. Die Tipps in diesem Artikel gelten für Windows 10, funktionieren größtenteils aber auch unter Windows 8 und teilweise unter Windows 7.


1. Analysen und Maßnahmen vor der Reparatur

Wenn mit dem PC etwas nicht stimmt, ist nicht immer sofort Windows schuld. Die erste Überlegung sollte sein: Welche Änderungen gab es, kurz bevor das Problem aufgetaucht ist? Unterscheiden Sie dabei zwischen merkwürdigen Windows-Fehlermeldungen, Windows-Explorer-Abstürzen oder kürzeren Systemhängern. Dafür ist meistens Software verantwortlich zu machen. Für den Fall, dass Bluescreens auftreten oder Windows komplett einfrieren sollte, liegt es normalerweise an der Hardware selbst oder auch an fehlerhaften Treibern.

Als mögliche Ursachen von Softwareproblemen kommen fehlerhafte Windows-Updates, neue Treiber, neu installierte Software oder Schadsoftware infrage. Der Weg führt deshalb zuerst in die Systemsteuerung und „Programme und Features“. Mit einem Klick auf den Spaltenkopf „Installiert am“ sortieren Sie die Liste nach dem Datum. Deinstallieren Sie die zuletzt eingerichtete Software oder ein Treiberpaket, wenn diese für das Problem infrage kommen. Als Nächstes klicken Sie auf „Installierte Updates anzeigen“. Auch diese Liste lässt sich nach Datum sortieren und Sie können das letzte Update deinstallieren.

Letzte Änderungen: In der Systemsteuerung ermitteln Sie unter „Programme und Features“ die zuletzt installierte Software. Kommt diese als Problem infrage, entfernen Sie das Programm.

Unerwünschte Software: Eine Alternative ist IObit Uninstaller Portable, das Software gründlicher deinstalliert und ebenfalls Browsertoolbars sowie andere unerwünschte Software entfernt. Adw Cleaner und Avast Browser Cleanup sind darauf spezialisiert, Toolbars und Browsererweiterungen aufzuspüren und zu beseitigen. Diese wirken sich zwar nicht auf die Stabilität des Systems aus, können aber Browser ausbremsen, zu falschen Suchergebnissen führen oder zusätzliche Werbung einblenden.

Hardwaremacken: Sind Fehler nicht auf Software zurückzuführen, können die Ursachen für ein instabiles System auch bei einer unzureichenden Kühlung von Prozessor oder Grafikkarte oder defekten Speichermodulen liegen. Die Kühlung lässt sich leicht prüfen, indem Sie auf Lüftergeräusche achten oder den PC öfnen und den leichten Lauf der Lüfter prüfen. Oft genügt es, Lüfter und Innenraum vorsichtig mit dem Staubsauger und einem Pinsel zu reinigen. Wenn das nichts nützt, tauschen Sie den betrofenen Lüfter aus. Die Speichermodule testen Sie beispielsweise mit dem PC-WELT Notfall-System. Wählen Sie im Bootmenü „Hauptspeicher testen (RAM)“. Damit starten Sie den Speichercheck Memtest86, der für einen vollständigen Durchlauf mehrere Stunden benötigt. Weitere Tests führen Sie durch, indem Sie das Linuxbasierende PC-WELT Notfall-System starten. Lassen Sie es eine Zeit lang laufen und verwenden Sie den enthaltenen Webbrowser, um etwas Systemlast zu erzeugen. Den Virenscanner des Notfall-Systems setzen Sie dann für eine vom in stallierten System unabhängige Prüfung auf Schadsoftware ein. Ausführliche Informationen zum PC-WELT Notfall-System finden Sie hier. Waren alle Tests ohne Aufälligkeiten, ist die Hardware in Ordnung und Sie können mit der Windows-Reparatur fortfahren.

Die meist unerwünschten Browser-Plug-ins destabilisieren zwar meist nicht das System, führen aber oft zu unerwartetem Verhalten des Webbrowsers.

