Die aktuelle stabile Insider-Version von Windows 10 Mobile verbraucht im Hintergrund offenbar deutlich mehr Mobilfunkdaten als gewöhnlich. Zahlreiche Nutzer von Smartphones mit dem Betriebssystem berichten von einem mehrere Gigabyte übersteigenden Verbrauch. Microsoft untersucht das Problem.
In der aktuellen Version von Windows 10 Mobile hat sich offenbar ein übler Fehler eingeschlichen: Wie einige Nutzer des Smartphone-Betriebssystems berichten, wird ihr Datenvolumen aktuell empfindlich über einen Systemprozess belastet - auch dann, wenn der Datenabgleich eigentlich über eine WLAN-Verbindung stattfinden sollte. Das Problem kam erstmals über einen Beitrag auf Reddit auf, seitdem melden viele weitere - auch deutsche - Windows-Nutzer einen ungewöhnlich hohen Datenverbrauch.
So wurde auch der Technik-Journalist Paul Thurrott auf entsprechende Berichte aufmerksam und überprüfte den Datenzähler auf seinem seit längerem nicht aktiv genutzten Lumia-Smartphone. Dort stellte er fest, dass rund 1 GB Daten über die Mobilfunkverbindung abgingen, obwohl das Gerät in ein WLAN eingebucht war. Dabei handelt es sich bei ihm aber scheinbar noch um einen moderaten Verbrauch: Andere Nutzer melden, dass mehr als 3 GB auf das Konto des mysteriösen Eintrags "System" im Eintrag "Datennutzung" gingen.
Auch stabile Insider-Version betroffen
Der Fehler scheint sich nun nicht nur in einer der Preview-Versionen aus dem Insider Programm eingeschlichen zu haben, sondern auch auf der aktuellen stabilen Build 10586.33, das bislang noch als Kandidat für den offiziellen Roll-out an Nicht-Teilnehmer an Microsofts Update-Programm galt. Der Bug wird laut dem Beitrag eines Microsoft-Mitarbeiters auf Reddit derzeit untersucht, die breite Verteilung eines neuen Windows-10-Updates für Smartphones dürfte sich bis zur Behebung verzögern.
Top: Windows 10 Mit Windows 10 hat Microsoft seinem Betriebssystem eine lange überfällige und dringend notwendige Frischzellenkur verpasst. Und im Großen und Ganzen haben die Redmonder einen guten Job gemacht: Die Nachteile von Windows 8 wurden überwunden, die Vorteile von Windows 7 zurückgebracht. Dazu hielten Neuerungen wie die digitale Assistentin Cortana oder die Universal Apps Einzug. Das schlagkräftigste Argument für Windows 10 dürfte allerdings das Gratis-Update für Windows 7 und 8-Nutzer sein. Natürlich gibt es auch am neuen Windows-Betriebssystem Schattenseiten: Update-Zwang und Dauer-Überwachung sorgen für Kritik. Dennoch: Windows 10 ist das beste Microsoft-OS seit Windows 7.
Flop: Microsoft Edge Bislang ist uns nicht wirklich klar, was Microsoft mit dem Release des neuen Edge-Browsers erreicht hat. Klar, Edge ist sicherer als der Internet Explorer und außerdem integraler Bestandteil von Windows 10. Allerdings konnte der IE-Nachfolger in Performance-Tests zunächst nicht mit der Konkurrenz mithalten. Auch wenn erste Updates für Besserung bei der Performance gesorgt haben - fehlende Funktionen und Features sorgen dafür, dass wir Microsofts Edge erst einmal weiterhin nur dafür verwenden, die Konkurrenz-Produkte von Mozilla, Google und Co. herunterzuladen. Auf Windows Phones präsentiert sich Edge übrigens deutlich besser.
Top: Surface Pro 4 & Surface Book Und auf einmal war Microsoft ein ziemlich hipper Hardware-Hersteller: Mit dem Surface Pro 4 konnte Microsoft den ohnehin schon grandiosen Vorgänger noch einmal übertrumpfen. Das neue Design sorgt in Kombination mit den aktuellen Intel Skylake-Prozessoren dafür, dass Hitzeprobleme beim Surface der Vergangenheit angehören. Das Surface Book ist hingegen ein echter "Showstopper": ein 2-in-1, in dessen Keyboard eine GPU und ein Zusatzakku "wohnen" ist einfach verdammt cool. Doch auch hier gibt es Licht und Schatten: Aktuell haben beide Devices mit Driver-Problemen zu kämpfen - ganz ähnlich wie das Surface Pro 3, als es frisch auf dem Markt war.
Flop: Windows 10 Mobile Die mobile Version von Windows 10 bietet hingegen wenig Anreiz für Android- und Apple-User, die Seiten zu wechseln. Insbesondere der - verglichen mit der Konkurrenz - immer noch spärlich befüllte Windows App Store dürfte für viele Smartphone-Fetischisten ein Ausschlusskriterium darstellen. Continuum als einziges, echtes Alleinstellungsmerkmal ist zu wenig.
