Sieben Jahre nach dem Mauerfall

Das Jahr 1996 im Überblick

12.06.1996
Fußball EM und noch mehr

"Das Jahr 1996 wird uns sicherlich wieder in Atem halten" schrieb ComputerPartner beim Jahresrückblick 1995. Diese Prognose war, heute geben wir es zu, ziemlich risikoarm, denn die Branche hält uns schon seit Jahren in Atem und es ist nicht zu erkennen, daß sich daran so schnell etwas ändern wird. Viele sagen, daß gerade dies den besonderen Reiz der Branche ausmacht. Da aber immer dann, wenn viel geschieht, auch viel übersehen wird oder schnell in Vergessenheit gerät, wollen wir Ihnen auch in diesem Jahr wieder einen Überblick über die wichtigsten Branchenereignisse des zurückliegenden Jahres geben. Einen vollständigen Überblick? Das sicher nicht. Aber wer hat heutzutage auch schon den vollständigen Überblick?!

Januar

- Jürgen Olschewski, Geschäftsführer von ICL Technologies in Düsseldorf, muß nach der Fusion mit ASI unter dem Dach von Fujitsu seinen Stuhl räumen. Sein Nachfolger wird ASI-Chef Winfried Hoffmann. (1/1)

- C 2000-Finanzvorstand Klaus Laufen scheidet aus dem Unternehmen aus. Sein Nachfolger Manfred Günzel kommt von der C 2000-(Groß-)Mutter Viag. Laufen taucht im Mai als neues Vorstandsmitglied bei der Spar Handels-AG in Hamburg wieder auf. (8/1)

- Der Berliner Apple-Händler Gravis bringt einen eigenen "Gravis-Mac" auf den Markt. Absatzziel für 1996: 8.000 bis 10.000 Stück.

- Das Systemhaus Bechtle in Heilbronn übernimmt rückwirkend die Pazdera Computer GmbH in Karlsruhe. Mit rund 36 Millionen Mark Umsatz zählt Pazdera zu einem der größten Compaq-Vertriebspartner in Deutschland.

Februar

- Vor mehr als 3.000 Vertriebspartnern aus aller Welt verkündet IBM-Chef Louis Gerstner in San Diego das neue Vertriebsgrundgesetz der IBM: Bis zum Jahr 2000 will Big Blue den Anteil des indirekten Vertriebs von derzeit 25 Prozent) auf 60 bis 70 Prozent erhöhen. (3,30)

- Mit dem neuen Geschäftsbereich "Systemhauspartner & Großkunden" und einer neuen Rechnerserie will Filialist Schadt über Vertriebspartner ausweiten. Das nächste, was von diesem Konzept zu hören ist, ist daß der eigens für diesen Job eingekaufte Manager Helmut Leiser schon nach kurzer Zeit wieder ausgeschieden ist.

- Der ehemalige C 2000-Manager Dieter Kondek geht mit dem virtuellen Broker Trade?ex neue Wege im Vertrieb. Bis auf die Warenbewegung läuft alles übers Internet. (2,25)

- Actebis steigert den Umsatz im Geschäftsjahr 1995 um 50 Prozent auf 2,4 Milliarden Mark. Für 1996 plant der Soester Distributor mehr als drei Milliarden Mark Umsatz ein.

- Transtec-Chef Bernhard Bruscha kündigt für 1997 den Börsengang des Unternehmens an. Umsatz 1995: 152 Millionen Mark.

- Heftige Spekulationen über die Zukunft von Apple. Nach einem Verlust von 68 Millionen Dollar in Q4 95 fragt man sich, ob Apple als eigenständiges Unternehmen bestehen bleibt. Vor allem Sun und IBM gelten als interessierte mögliche Aufkäufer. Dann scheidet Apple-Chef Michael Spindler aus und macht dem Sanierer Gilbert Amelio Platz. Apple bleibt selbständig. Neuer Deutschland-Statthalter wird Hermann Pörtner. Wenige Monate später verschwindet er aber wieder still und leise. (3/4)

- Nach Angaben von Dataquest wurden 1995 weltweit rund 60 Millionen PCs verkauft (+ 24,7 Prozent). Marktführer sind Compaq, IBM, Apple, Packard Bell und NEC.

- Nach einem weiteren Verlust von umgerechnet rund 1,4 Milliarden Mark im Geschäftsjahr 1995 übernimmt ein Bankenpool die Mehrheit des angeschlagenen italienischen Computer- und Büroelektronicherstellers Olivetti. Das Schicksal der PC-Sparte bleibt ungewiß.