Sicherungskopie: Vor größeren Reparaturarbeiten sollten Sie auf jeden Fall ein Backup anlegen, wenigstens von Ihren persönlichen Dateien. Fast alle in diesem Artikel beschriebenen Maßnahmen ermöglichen die Windows-Reparatur ohne Datenverlust. Trotzdem ist es unter bestimmten Umständen nicht auszuschließen, dass Dateien beschädigt oder gelöscht werden. Für ein vollständiges Backup können Sie Disk Image & Clone aus der Lazesoft Recovery Suite verwenden. Beim PC-WELT Notfall-System sind ebenfalls BackupTools mit dabei. Das bootfähige System ermöglicht die Datensicherung auch, wenn Windows nicht mehr startet.

2. Probleme beim Update und Upgrade beseitigen

Das automatische Windows-Update sorgt dafür, dass Ihr System immer aktuell und gegen Angrife auf bekannte Sicherheitslücken geschützt ist. Das Update-Verfahren ist allerdings ziemlich komplex und dadurch fehleranfällig. Fehlschläge können dabei zahlreiche Ursachen haben: Manchmal ist der Update-Download beschädigt oder ein Virenscanner blockiert den Zugrif auf Dateien. Ein anderes Mal ist auf der Festplatte einfach nicht mehr genug Platz frei, um das Update durchzuführen.

Kommt es bei einem Update zu Problemen, zeigt Windows die KB-ID des Updates und eine Fehlernummer an. Eine Internetsuche hilft Ihnen bei der Entschlüsselung.

Auskunft zu den häuigsten Fehlermeldungen gibt Ihnen eine Seite von Microsoft. Die Fehlernummer sehen Sie in den Einstellungen (Aufruf mit WinI) unter „Update und Sicherheit > Windows Update“. Mehr Details – auch zu früheren Fehlern – liefert Ihnen die Ereignisanzeige. Rufen Sie diese über Win+R und eventvwr auf. Gehen Sie auf „Windows-Protokolle > System“ und suchen Sie nach Ereignissen mit der Quelle „Windows Update Client“. Über „Benutzerdeinierte Ansicht erstellen...“ im rechten Bereich des Fensters unter „Aktion“ können Sie die Anzeige der Liste auf „Fehler“ und die Quelle „WindowsUpdateClient“ beschränken. Sie erfahren hier, welches Update mit welcher Fehlernummer fehlgeschlagen ist. Windows Update speichert Berichte außerdem in Log-Dateien, die jedoch nicht direkt einsehbar sind. Um diese in ein lesbares Format zu konvertieren, starten Sie eine Powershell. Dazu gehen Sie im Windows-Explorer auf „Datei > Windows PowerShell öfnen > Windows PowerShell als Administrator öfnen“. Tippen Sie anschließend den folgenden Befehl ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste:

Get-WindowsUpdateLog

Der Befehl erzeugt auf dem Desktop die Datei „WindowsUpdate.log“, die Sie mit einem Doppelklick im Editor öfnen. Suchen Sie im nächsten Schritt am Ende der Datei nach Zeilen, die „Error“ oder „Failure“ enthalten.

Mit den gesammelten Informationen können Sie eine Suchmaschine füttern und so mehr über den Fehler erfahren. In der Regel suchen Sie nach einer KBID für das Update, beispielsweise „KB3097617“, und einer Fehlernummer wie „0x80004005“. Das Problem dabei ist, dass der Fehler „0x80004005“ aus unserem Beispiel ein unspeziischer Fehler ist und es ofensichtlich keine klare Ursache gibt. So erfährt man ledig lich, dass irgendetwas die Installation der Update-Dateien verhindert hat.

Der Befehl Get-WindowsUp dateLog in der Powershell erzeugt in einem Editor lesbare Protokolle, meist mit etwas ausführlicheren Fehlermeldungen.

