Der CP-Querschläger

Wie sicher ist eigentlich "sicher"?

02.08.2010 von CP Querschläger
Was passiert, wenn Daten "in der Wolke" verloren gehen? Der CP-Querschläger rät daher dringend von Security-Outsourcing ab.
"Vertrauen in der heutigen Welt?" Und wem gehört die Cloud eigentlich?"
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In einer Umfrage in der zweiten Julihälfte haben wir gefragt, welche Security-Lösungen sich derzeit am besten verkaufen (Abstimmung ansehen). Natürlich hat auch der Querschläger eine Meinung zu diesem Thema:

Vor gut zehn Jahren, als das Millennium-Chaos erwartet wurde, das papierlose Büro prophezeit wurde und es angebliche Computervirenmasseninfektionen geben sollte, gab es schon einmal einen Outsourcing-Hype um Managed Security Services und Appliances.

Das war zu der Zeit, als fast jede Woche ein neues Fremdwort und ein neuer Anglizismus zu lernen waren. Gerade die des Deutschen schon lange nicht mehr mächtigen PR-and-Communication-Fuzzies (ehemals Werbung und Öffentlichkeitsarbeit) füllten die Glossare der Fachzeitschriften mit einem Kauderwelsch aus Begriffen, dass es keine Freude mehr war, diese zu lesen.

Besser wurde es seither nicht, aber nun tauchen die "Auslagerer" wieder auf. Sie versprechen das Blaue aus den "Datenwolken", vor allem mit dem Schlagwort Sicherheit.

Am sichersten sind meine Daten bei mir aufgehoben. Also bitte keine Vorschläge, ich solle Geld dafür bezahlen, dass andere Leute, Firmen, Konzerne oder Staaten auf meine Bits und Bytes "aufpassen". Und wie sicher die Daten dort sind, weiß jeder, dessen Zugang plötzlich nicht mehr funktionierte, dessen Homepage, Warenlager oder Buchhaltung nicht erreichbar war.

"99 Prozent sicher" bedeutet auch: drei Mal im Jahr Datenverlust. Wenn meine Hard- oder Software mal wieder spinnt, weiß ich, dass Überprüfen angesagt ist: Daten kontrollieren, Backups einspielen. Aber was passiert, wenn der Schludrian von Outsourcer meine Daten verliert? Oder verkauft?

Merke ich das überhaupt? Bekomme ich Nachricht, dass diese Firma Mist gebaut hat und ein Teil meiner Daten weg ist? Oder wird so lange geschwiegen, bis es offensichtlich ist? Wie oft fallen Telekom, MSN, GMX, O2 und Konsorten aus? Und wie oft werden wir darüber informiert?

Vertrauen in der heutigen Welt? In einer Branche, die gerne ihre Partner über Direktkontakte ausbootet? Und wem gehört die "Cloud" eigentlich?

Mein Fazit: Ein anständiger Virenschutz und eine Firewall im Router – das reicht für die Masse und mich sicherlich aus.
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)