- Corel übernimmt den WordPerfect-Geschäftsbereich von Novell.

- Nach einem Umsatzanstieg um 44 Prozent auf 330 Millionen Mark im Geschäftsjahr 1995 (AG-Umsatz) erwartet Miro für 1996 eine weitere Steigerung auf 485 Millionen Mark.

- Die Flexko Computer in Dreieich bläst zum Angriff auf den PC-Markt. Mit einer sehr aggressiven Preisstrategie (Geschäftsführer Boris M. Korte: "Wir wollen der günstigste PC-Hersteller sein".) will Flexko 1996 mehr als 100.000 PCs absetzen. (2,20)

- Rückwirkend zum 1.1.96 übernimmt Debis Systemhaus 75 Prozent des Münchener Systemhauses PCM Computer.

- Peter Schnell, Gründer und Vorstandschef der Software AG, kündigt seinen Rücktritt an. (3/1)

- Digital kündigt an, sich aus dem Consumer-PC-Markt zurüclzuziehen. Die für dieses Marktsegment entwickelten Starion-PCs werden erst gar nicht nach Deutschland verschifft.

- Maxdata-Chef Holger Lampatz korriegiert Umsatzziel: Bis zum Jahr 2000 will er nicht eine, sondern zwei Milliarden Mark umsetzen. Für 1996 peilt er einen Umsatz von 650 Millionen Mark an (+ 71 Prozent). (3/1)

- Packard Bell übernimmt Bulls PC-Division Zenith. Darüber hinaus legt NEC die PC-Aktivitäten außerhalb Japans mit denen von Packard Bell zusammen. Es entsteht ein neuer großer Anbieter Packard Bell NEC.

- In einem neuen Anlauf will AST in Deutschland doch noch auf einen grünen Zwei kommen. Kurze Zeit später machen die Amerikaner ihre Filiale in Düsseldorf dicht. US-Chef Ian Diery, erst Ende 1995 von Apple gekommen, scheidet kurze Zeit später aus.

März

- Siemens-Nixdorf Deutschland-Chef Werner Brockhagen scheidet, kaum daß er den Weg von der Tiefgarage bis zu seinem Büro kennt, wieder aus dem Unternehmen aus. Er taucht im Mai als Geschäftsführer der EMC Computer Systems Deutschland GmbH in Eschborn wieder auf.

- Der Hamburger Distributor DTP Partner muß wegen Überschuldung überraschend Konkursantrag stellen.

- Nach Schadt kommen jetzt auch Escom und Vobis mit eigenen Rechnerlinien für den Partnervertrieb. Die Reaktionen der Händler auf diese Offerte sind wenig begeistert.

- Visio-Deutschland-Geschäftsführer Karl-Hermann Großkreutz wurde Opfer einer weltweiten Umstrukturierung des Unternehmens und mußte ausscheiden.

- Silicon Graphics übernimmt den in Schlingern geratenen Supercomputer-Hersteller Cray Research.

- Siemens Nixdorf verkauft die High-end-Druckersparte für rund 800 Millionen Mark an den holländischen Kopiererhersteller Océ.

- Mit dem neuen Partner-Konzept Welcom" will der Bielefelder Franchise-Anbieter PC.Spezialist weitere Unternehmer für eine Mitgliedschaft gewinnen.

- Dell-Deutschland-Geschäftsführer Hans-Jürgen Mammitzsch kündigt größere Ambitionen des Unternehmens im Server-Geschäft an. IDC sagt für 1996 einen weltweiten Server-Absatz von rund 1,28 Millionen Stück voraus (+ 50 Prozent). Deutlicher Marktführer ist Compaq vor IBM und HP.(Grafik 4/16)

- Tulip-Geschäftsführer Albrecht Kerz scheidet aus dem Unternehmen aus.

- Compaq-Chef Eckhard Pfeiffer erklärt bei einem Besuch in München, daß Compaq trotz der momentanen Marktschwäche in Deutschland weiterhin im Consumer-Markt Flagge zeigen wird. Die größten Wachstumsraten aber liegen im Mittelstand. Deutschland-Chef Kurt Dobitsch kündigt an, 1996 "stärker als der Markt" wachsen zu wollen.(Grafik 4/20)

- Motorola will beim Vertrieb der Workstation PowerStac mehr Gas geben und gründet die Geschäfteinheit Indirekter Systemvertrieb Zentraleuropa. Ende 1996 geht Motorola mit Bull eine Vertriebskooperation ein und konzentriert sich auf die Vermarktung der Rechner in Nordamerika. (4/20)

- Umax stellt den ersten echten Macintosh-Clone vor. Der Preis soll rund 20 Prozent unter dem vergleichbarer Apple-Modelle liegen.