App-Updater: Das automatische Windows-Update umfasst Aktualisierungen für das Betriebssystem, neue Signaturen für Windows-Defender und andere Microsoft-Produkte wie Microsoft Office. Apps für Windows 10, beispielsweise Mail und Kalender, Windows-Karten oder auch Microsoft Fotos, werden dagegen über den Store aktualisiert. Öfnen Sie nun die Store-App, klicken Sie auf Ihr Proilbild und im Anschluss daran auf „Einstellungen“. Hier sollte „Apps automatisch aktualisieren“ aktiviert sein. Gehen Sie im Menü auf „Download und Updates“. Wenn verfügbar, sehen Sie hier eine Liste mit Aktualisierungen, deren Download Sie bei einer App über die Schaltläche auf der rechten Seite anstoßen können. Wenn ein Update fehlgeschlagen ist, dann erscheint in der Liste eine entsprechende Meldung. Update-Fehler vermerkt Windows darüber hinaus im Windows-Protokoll, das Sie über die Ereignisanzeige einsehen können.


Fehler beheben: Update-Probleme lassen sich oft durch manuelle Aktualisierung beheben. Laden Sie das gewünschte Update-Paket direkt über https://catalog.update.microsoft.com herunter. Der Microsoft Update Katalog lässt sich nur im Internet Explorer verwenden, nicht aber im Windows 10 Browser Edge. Suchen Sie nach der KB-Nummer und laden Sie daraufhin das für Ihr System passende 32-Bit oder 64Bit-Update herunter. Sorgen Sie dafür, dass auf der Festplatte genügend Platz vorhanden ist, und deaktivieren Sie den Echtzeitschutz der Antivirensoftware. Installieren Sie die heruntergeladene Update-Datei per Doppelklick. Wenn auch das manuelle Update nicht funktioniert, ist wahrscheinlich der Windows Update Agent oder seine Datenbank defekt. Versuchen Sie zuerst die in Windows eingebaute Fehlerbehebung. Drücken Sie die Tastenkombination WinX und klicken Sie auf „Systemsteuerung“. Suchen Sie nach „Problembehandlung“, klicken Sie auf „Probleme erkennen und beheben“, auf „Probleme mit dem Windows Update beheben“, auf „Weiter“ und dann auf „Problembehandlung als Administrator ausführen“. Starten Sie Windows neu und probieren Sie aus, ob das Windows-Update jetzt funktioniert. Sollte dieser Versuch scheitern, verwenden Sie das Tool Reset Windows Update Agent. Entpacken Sie es in ein beliebiges Verzeichnis, klicken Sie die CMD-Datei mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie „Als Administrator ausführen“. Bestätigen Sie mithilfe der Y-Taste, drücken Sie nun die Taste 7 und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Testen Sie die Update-Funktion nach einem Windows-Neustart. Zeigt diese immer noch Fehler, starten Sie Reset Windows Update Agent erneut. Führen Sie nacheinander die Reparaturen über die Menüpunkte 2 bis 6 durch. Diese Maßnahmen probieren Sie in jedem Fall aus, wenn sich Apps nicht über den Store aktualisieren lassen. Sollte auch das nichts nützen, hilft lediglich ein System-Reset (siehe Punkt 5).

Ob Windows aktiviert ist oder nicht, erfahren Sie in den Basisinformationen zum System, die Sie über die Tastenkombination Win-Pause aufrufen.

Technischer Hinweis: Bei den Menüpunkten 3 bis 5 verwendet das Script Reset Windows Update Agent das Tool Dism. Letzteres bietet Funktionen für die Verwaltung von WIM-Dateien (Windows Imaging Format). Sie können da mit aber auch das installierte System prüfen und reparieren. Wenn Sie das Script nicht verwenden wollen, können Sie die Befehle ebenfalls in einer Eingabeaufforderung starten, die Sie über Win-X mit administrativen Rechten aufrufen. Führen Sie nacheinander die folgenden drei Befehlszeilen aus:

Dism/Online/Cleanup-Image/ScanHealth

Dism/Online/Cleanup-Image/CheckHealth

Dism/Online/Cleanup-Image/RestoreHealth

3. Wenn die Windows-Aktivierung scheitert

Windows 10 aktiviert sich nach einem Upgrade von Windows 7 oder 8 oder nach einer Neuinstallation eigentlich automatisch. Ob das tatsächlich geschehen ist, prüfen Sie, indem Sie die Tastenkombination Win-Pause drücken. Im unteren Bereich des Fensters sollte nun unter „Windows-Aktivierung“ die Zeile „Windows ist aktiviert“ auftauchen. Wenn nicht, haben Sie 30 Tage lang Zeit, die Aktivierung nachzuholen. Klicken Sie hierzu auf „Windows aktivieren“. Die automatische Aktivierung funktioniert, ohne dass Sie einen Produktschlüssel eingeben müssen, unter folgenden Voraussetzungen:

Ein Produktschlüssel ist erforderlich, wenn Sie bisher kein Upgrade auf Windows 10 durchgeführt und Windows 10 frisch installiert haben. Bei dem aktuellen Windows 10 Build 10586 („1511“) verwenden Sie den Produktschlüssel von Windows 7 oder 8. Mit dem vorherigen Build 10240 war das nicht möglich. Diese Version ließ sich ohne vorheriges Upgrade nur mit einem Windows-10-Produktschlüssel neu installieren und aktivieren.

Bei Aktivierungsproblemen probieren Sie zuerst die Aktivierung über das automatische Telefonsystem. Dabei übermitteln Sie die Installations-ID.

Sollte die Aktivierung fehlschlagen, obwohl die genannten Voraussetzungen erfüllt sind, führen Sie eine telefonische Aktivierung durch. Diese ist in der Regel auch nach umfangreichen Hardwareänderungen erforderlich, hierzu gehört beispielsweise der Austausch der Hauptplatine. Öffnen Sie über Win-X eine Eingabeaufforderung und tippen Sie slui 4 ein. Wählen Sie das Land und klicken Sie auf „Weiter“. Sie sehen daraufhin die Telefonnummer sowie die Installations-ID, die Sie über das automatische Telefonsystem an Microsoft übermitteln. Sie bekommen eine Bestätigungs-ID, die Sie nach einem Klick auf „Bestätigungs-ID eingeben“ eintippen. Abschließend klicken Sie auf „Windows aktivieren“. Wenn die Aktivierung scheitert, dann wird ein Fehlercode eingeblendet. Hier finden Sie eine Übersicht mit den Fehlercodes. Sie haben die Hinweise zu den Fehlercodes geprüft und die Aktivierung funktioniert trotzdem nicht? In diesem Fall kontaktieren Sie den Microsoft-Support. Über diese Seite können Sie einen Anruftermin vereinbaren.

Eingestellt: Fix it Support Center

Manchmal genügt schon ein kleiner Registry-Eintrag, um Windows-Probleme zu lösen. Dafür bot Microsoft bisher das Fix it Support Center an. Mit einem Download und wenigen Mausklicks ließen sich darüber etliche Fehler beheben. Die meisten Fix-its waren für Windows 7 gedacht, einige funktionieren auch unter Windows 8. Im November 2015 hat Microsoft den Onlinedienst eingestellt und auch das Tool Fix-it-Center wird offiziell nicht mehr zum Download angeboten. Bei einigen Einträgen in der Microsoft-Support-Datenbank sind jedoch noch einzelne Fix-it-Tools zu finden. Microsoft empfiehlt, bei Problemen mit Windows oder anderen Produkten, die Support-Datenbank zu durchsuchen oder in den Kategorien zu stöbern.

4. Windows-Reparatur über die Systemwiederherstellung

Windows legt in regelmäßigen Abständen sowie auch vor größeren Updates und manchen Programminstallationen einen Wiederherstellungspunkt an. Dadurch lässt sich Windows bei Problemen zu einem früheren Zustand zurückversetzen. Am einfachsten ist die Wiederherstellung, wenn Windows noch läuft.

