Starkes Jahr für B2B-Versender

Wieviel Online-Händer 2011 verdient haben

06.03.2012
Für Online- und Versand-Handel mit Firmenkunden lief es 2011 gut – vor allem für Mittelständler.

Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) und die Creditreform Wirtschaftsforschung haben aktuell die Ergebnisse der fünften gemeinsamen Studie zum B2B-Handel vorgestellt. 120 B2B-Versender erteilten Auskunft zu ihrer aktuellen Wirtschaftslage, den Geschäftsaussichten und den Finanzierungsbedingungen.

Der Interaktive Handel (d.h. der Online- und Versandhandel) mit Firmenkunden im Jahr 2011 erlebte nach einem starken Jahr 2010 das zweite sehr gute Jahr in Folge. So vergeben 55,0 Prozent der befragten Unternehmen die Note "gut" oder "sehr gut", wenn sie um Einschätzung der aktuellen Geschäftslage gebeten werden. In 2010 waren es bereits schon 47,2 Prozent. Dennoch konnte in 2011 noch einmal eine deutliche Steigerung verzeichnet werden. Am deutlichsten fiel der Positivtrend bei den mittelständischen Vertretern der Branche (21 bis 100 Mitarbeiter) mit 60,5 Prozent (Vorjahr: 38,5 Prozent) aus.

Wirtschaftlicher Erfolg in 2011 zeigt sich auch beim Umsatz und der Personalpolitik

In der Branche finden sich deutliche Zeichen für den anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg im Jahr 2011. Gut die Hälfte der Unternehmen (56,0 Prozent) berichtet von Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil der B2B-Versandhändler, die ein Umsatzminus hinnehmen mussten, lag bei 19,0 Prozent.

Genauso stark wir im Vorjahr zeigt sich die Ertragslage auch in 2011. 45,6 Prozent der befragten Versandunternehmen konnten ihren Gewinn ausweiten. Dank der stetig positiven Geschäftslage bestand 2011 bei den B2B-Versendern auch zusätzlicher Personalbedarf. So beschäftigten 40,8 Prozent der Unternehmen heute mehr Mitarbeiter als noch vor einem Jahr (Vorjahr: 36,0 Prozent). Weitere Einstellungen sind bei jedem fünften Unternehmen (20,8 Prozent) geplant.

Stabile Auftragslage stärkt die Branche

Die Auftragseingänge bei den Unternehmen sind 2011 wieder gestiegen. Nach einem starken Jahr 2010 verbuchten noch einmal 48,7 Prozent der B2B-Versandhändler einen Zuwachs beim Auftragseingang. Dennoch haben sich auch für jedes sechste Unternehmen die Auftragseingänge rückläufig entwickelt (16, 8 Prozent).

"Aufgrund der aktuellen konjunkturellen Abkühlung sind die B2B-Versender, was die Auftragslage im kommenden halben Jahr angeht, etwas skeptischer als im Vorjahr", so Dr. Carsten Uthoff, Vorstand der Creditreform AG. "Dennoch erwartet noch etwa ein Drittel (29,3 Prozent) eine weiter steigende Auftragslage und 56 Prozent der Händler gehen von einer stabilen und gleichbleibenden Situation aus."

Schwächung der konjunkturellen Aussichten, aber kein Abrutschen

Die Stimmungslage im Hinblick auf die Geschäftserwartungen hat sich leicht eingetrübt. Derzeit rechnen 41,2 Prozent der befragten B2B-Versandhändler mit einer guten oder sogar sehr guten Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Damit hat sich der Anteil der Optimisten im Vergleich zum Vorjahr verringert (52,0 Prozent). Fast die Hälfte der Befragten (46,2 Prozent) erwartet einen zumindest zufriedenstellenden Geschäftsverlauf (2010: 40,8 Prozent). Der Anteil der Versender, die die Geschäftserwartungen pessimistisch beurteilen ist von 0,8 auf 3,4 Prozent angestiegen.

Ergebnisse des B2B-Versandhandels bestätigen Trends und Entwicklungen im B2C-Handel

Obwohl das positive Geschäftsklima im Verlauf des Jahres durch die konjunkturelle Entwicklung etwas erschwert wurde, bestätigen die positiven Ergebnisse des Jahres 2011 im B2B-Versandhandel einmal mehr den Positivtrend des gesamten Interaktiven Handels, denn auch der B2C-Versandhandel war 2011 sehr erfolgreich und konnte sich zum Jahr 2010 noch einmal deutlich steigern.

"Die Zahlen aus dem Jahr 2011 belegen einmal mehr die großartige Entwicklung des Interaktiven Handels sowohl im B2B- als auch im B2C-Bereich. Dies ist nur möglich durch erstklassigen und vertrauensvollen Kontakt zwischen den Händlern und ihren Kunden. Mittlerweile ist ein Status erreicht, der das Einkaufen im Interaktiven Handel genauso selbstverständlich macht, wie den Einkauf im stationären Geschäft", so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bvh.

Social Media setzt sich auch im B2B- Versandhandel durch

Auch die Entwicklungen der B2B-Versender im Bereich Social Media können sich sehen lassen, denn viele Händler haben innerhalb des vergangenen Jahres das Networking noch einmal ordentlich ausgebaut. In 2010 hatte jedes fünfte B2B-Unternehmen (19,2 Prozent) ein Facebook-Profil und auch XING und Twitter fanden verstärkte Anwendung. Mittlerweile hat jedes zweite Unternehmen (50,8 Prozent) ein Facebook-Profil und auch Xing und weitere Anwendungen konnten sich ebenfalls stärker etablieren. (oe)
Weitere Informationen und Kontakt:
Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) e.V., www.versandhandel.org, und Verband der Vereine Creditreform e.V., www.creditreform.de