- Eine empfindliche Bauchlandung erlebten die Anbieter von sogenannten PCTV-Geräten. Die Multimediasysteme wie zum Beispiel der MultimediaStar von SNI oder der Envision von Olivetti liegen wie Blei im Lager. Schade um die tollen Produkte.

- Apple Computer kippt den eigenen Online-Dienst eWorld. Lediglich 120.000 weltweite eWorld-Sufer sind einfach zu wenig.

- Riesen-Probleme bei Escom: Der ursprünglich komunizierte Verlust von 45 Millionen 1995 verdreifachte sich fast über Nacht auf 125 Millionen Mark. Die BV Beteiligungsgesellschaft in München, eine Tochter der Bayerischen Vereinsbank, beteiligt sich mit 16 Prozent. Mit frischem Kapital von 100 Millionen Mark will Escom-Chef Manfred Schmitt den Karren wieder aus dem Morast ziehen.

- Oracle stellt den ersten NC-Prototypen an. Im Herbst sollen die ersten Geräte des Internet-PCs ausgeliefert werden. Oracle-Chef Larry Ellison: "Im Jahr 2000 werden auf der Welt mehr NCs als PCs verkauft werden." (5/53).

- In Hannover findet die CeBIT statt. Rund 600.000 Besucher reisten in die niedersächsische Landeshauptstadt. Hauptthemen waren diesmal Internet und Digitalkameras.

April

- Eric Hansen, Geschäftsführer der Triumph-Adler Vertriebs GmbH, scheidet aus dem Unternehmen aus und übernimmt Mitte des Jahres die Leitung des Partner Managements bei SNI.

- NCR-Geschäftsführer Manfred Köhler unterliegt den internen Machtkampf gegen Werner Sülzer und scheidet aus dem Unternehmen aus.

- Manfred Hasseler, bei Compaq in Dornach für das Consumer-Geschäft verantwortlich, ist nicht mehr im Unternehmen. Im Oktober taucht er als Country Manager von US.Robotics wieder auf. (14/1)

- Bei einer ComputerPartner-Umfrage gaben 20 Prozent der Händler an, daß die Zusammenarbeit mit Computer 2000 am besten klappt. Knapp dahinter lag Macrotoron mit 19 Prozent. Den dritten Platz teilten sich Merisel, Peacock und J&W (jeweils acht Prozent). (6/1)

- Nach nur fünf Monaten als PC-Chef von IBM Deutschland wirft Helmut Jost die Brocken hin und geht als Vorstandsvorsitzender zur Escom AG. Escom-Gründer Manfred Schmitt scheidet aus dem Unternehmen aus und widmet sich verstärkt Telefonhersteller Hagenuk, an dem er sich 1995 beteiligt hat. (Fotos Jost (19/1) und Schmitt)

- Digital will mit neuen Alpha-Rechnern, neuen Grafikadaptern und einer neuen UNIX-Version im Workstation-Markt auf die Tube drücken. Digital-Manager Danny Guez: "Wir wollen der führende Anbieter von Workstations werden."

- Während die eine Beteiligung - Escom - den Bach runtergeht, übernimmt Siemens Nixdorf zehn Prozent der Vobis-Aktien. Nach Angaben von SNI-Chef Schulmeyer will SNI vor allem im Einkaufs- und Fertigungsbereich Synergien nutzen. (Foto 6/17)

- Hewlett-Packard bringt die Pavillion-PCs auf den deutschen Markt, zieht sie aber schon nach kurzer Zeit wieder zurück. Der Grund: Die Rechner lassen sich hierzulande im Unterschied zu anderen Ländern nicht mit Gewinn vermarkten.

- Mit einer neuen, ausschließlich auf den gewerblichen Anwendermarkt konzentrierten Strategie und mit sechs neuen Produkten geht Druckerhersteller Mannesmann Tally in die Offensive. Marketingleiter Schug: Das Jahr 1996 ist für uns der Start in eine zweite Zukunft." Mitte des Jahres verkauft der Mannesmann-Konzern den Druckerhersteller an die Investmentgesellschaft LGV Candover GmbH. Das Wort "Mannesmann" verschwindet aus der Fimierung.