Schritt 1: Tippen Sie zuerst in das Suchfeld links in der Taskleiste „Wiederherstellung“ ein und klicken Sie im Suchergebnis auf „Wiederherstellung“. Klicken Sie als Nächstes auf „Systemwiederherstellungöfnen“. Unter„ Empfohlene Wiederherstellung“ wird Ihnen der letzte Wiederherstellungspunkt angezeigt.

Schritt 2: Klicken Sie nun auf„ Nachbetrofenen Programmen suchen“. Die Systemwiederherstellung zeigt Ihnen Programme und Treiber an, die Sie installiert haben, nachdem der Wiederherstellungspunkt erstellt wurde. Merken Sie sich bitte den Inhalt der Liste, damit Sie die se Programme später erneut einrichten können. Allerdings könnte darunter auch die Software sein, die das Problem verursacht hat. Persönliche Dokumente bleiben bei der Wiederherstellung in jedem Fall erhalten. Klicken Sie nachfolgend auf „Schließen“.

Bei Problemen reparieren Sie Windows 10 mit dem letzten Wiederherstellungspunkt. Die letzten Änderungen und Installationen werden damit rückgängig gemacht.

Schritt 3: Klicken Sie auf „Weiter“, danach auf „Fertig stellen“ und bestätigen Sie den Vorgang noch mit „Ja“. Windows beginnt mit der Wiederherstellung und startet anschließend neu. Wenn das Problem damit beseitigt ist, haben Sie den Fehler gefunden. Andernfalls wiederholen Sie den Vorgang noch einmal, wählen bei Schritt 1 jedoch die Option „Anderen Wiederherstellungspunkt auswählen“ und daraufhin einen älteren Wiederherstellungspunkt. KontrollierenSiejeweilsüber„ Nachbetrofenen Programmen suchen“, welche Software dadurch entfernt wird.

Windows 10 startet nicht mehr: Verwenden Sie das Windows-Installations-Medium, entweder von der DVD oder von einem US-Stick. Wenn Sie noch keines besitzen sollten, dann erstellen Sie es über das Media Creation Tool für Windows 10.

Booten Sie den Rechner vom Windows-Installations-Medium. Klicken Sie auf „Weiter“ und dann auf „Computerreparaturoptionen“. Jetzt klickenSieauf„ Problembehandlung“,„ Erweiterte Optionen“ und „System wiederherstellen“. Wählen Sie das Zielbetriebssystem aus und klicken Sie auf „Weiter“. Sie sehen im Anschluss daran eine Liste mit Wiederherstellungspunkten, in welcher Sie den obersten und neuesten anklicken. Folgen Sie den weiteren Anweisungen des Assistenten.

Tipp: Die Systemwiederherstellung können Sie auch über die Lazesoft Recovery Suite starten. Gehen Sie auf die Registerkarte „RandomCrash“ und klicken Sie auf„ Microsoft System Restore“.

5. Windows zurücksetzen mit und ohne Datenverlust

Windows 10 bietet zwei Funktionen, über die sich entweder die Originaldateien der Windows-Installationen oder der Werkszustand wiederherstellenlassen. Rufen Sie die „ Einstellungen“ über das Startmenü oder die Tastenkombination Win+I auf und gehen Sie nun auf „Update und Sicherheit> Wiederherstellung“. Unter„ Diesen PC zurücksetzen“ klicken Sie auf„ Los geht‘ s“. Wenn Sie danach auf„ Eigene Dateien behalten“ klicken, werden Programme und Einstellungen gelöscht. Welche Programme betrofen sind, zeigt Ihnen Windows in einer Liste an. Ihre persönlichen Dateien, etwa unter „Dokumente“, bleiben jedoch erhalten. „Alles entfernen“ ist die Radikalkur und entspricht einer Neuinstallation. Daraufhin müssen Sie nicht nur alle Programme neu einrichten, sondern auch die eigenen Dateien aus einer Sicherungskopie wiederherstellen.

In den „Einstellungen“ stellen Sie unter „Wiederherstellung“ den Originalsystemzustand wieder her – entweder komplett oder unter Beibehaltung eigener Dateien.

