Im Juni sank die Zahl der Insolvenzen den zweiten Monat in Folge. Sie lag bei 1.169 Firmenpleiten. Das teilt das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit.
Der Rückgang bei den Insolvenzen komme in der Breite an, so das IWH. Während in vielen Branchen im April Höchstwerte erreicht worden seien, lägen die Zahlen jetzt wieder deutlich niedriger. In Anbetracht von Frühindikatoren zeichne sich für die weiteren Monate aber kein stabiler Trend ab.
Im ersten Halbjahr 2024 lag die Zahl der Insolvenzen dennoch deutlich über derjenigen des Vorjahres. Und seit einem Jahr liegen die Werte über den Durchschnittszahlen der Jahre 2016 bis 2019, also den Jahren vor der Corona-Pandemie.
Positiv ist neben dem Rückgang der Insolvenzzahlen, dass auch die Anzahl der von Insolvenzen betroffenen Beschäftigten rückläufig ist. "Verglichen mit Juni 2023 sind die Zahlen der von Großinsolvenzen betroffenen Beschäftigten im Juni 2024 etwa ein Drittel niedriger. In einem durchschnittlichen Juni der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie, waren mit ca. 11.000 betroffenen Jobs etwas mehr Arbeitsplätze gefährdet als im vorigen Monat", erklärt das IWH.
Einordnung aktueller Werte hängt von der Perspektive ab
Für seine Studie wertet das Institut die aktuellen Insolvenzbekanntmachungen der deutschen Registergerichte aus und verknüpft sie mit Bilanzkennzahlen betroffener Unternehmen. Das Statistische Bundesamt erhebt ebenfalls die Zahl der Insolvenzen.
In der länger zurückreichenden Statistik zeigt sich, dass die vom IWH jetzt zum Vergleich herangezogenen Jahre vergleichsweise "insolvenzarm," waren. Die Werte lagen in diesen Jahren zwischen 18.749 und 21.518. In den vier Jahren zuvor - also von 2012 bis 2015 - schwankten sie zwischen 23.101 und 28.297. Der Durchschnittswert betrug in dem Zeitraum 25.369. (dpa/pma)