- Spekulation über eine mögliche Beteiligung des US-Distributors Ingram Micro an seinem deutschen Konkurrenten Peacock. Einige Zeit später erledigen sich die Gespräche von selbst. Die Amerikaner reisen ohne Ergebnis wieder ab. Peacock kündigt kurz darauf für 1995/96 einen Verlust von 20 Millionen Mark an, der, wie sich später zeigt, noch höher ausfällt. Peacock-Vorstand Hartmut Hellweg erklärt, daß er mit den Banken ein Arrangement getroffen hat, das ein selbständiges Bestehen ermöglicht. (Foto Hellweg 7/18).

- Oracle-Deutschland-Geschäftsführer Franz Niedermeier kündigt für Ende des Jahres seinen Rücktritt an. (7/1)

- Jürgen Renz wird neuer Chef der PC-Division Deutschland und damit Nachfolger von Helmut Jost. Der Bekanntheitsgrad von Renz, außerhalb der IBM-Umfriedung bis dato noch weitgehend ein unbeschriebenes Blatt, stieg nach Presseberichten vor allem in Händlerkreisen rapide an. (Foto Renz 13/6)

- Netzwerkspezialist Cisco übernimmt für vier Milliarden Dollar Switch-Anbieter StrataCom (331 Millionen Dollar Umsatz). StrataCom hat nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 22 Prozent bei ATM-Switches. Später kauft Cisco auch noch Modemhersteller Telebit (Kaufpreis: 200 Millionen Dollar) und Switch-Hersteller Nashoba Networks (Kaufpreis: 100 Millionen Dollar.

- Franz Singhammer und Wolfgang Felber, Gesellschafter und langjährige Geschäftsführer der Singhammer Datentechnik GmbH in München, ziehen sich aus dem operativen Geschäft zurück und übergeben das Ruder an Dr. Josef Böck und Erich Dlask.

Mai

- Die LG Electronics (Goldstar) kündigt für Ende 1996 den Einstieg in die Druckervermarktung an (Kooperation mit Xerox). Zudem denken die Asiaten über die Einführung einer eigenen Notebook-Serie nach.

- IBM kündigt für Ende 1996 eigene NCs an.

- Datenbankhersteller Gupta firmiert in Centura Software um.

- Bea Systems eröffnet nach Paris, London und Brüssel auch in München ein Büro. Es wird geleitet von Manfred Metzger. Bea hatte Anfang 96 Novells OLTP-Framework Tuxedo übernommen.

- Der neue Apple-CEO Gilbert Amelio legt Strategiepapier vor. Wichtige Elemente sind die Bereinigung der Produktpalette, die Lizensierung des Betriebssystems und die Straffung der Organisation. Zudem will Apple mit IBM zusammen ein Notebook entwickeln. Amelio sorgt jedenfalls für frischen Wind bei Apple. Europa-Manager Jan Gesmar-Larsen: "Wir duchleben derzeit den Lopez-Effekt." (Foto Larsen 8/20)

Juni

- Deutschlands Händler geben Hewlett-Packard die größten Chancen, in den nächsten Jahren den Marktanteil am deutschen PC-Markt auszubauen. Dahinter liegen Compaq und SNI. Am kritischsten werden gesehen Escom AST, Zenith und Apple. (Grafik 9/1)

- Siemens-Nixdorf eröffnet in Magdeburg ihren zwölften PC&More-Shop.

- Thomas Walker, zuletzt Marketingleiter bei Digital PC, wechselt in gleicher Position zum Münchener systemhaus Debis PCM Computer. (Foto Walker 9/1).

- IBMs neuer PC-Chef Jürgen Renz will bereits 1996 rund 45 Prozent mehr PCs verkaufen als 1995. Zudem beschneidet er drastisch die Zahl der von IBM direkt belieferten Händler auf nur noch 50 Systempartner. Die Zahl der Distributoren wird auf fünf halbiert.

- Apple verschiebt die Markteinführung des nächsten Betriebssystems MacOS (Codename Copland) auf Mitte 1997.

- Aus Toshiba-Kreisen sickert durch, daß der japanische Notebook-Hersteller voraussichtlich auf der CeBIT ?97 eine Desktop-Serie für den deutschen Markt zeigen wird.