Die Rücksetzfunktionen von Windows 10 sehen ähnlich aus wie bei Windows 8, arbeiten allerdings gänzlich anders. Bei Windows 8 gibt es eine Wiederherstellungspartition mit einem Systemabbild (WIM-Datei). Der Inhalt des Abbildes wird beim Zurücksetzen auf die Festplatte kopiert, die Systemdateien werden hierbei durch die Versionen aus dem Abbild ersetzt. Die Folge: Sie müssen sämtliche Windows Updates erneut herunterladen und installieren. Das lässt sich unter Windows 8 nur dann vermeiden, wenn Sie selbst eine Sicherung für die Aufrischen-Funktion erstellen.


Windows 10 stellt dagegen die Dateien aus dem laufenden System heraus wieder her und Sie müssen die Windows-Updates nicht erneut installieren. Das hat aber auch Nachteile: Da das Tool Recimg.exe fehlt, lässt sich nicht wie bei Windows 8 ohne Weiteres ein individuelles Wiederherstellungs-Image inklusive der gewünschten Programme erstellen. Wenn Sie das möchten, können Sie zu einem kostenlosen Tool wie Aomei Onekey Recovery greifen. Damit erstellen Sie ein Wiederherstellungs-Image mit dem aktuellen Systemzustand in einer eigenen Partition. Kurz nach dem Start des PCs rufen Sie bei Bedarf mit der Taste F11 die Recovery Funktion auf und stellen den gesicherten Zustand wieder her.

6. Windows per Inplace-Upgrade flott machen

Bei einem Upgrade von Windows 7 oder 8 auf Windows 10 bleiben Ihre persönlichen Dateien und die installierten Programme erhalten. Dieser Umstand lässt sich für ein Pseudo-Upgrade nutzen, bei dem Sie Windows 10 mit Windows 10 upgraden (Inplace-Upgrade). Die Reparaturinstallation ersetzt nur die Systemdateien und Teile der Registry. Installierte Programme und Benutzerdaten bleiben erhalten.

Für ein Inplace-Upgrade starten Sie das Setup vom Installationsmedium. Die Systemdateien werden ersetzt, persönliche Dateien bleiben erhalten.

Starten Sie dazu Windows und legen Sie die Windows-10-Installations-DVD ein. Wenn Sie keine besitzen, laden Sie eine zum installierten System passende ISO-Datei über das Media Creation Toolherunter. Entpacken Sie die ISO-Datei mit einem Tool wie 7-Zip in ein beliebiges Verzeichnis. Starten Sie Setup.exe aus diesem Verzeichnis oder von der Installations-DVD. Klicken Sie auf „Weiter“ und folgen Sie jetzt den weiteren Anweisungen des Setup-Assistenten. Da bei diesem Verfahren die Dateien auf der Festplatte durch die Versionen auf dem Installationsmedium ersetzt werden, starten Sie nach Abschluss der Reparaturinstallation das Windows-Update über „Einstellungen -> Update und Sicherheit -> Windows Update“.

7. Windows-Startumgebung manuell wiederherstellen

Abhängig von der Installationsart – Uefi oder Bios/MBR – müssen Sie bei der Reparatur der Bootumgebung anders vorgehen. In jedem Fall benötigen Sie dafür ein Windows-10-Installationsmedium oder ein alternatives Reparatursystem wie etwa die Lazesoft Recovery Suite (siehe dazu Kasten).

Um ein Uefi-System zu reparieren, müssen Sie zuerst der Efi-Partition über das Tool Diskpart einen Laufwerksbuchstaben zuweisen.