Top: HoloLens Obowohl noch kein Release-Termin für Microsofts AR-Device feststeht, kann man HoloLens ohne Zweifel als Erfolg für die Redmonder verbuchen. Denn die Enthüllung der Augmented-Reality-Brille hat im Januar für mehr Furore gesorgt, als jedes bisher erschienene Microsoft-Produkt. Die ersten Hands-Ons waren zudem ziemlich beeindruckend. Schade ist allerdings, dass HoloLens erst im Laufe des Jahres 2016 erhältlich sein wird - und dann vorerst nur für Entwickler. Eigentlich ist sich niemand wirklich sicher, was man überhaupt genau mit dem Ding anfangen soll. Und wieviel es kostet. Und überhaupt. Aber die Technologie ist beeindruckend.
Flop: Microsoft Band 2 Was ist schwarz wie HoloLens, geformt wie HoloLens, aber dennoch ein - naja - nicht ganz so faszinierendes Stück Technik? Richtig - das Microsoft Band 2. Die zweite Generation des Microsoft Fitness-Trackers überzeugt genauso wenig wie die erste. Der Grund: Verglichen mit der iOS- und Android- Konkurrenz mangelt es an Anwendungen. Zwar liefern die Redmonder auch für das Band regelmäßig Updates, aber bislang reichen die Bemühungen einfach nicht aus, um auf dem Wearables-Markt Fuß zu fassen. Vielleicht warten die Jungs um Satya Nadella aber auch nur auf den Start von Windows 10 IoT?
Top: Continuum Das Windows 10 Mobile-Feature Continuum birgt hingegen Begeisterungspotential. Ja, man braucht dazu Peripherie (entweder das Microsoft Display Dock oder ein Miracast-Dongle), aber Continuum macht das Smartphone zum PC. Insbesondere im Zusammenspiel mit den hauseigenen Office-Apps zeigt sich, dass Continuum ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Windows Phone und Windows 10 Mobile ist.
Flop: Project Astoria & Islandwood Mit den Plänen, iOS- und Android-Apps auf die Windows-Plattform zu portieren überraschte Microsoft in diesem Jahr. Entsprechend enttäuschend war dann die mehr oder weniger sang- und klanglose Einstellung von Project Astoria (Android). Project Islandwood (iOS) ist demnach derzeit die einzige Hoffnung für App-Junkies. Allerdings befindet sich das Projekt in einem "Alpha Preview"-Stadium - eventuell gibt es auf der nächsten Build-Konferenz mehr Infos.
Top: Xbox One Experience Die Windows-10-Erfahrung auf Microsofts Spielkonsole Xbox One profitiert von zwei entscheidenden Neuerungen: das Streamen von Xbox-Spielen auf den PC und die Rückwärtskompatibilität für zig Spieletitel der Vorgänger-Konsole Xbox 360. Noch dazu ist auch das Win10-Update für die Xbox One kostenlos. Das neue Design kommt zwar nicht bei jedem Xbox-Besitzer gut an, bietet jedoch eine wesentlich bessere Übersicht. In den nächsten Monaten folgen weitere Features: Unter anderem wird Cortana bald auch auf der Xbox One assistieren.
Flop: Einschränkungen bei OneDrive Zum Ende des Jahres haben sich die Jungs von Microsoft noch einen groben Schnitzer erlaubt. Zunächst versprach man seinen (Consumer-)Kunden unbegrenzten Cloud-Speicher, dann war wie aus dem Nichts plötzlich alles anders. Die Kunden liefen Amok, Microsoft entschuldigte sich. Ein fader Beigeschmack bleibt.
Top: Office 2016 Microsofts Dauerbrenner Office kommt in der 2016er Version mit zahlreichen Verbesserungen daher. Insbesondere in Sachen Collaboration haben die Redmonder aufgesattelt. Das dürfte Enterprise-Kunden freuen und dafür sorgen, dass Microsoft Office auch künftig in der sich stark wandelnden Software-Branche seinen Platz hat.
Wer auf seinem Lumia-Smartphone die genannte Version bereits installiert hat, kann dem hohen Datenverbrauch offenbar mit einem einfachen Handgriff den Riegel vorschieben. Da der Fehler laut den Nachforschungen eines Nutzers im Abgleich von Textnachrichten über verschiedene Geräte hinweg zu finden ist, soll es bereits helfen, in den Einstellungen im Menüpunkt "System - Nachrichten" den Eintrag "Verlauf und Synchronisierung" zu deaktivieren. SMS und MMS gehen dann auch weiter auf dem Smartphone ein, werden allerdings nicht mehr an andere Windows-10-Geräte mit demselben Nutzeraccount weitergeleitet. Diesen Schritt empfiehlt bis auf Weiteres auch der Microsoft-Support auf Reddit.