- Ex-Actebis-Manager Frank Wuschech wechselt zur IBM und übernimmt die Leitung des Geschäftsbereiches Druckersysteme. (Foto Wuschech 9/1)

- Schadt kauft die Handelskette AssCarfi und will in allen 50 AssCarfi-Shops die Proline-PCs vermarkten. Zudem kündigt der Stuttgarter Discounter an, ab September in allen 34 Hertie-Kaufhäusern vertreten zu sein. 1996 will Schadt den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 56 Prozent auf 350 Millionen Mark ausweiten.

- Ludwig Stromeyer, Geschäftsführer von Ingram Micro, scheidet überraschend aus dem Unternehmen aus. Nach inoffiziellen Angaben sollen die überzogenen Umsatzvorgaben der Amerikaner der Grund sein. (Foto Stromeyer 10/1)

- Neuer Kingston-Geschäftsführer wird Ex-U.S. Robotics-Manager Thomas Marschner. Vorgänger John Holland geht als Europa-Chef nach London. (Foto Marschner 10/1)

- Sven Kielgas, Ende 1995 ausgeschiedener Apple-Marketingdirektor, taucht als Marketingleiter im Geschäftsbereich Anwendersoftware bei Siemens Nixdorf wieder auf.

- Nach dem erfolglosen Versuch des Fernsehsenders SAT.1 im PC-Markt kündigt Konkurrent RTL 2 jetzt entsprechende Rechner an. Im ersten Jahr sollen 10.000 RTL 2-PCs verkauft werden. Lieferant ist Frank & Walter.

- Samsung plant, noch 1996 eigene Notebooks auf dem deutschen Markt zu vertreiben. Der Start in den USA ist bereits erfolgt.

- Distributor Magirus in Stuttgart vertreibt jetzt auch die Workstations von Siemens Nixdorf.

- Soundkarten-Hersteller TerraTec holt die Produktion wieder nach Deutschland zurück. Für 1996 plant Geschäftsführer Walter Griegerer eine Umsatzverdoppelung auf 30 Millionen Mark.

- In Frankfurt findet die Networld+Interop statt. Vor allem bei den Ausstellern hinterließ die Messe aufgrund organisatorischer Mängel und fehlenden Besucherzuspruchs einen schlechten Beigeschmack. Veranstalter Softbank steht unter Handlungsdruck. (Foto Besucher 10/12)

- Peter Kaiser, Chef von Digital PC in Deutschland, will 1996/97 (30.6.) die Nullinie erreichen. Auch beim Umsatz hat er sich einiges vorgenommen: 105 bis 120 Millionen Mark 95/96, und Steiergung um 30 Prozent im Geschäftsjahr 96/97. (Foto Kaiser 19/18)

Juli

- Computer Compass Geschäftsführer Fred Köster macht seinen Platz für den ehemaligen Miro-Manager Frank Fischer frei. (Foto Köster 11/1)

- Nach nur wenigen Monaten als Apple-Geschäftsführer räumt Hermann Poertner seinen Schreibtisch in Ismaning wieder. Sein Nachfolger wird Hussein Khalil, bis dahin Vertriebsdirektor im eigenen Haus. (Foto Kahlil 12/4)

- Neuer Marketingleiter der PC-Division von IBM wird Hans Jürgen Götz. Sein Vorgänger Peter Scholtes geht zu IBM nach Düsseldorf. (Foto Götz 11/1)

- Der amerikanische Konzern General Electric übernimmt die Nr. 1 im deutschen VAR/Systemhausbereich, CompuNet (1,4 Milliarden Mark Umsatz). Der Kaufpreis soll Gerüchten zufolge bei 400 Millionen Mark liegen. CompuNet-"Erfinder" Jost Stollmann bleibt angestellter Chef im Haus.

- Walter Puschner, bis Ende 1995 als Marketingdirektor bei AT&T GIS/NCR tätig, taucht in derselben Funktion bei Tektronix VND in Ismaning wieder auf (Foto Puschner 14/87)

- Nach mehr als zehn Jahren steigt die WestTM Westdeutsche Technologie Management GmbH als Gesellschafter der ADA-Gruppe in Mönchengladbach wieder aus. Die Anteile (49 Prozent) übernehmen die Unternehmensgründer Arnhold und Joachim August sowie Dr. Joachim Dembon. Umsatz 1995/96 (30.6.): 230 Millionen Mark. (Foto August 10/25)

August

- Die Escom AG und die Escom Vertriebs GmbH melden Konkurs an. Die Comtech-Gruppe übernimmt 90 Filialen und führt sie unter dem Namen Escom 2001 GmbH wieter. Wenig später übernimmt Comtech auch 65 Prozent der französischesn Escom-Gruppe. Die im Großkundengeschäft tätige Escom Business GmbH in Bensberg wird von Schadt aufgekauft.

