Seit dem 1. April 2013 agiert Andreas Doelker als Geschäftsführer DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei Zyxel. Dabei ist er zusätzlich auch noch für die Service Provider und Key Accounts zuständig.
Warum rücken die Service Provider und Carrier plötzlich (wieder) in den Fokus von Zyxel? Weil der Netzwerkspezialist Anfang Mai 2013 Sphairon übernahm. Das deutsche Softwarehaus mit Hauptsitz in Bautzen musste im März 2013 Insolvenz anmelden. Aber dessen Lösungen für Service Provider und Telekommunikationsunternehmen erschienen Zyxel so reizvoll, dass man die komplette Entwicklungsmannschaft, etwa 30 Mitarbeiter, komplett übernahm.
Mit diesem Know-how ausgestattet sehen sich nun die Taiwanesen, zumindest in Deutschland, in der Lage, den "eigenen Einfluss im Service Provider Business auszubauen". Man möchte "mit innovativen Produkten schnell auf die spezifischen Anforderungen City-Carrier im deutschsprachigen Raum reagieren".
En detail möchte Doelker die Software von Sphairon in die Hardware von Zyxel "verbauen", um auf diese Weise attraktive Pakete Telkos anbieten zu können. Denn was vielen Marktbeobachtern vielleicht nicht bekannt ist - Zyxel bedient nicht nur Mittelständler mit Netzwerkzubehör, sondern sieht sich mit dem eigenen breiten Produktportfolio durchaus befähigt, auch Service Provider, Hoster und City-Carrier, wie NetCologne, mit DSLAMs und Core Switches auszustatten.
Eine spezielle Lösung, die Sphairon entwickelt hatte, kommt dabei insbesondere in Deutschland, einer ISDN-Hochburg, zum Zuge. Denn die "SIP Gateways" von Sphairon fungieren dabei als eine Art "Übersetzer" zwischen ISDN und IP. Damit ausgestattet, lässt sich bestehendes Tk-Equipment mit ISDN-Schnittstelen in reinen IP-Umgebungen kombinieren. Dabei ist es laut Zyxel unerheblich, ob die Gateways an einen VDSL2/ADSL2 Zugang, hinter einen Modem oder über eine WAN-Schnittstelle ans Internet angeschlossen sind.
Unabhängig von den verstärkten Anstrengungen in Richtung der Service Provider - hier soll eine Handvoll an Systemhäusern Zyxel beim Vertrieb helfen - möchte der Herstell vor allem im angestammten SMB-Umfeld wachsen. Der dafür zuständige Channel-Bereich soll bis Ende 2015 den Umsatz verdoppeln. Dies ist zwar ein ehrgeiziges aber laut Zyxel durchaus realistisches Ziel. Denn obgleich sich der Hersteller im KMU-Umfeld bereits gut positioniert sieht, möchte er seinen Einfluss dort noch ausbauen.
Im Bereich Gigabit Web Managed Switches konnte der Marktanteil in diesem Jahr verdoppelt werden, im Bereich Power over Ethernet-Switches wurde er sogar verdreifacht - auf laut Context 21 Prozent. Hier setzt der Anbieter auf weitere neue Produkte, die im Herbst auf den Markt kommen sollen.
Im WLAN-Marktsegment lautet das Ziel, unter die Top-3-Anbieter zu gelangen, was Zyxel-eigenen Angaben zu Folge in einigen Produktsegmenten bereits gelungen ist. Dies ist laut Hersteller auch der 2008 begonnenen Hospitality-Kampagne zu verdanken, die helfen sollte, WLAN-Equipment von Zyxel in kleineren Hotels zu installieren. Nun sollen Zyxel-Reseller auch die etwas größeren Hotels für sich entdecken, aber auch Planungs- und Architektenbüros. So könnten etwa auch öffentliche frei zugängliche Hotspots in Städten mit Zyxel-Access-Points bestückt werden.
In Deutschland sind die Produkte von Zyxel bei folgenden Distributoren erhähltich: Allnet, Also, api, Ingram Micro, Komsa und Tech Data. (rw)