Uefi-Reparatur: Im Windows-Installationssystem drücken Sie nun die Tastenkombination Shift-F10. Mit C: oder D: beispielsweise, gefolgt von der Enter-Taste, können Sie das Laufwerk wechseln, und mithilfe von dir lassen Sie sich den Inhalt anzeigen. Ermitteln Sie, über welchen Laufwerksbuchstaben die Windows-Installation erreichbar ist, welche Sie reparieren wollen. Tippen Sie im Anschluss daran diskpart ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Mit list vol lassen Sie sich die Volumes anzeigen. Die Efi-Partition ist mit dem Dateisystem „FAT32“ formatiert und 99 oder 100 MB groß. Wenn diese beispielsweise „Volume 3“ heißt, dann binden Sie die Efi -Partition mit den folgenden zwei Kommandos ein:

sel vol 3 assign letter=b:

Mit exit verlassen Sie diskpart. Führen Sie danach auf der Kommandozeile die folgenden vier Befehlszeilen aus:

cd /d b:\EFI\Microsoft\Boot bootrec /fixboot ren BCD BCD.bak bcdboot c:\Windows /l de-de /s b: /f ALL

Den Laufwerksbuchstaben C: ersetzen Sie noch durch den zuvor für Ihre Windows-Installation ermittelten Buchstaben. Starten Sie den Rechner neu. Die Uefi-Bootumgebung sollte daraufhin wieder funktionieren.

Bios/MBR-Reparatur: In der Eingabeaufforderung geben Sie die folgenden vier Befehle ein, jeweils gefolgt von der Enter-Taste:

bootrec /fixmbr bootrec /fixboot bootrec /rebuildbcd bootsect /nt60 X: /mbr

Beim letzten Befehl ersetzen Sie „X;“ durch den ermittelten Laufwerksbuchstaben der Windows-Installation.

Rettungssystem: Lazesoft Recovery Suite

Die Software Lazesoft Recovery Suite Home Edition ist bei privater Nutzung kostenlos. Die Lazesoft Recovery Suite enthält zahlreiche Tools für Backup und Restore, für das Clonen von Festplatten und die Reparatur der Windows-Bootumgebung. Außerdem können Sie damit versehentlich gelöschte Partitionen und Dateien wiederherstellen, den Windows-Produktschlüssel auslesen und das Windows-Passwort zurücksetzen. Einige der Funktionen, etwa Dateiwiederherstellung und Backup, lassen sich im installierten Windows nutzen.

Installieren und starten Sie die Lazesoft Recovery Suite. Klicken Sie oben im Fenster auf „Burn CD/ USB Disk“ und als Nächstes auf „Options“. Auf der Registerkarte „WinPE Options“ setzen Sie ein Häkchen vor „Specify WinPE Version“ sowie vor die Windows-Version, die zum installierten System passt, etwa „Windows 8.1 64 bit PE“. Diese eignet sich auch für Windows 10. Auf der Registerkarte „Add Win PE Drivers“ können Sie über „Add driver“ zusätzliche Treiber in das Notfallsystem einbauen. Klicken Sie auf „OK“ und dann auf „Next“. Im Fenster „Bootable Media Selection“ wählen Sie „CD/DVD“, wenn Sie eine bootfähige CD oder DVD erstellen wollen, oder „USB Flash“ für einen USB-Stick. Die Daten auf dem USB-Stick sollten Sie vorher sichern, denn dieser muss neu formatiert werden. Nachdem Sie Ihre Auswahl vorgenommen haben, klicken Sie auf „Start“. Nun lädt das Programm die nötigen WinPE-Dateien von einem Microsoft-Server herunter und erstellt das System. Für die Reparatur – beispielsweise der Bootumgebung – starten Sie die Lazesoft Recovery Suite von der CD oder dem USB-Stick. Klicken Sie auf „Windows Recovery“, wählen Sie die Windows-Installation aus und klicken Sie auf „OK“. Bei einem MBR-System gehen Sie auf „MBR Repair“ und klicken anschließend auf die Schaltfläche „MBR Repair“. Wenden Sie darüber hinaus „Fix Boot Sector“ an. Bei einem Uefi-System starten Sie auf der Registerkarte „Repair Tools“ das Programm BCD Doctor. Hier klicken Sie auf „Rebuild/Repair“.

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(PC-Welt/ad)