- Texas Instruments verkauft den Druckerbereich an Genicom. Genicom-Deutschland-Chef Klaus Fuchs: "Mit dem erweiterten Produktportfolio können wir uns jetzt in einigen Bereichen ein neues Standbein verschaffen." Im Druckergeschäft setzte TI 1995 rund 170 Millionen Dollar um.

- Nach dem Quartalsverlust von 443 Millionen Dollar bei Digital schrillen bei vielen Vertriebspartnern die Alarmglocken. Vor allem auch unter der Ankündigung von Compaq, in den Workstation-Markt einzusteigen, werden die Sorgen über die Zukunft des Computerherstellers größer.

- Jacques Vullinghs, 1995 eines der prominenten Opfer des PC-Ausstiegs von AT&T/NCR, wird Nachfolger von Erik Hansen als Geschäftsführer der Triumph Adler Vertriebs GmbH. (Foto Vullinghs 12/1)

- Apple stellt ein neues Vertriebskonzept vor. Direkt von Apple betreut werden nur noch die 70 Top-Partner in Deutschland, die mehr als zwei Millionen Mark Umsatz mit Apple erzielen. Alle anderen müssen bei den fünf Distributoren einkaufen. Auch bei der Rabattierung geht Apple neue Wege. Nicht alle Apple-Vertriebspartner sind von dem neuen Konzept begeistert.

- Zum Super-Medienereignis avanciert die erste CeBIT Home in Hannover. Mit über 200.000 Besuchern lockt die Multimedia-Show, die zur Entlastung der "richtigen" CeBIT gedacht ist und im Wechsel mit der Berliner Funkausstellung alle zwei Jahre stattfindet, weitaus mehr Interessenten an als erwartet. Während die Aussteller aus der Unterhaltungselektronik mit zufriedenen Gesichtern die Heimreise antreten, äußern sich die meisten Firmen aus der Computerindustrie eher enttäuscht.

- Nach Gerüchten über eine Aufgabe der deutschen Niederlassung reist Creative-Labs-General Manager Michael Sullivan als Feuerwehrmann nach München, um die Gemüter zu beruhigen. Sullivan: "Deutschland ist für uns der zweitgrößte Markt weltweit. Dementsprechend wichtig ist für uns die GmbH." Nach den Problemen mit der eigenen CD-ROM-Laufwerkproduktion setzt Creative jetzt auf eine Kooperation mit Samsung und das neue Geschäftsfeld Grafikkarten, vor allem im 3D-Bereich.

- Wolf Ehrhardt, seit April amtierender neuer General Manager der Mitsubishi PC-Division, will den PC-Hersteller aus der Bedeutungslosigkeit herausführen. Eine wesentliche Rolle bei der Vermarktung spielt Vertriebspartner 1&1 in Montabaur. Wichtiger aber sind die VARs, die die höherwertigen Netzwerk-PCs und Server vermarkten sollen. O-Ton Ehrhardt: "Wir wollen durchstarten." (Foto Ehrhardt 12/26)

September

- CHS übernimmt weite Teile des Geschäfts von Merisel, darunter auch Europa. Der deutsche Merisel-Statthalter helmut Schmitt wird auch Geschäftsführer von CHS in Rosengarten. Zudem plant CHS, die Frank & Walter GmbH in Braunschweg komplett zu übernehmen. Auf der Systems im Oktober erklärt CHS-Chef Claudio Osorio, daß mit dem neuen Verbund eine neue Nummer 1 am deutschen Distributoren-Markt entstehen wird.

- Frank Steinhoff wird neuer Geschäftsführer von Adobe. Vorgänger Jesse D. Young wechselt zur US-Mutter. (Foto Steinhoff 13/1)

- Ulf Seiler, Marketing- und Vertriebsdirektor beim Druckerhersteller Star in Frankfurt, wird Geschäftsführer von Thomainfor in Langen. Die Position war nach dem Abgang von Peter Kaiser (zu Digital) im Herbst 95 verwaist.

- Nach Angaben von Microsoft sind seit der Einführung von Windows 95 rund 2,5 Millionen Lizenzen dieses Betriebssystems in Deutschland worden.

- IBMs PC-Chef Deutschland Jürgen Renz erklärt, daß Big Blue "spätestens in einem Jahr wieder die Nummer 1 im weltweiten PC-Markt sein" will.

- Softwarehersteller Btrieve firmiert um in Pervasive Software.

- Als den Beginn einer "neuen Ära der Zusammenarbeit" zwischen Apple und Microsoft feiert Apple-Manager Marco Landi die Kooperation mit Microsoft. Diese sieht vor, einige Macintosh-Modelle mit Microsoft Office austzliefern.

- ComputerLand Deutschland kappt das Tau zur Franchise-Mutter in Luxemburg und beteiligt sich über ihre Dachorganisation CLD mit 12,5 Prozent an der Computer Management Consulting und Service GmbH in Kempten.

- Informix-Manager Werner Niebel befürchtet einen dramatischen Auslese- und Konzentrationsprozeß bei den deutschen Softwarehäusern. Nur 20 werden nach seiner Prognose die nächsten zehn Jahre als selbständige Unternehmen überstehen. (Foto Niebel 13/26)

- Epson-Vertriebsdirektor Willi Zentner scheidet aus dem Unternehmen aus. Epson kündigt Offensive im Netzwerkdrucker-Markt an.

- Christian Wedell legt sein Amt als Microsoft-Geschäftsführer nieder und übernimmt eine andere Aufgabe bei dem Software-Hersteller.

- Olivetti-Geschäftsführer Edmund Bernhardi scheidet aus dem Unternehmen aus, um kurze Zeit später bei Siemens Nixdorf wieder aufzutauchen. (Foto Bernhardi 14/1)

- Centura-/Gupta-Geschäftsführer Leo Merkel scheidet angeblich wegen Differenzen mit Europa-Chef Dr. Hubert Wilcke aus dem Unternehmen aus. (Foto Merkel 14/1)

- Das Düsseldorfer Systemhaus Matthiesen Daten muß Konkurs anmeldden.

- Olivetti-Chef Carlo De Benedetti muß auf Druck der Banken zurücktreten. Zweifel an der Richtigkeit der veröffentlichten Halbjahresergebnissen werden laut. Olivetti sucht einen Käufer oder Kooperationspartner für das immer noch defizitäre PC-Geschäft.

Oktober

- Apple erzielte im Geschäftsjahr 1995/96 (27.9.) weltweit einen Umsatz von 9,83 Milliarden (VJ: 11,06) und einen Verlust von 815 Millionen Dollar (VJ: 424 Millionen Dollar Gewinn). Apple Deutschland setzte mit 487 Millionen Mark 75 Millionen Mark weniger um als im Vorjahr.

- Der PC-Bereich von Siemens Nixdorf will 1996/97 erstmals mehr als eine Millionen PCs vermarkten und die Umsätze im Partnervertrieb auf rund 700 Millionen Mark (+ 60 Prozent) ausweiten. Bis 1999 sollen die Partner mehr als die Hälfte zum SNI-PC-Umsatz beitragen.

- Büro Aktuell-Geschäftsführer Friedrich-W. Becker-Birck scheidet aus der Kooperation aus. (Foto 15/1)

- Oki-Vertriebsdirektor Hans Pelzl verläßt nach zwölfjähriger Betriebszugehörigkeit den Druckerhersteller. Sein Nachfolger wird ab Januar 1997 der ehemalige Toshiba-Manager Michael Schultze.

- Der ehemalige Olivetti-Manager Michael Väth wechselt zu seinem "Ziehvater" Werner Sülzer zur NCR nach Augsburg. (Foto Väth 15/1)

- Das Heilbronner Systemhaus Bechtle eröffnet eine weitere GmbH in Stuttgart. Die neue Niederlassung mit 500.000 Mark Stammkapital soll bis 1999 einen Umsatz von 50 Millionen Mark erzielen.

- Novell bringt den neuen Hoffnungsträger des Unternehmens, Intranetware, auf den Markt.

- Japanischen Presseberichten zufolge will Sharp 1997 in den Desktop-PC-Markt einsteigen.

- Workstation-Distributor Adiva kündigt eine eigene PC-Linie an.

- Viag-Tochter Klöckner erhöht ihren Anteil an der Computer 2000 AG auf 75 Prozent.

- In München findet die Systems statt. Der erstmals eingerichtete Dealers-only-Bereich findet guten Anklang. (Foto Systems 17/16)

- Macrotron stellt auf der Systems die neue PC- und Monitor-Eigenmarke Macom vor.

- Zum ersten Mal wird der ComputerPartner-Award vergeben. Die Sieger in den vier Kategorien sind Lotus, Hewlett-Packard, J&W und Wolfgang Pfanner (Samsung).

- Sun stellt den Network Computer (NC) Java Station vor. Geplante Markteinführung: Mitte 1997. ("Wasserkocher" 18/48)

November

- Mit der Mehrheitsbeteiligung an dem Freiburger Systemhaus Kühn & Weiyh setzt die Bechtle-Gruppe ihre Expansion fort. (Aufmacherfoto 17/1).

- Neuer Geschäftsführer bei Schneider Rundfunkwerke und Nachfolger von Hans-Jürgen Thaus wird Ex-Bull-Chef Rainer Liebich. (Foto 17/1)

- Miro kündigt Ausstieg aus der Fertigung von ISDN-Produkten an.

- Der Frankfurter Softwarehersteller DB-Soft steht mit dem Rücken zur Wand. Mit einem neuen Vorstand, neuen Produkten und neuer Hoffnung soll der Turnaround geschafft werden.

- Halbleiterhersteller Intel beteiligt sich mit zehn Prozent am deutschen Softwarehaus Ixos in Grasbrunn. Auch SAP hält zehn Prozent der Ixos-Anteile.

- Olivetti hat ein Kaufangebot der Londoner Investmentgesellschaft Klesch für die PC-Sparte abgelehnt. Angeblich liegt ein besseres Angebot vor. Weitere Informationen sickern nicht durch.

- Vobis-Gründer Theo Lieven kündigt an, Ende 1996 die Führung des Unternehmens an seinen bisherigen Vize Dr. Gert Hügler zu übergeben. (Foto Lieven 17/18).

- Die US-Firma Corporate Express übernimmt das Büroelektronikgeschäft von Messerknecht in Bremen. Bereits im Sommer hatten die Amerikaner mit dem Kauf von Reese in Kiel ihre Visitenkarte abgegeben.

- Joachim Rissmann, bisher Vorgänger von Guido de Frenes als Intel-Geschäftsführer in Feldkirchen, wird auch dessen Nachfolger. (Foto Rissmann 18/1)

- Bay Networks-Geschäftsführer Uwe Witt scheidet aus dem Unternehmen aus.

- Novell gibt den NDS-Sourcecode frei, um das weitere Abbröckeln der Basis zu verhindern.

- Als Antwort auf den NC von Oracle, Sun & Co. präsentieren Microsoft, Intel und eine Reihe von PC-Herstellern den NetPC. Dabei handelt es sich im wesentlichen um einen konventionellen PC als Light-Variante.

- Compaq steigt mit Wintel-Rechnern in den Workstationmarkt ein. Mit einer aggressiven Vermarktungsstrategie will Deutschland-Chef Kurt Dobitsch bereits im ersten Jahr 20 Prozent des Wintel-Workstationmarktes erobern. Mittelfristiges Ziel: Einer der weltweit drei führenden Workstation-Anbieter zu werden. (Foto von Compaq-Workstation 18/4)

- Distributor Syntronic Computer in Mörfelden-Walldorf stellt Konkursantrag.

- Das Reutlinger Fachhandelsunternehmen Morgenstern eröffnet eine Niederlassung in Ungarn.

- Das Wiesbadener Systemhaus TopMedia eröffnet einen Computer-Baumarkt, wo sich Kunden ihren PC selbst zusammenbauen können.

- Unisys-Chef Erwin Leonhardi kündigt an, bis Ende des Jahrzehnts jede zweite Mark mit Partnern umzusetzen. Derzeitiger Anteil des indirekten Vertriebs am Umsatz: weit unter zehn Prozent. (Foto Leonhardi, 18/38).

Dezember

Was im Dezember geschieht, erfahren Sie in der 1. ComputerPartner-Ausgabe im neuen Jahr, die am 17. Januar 1997 scheinen wird. Das gesamte ComputerPartner-Team hofft, daß in den letzten Tagen dieses Jahres noch sehr viel passieren wird - vor allem in Ihren Geschäften und Auftragsbüchern. Wir wünschen Ihnen ein erholsames Weihnachtsfest und einen fröhlichen, unbeschwerten Rutsch ins nächste Jahr. Bleiben Sie uns gewogen!