Electronic Partner (EP) bezeichnet seine angekündigte Umstrukturierung optimistisch als "Zukunftsprogramm", doch die Branche registriert beunruhigende Zeichen: Mitarbeiter werden entlassen, Logistikstandorte verringert und auch online will EP einmal mehr neu starten.
Die Stimmung in der Branche ist aufgeregt: „Auch EP ist jetzt massiv von der schlechten Branchenentwicklung betroffen“, erklärt der Chef eines großen IT-Händlers im vertraulichen Gespräch. „Der neue EP-Chef Friedrich Sobol räumt offensichtlich komplett auf“, schreibt ein weiterer Insider mit Blick auf Entlassungen bei der Verbundgruppe. Auch wenn EP in den vergangenen Jahren meist nur mit recht moderaten Geschäftszahlen aufwarten konnte, umgab die Düsseldorfer Verbundgruppe im Unterschied zu den Wettbewerbern Euronics und Expert doch stets das Flair der weiten Welt. Umso mehr sorgt die Mitte September angekündigte Umstrukturierung von EP in der Branche für Aufsehen.
Die Verbundgruppe selbst bezeichnet die Neuorganisation von Einkauf, Vertrieb und Lagerhaltung optimistisch als „Zukunftsprogramm“: eine neue Spartengliederung soll die Effizienz in der Düsseldorfer Zentrale erhöhen sowie eine Verringerung der Lagerstandorte von drei auf zwei bei gleichzeitigem Abbau von Doppeltlagerhaltungen Kosten senken. Dass EP die Reformen allerdings nicht nur aus eigenem Antrieb ins Rollen brachte, bestätigte bereits das dazugehörige Statement des seit Anfang Juli amtierenden neuen Vorstandschefs Sobol: „Eine stetige Preis- und Margenerosion, massive Sortimentsverschiebungen und ein permanenter Verdrängungswettbewerb sorgen für ein herausforderndes Marktumfeld. In dieser Situation ist es unabdingbar, Strukturen und Prozesse zu optimieren, um die Basis für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen.“
Nur kurz nach Bekanntwerden des EP-„Zukunftsprogramms“ meldete die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post, in der Zentrale der Verbundgruppe würden den Umstrukturierungen 130 Stellen zum Opfer fallen. EP hat diese Zahl bisher nicht bestätigt, ein offizielles Dementi erfolgte allerdings auch nicht. Auch Verbundgruppen-Chef Sobol kommentierte den Umfang der Entlassungen in einem vergangene Woche erschienenen Interview mit dem Fachblatt Der Handel nicht, lieferte aber dafür eine bemerkenswert düstere Brancheneinschätzung: „Die fetten Jahre für unsere Branche sind vorbei, und sie kommen so schnell nicht wieder“, heißt es darin, sowie: „2013 wird kein gutes Jahr“.
Mit dem Antritt von Friedrich Sobol hat sich hier nun wieder vieles geändert: Die Einstellung von Plusanschluss.de ist bereits angekündigt und auch beim Thema Online-Verkauf scheint Sobol eine dezidiert andere Meinung zu verfolgen als sein Vorgänger: „Online funktioniert nur als Pure Player“, sagte der EP-Chef jüngst dem österreichischen Branchenmagazin Elektro & Wirtschaft. Sobol hatte damit zwar nicht zuletzt die Beteiligung an Notebooksbilliger und Sparhandy im Sinn, doch dass es nicht zu dem geplanten modularen Onlineshopsystem kommen werde, bestätigte der EP-Chef auch gegenüber Der Handel.
Der nächste Wurf muss sitzen
Natürlich gibt es keinen Automatismus, wonach eine Verbundgruppe auch unter eigenem Namen im Internet verkaufen muss – zumal die dezentrale Kooperationsstruktur dabei eher hinderlich ist. Dennoch mutet EP mit dem wiederholten Richtungswechsel innerhalb weniger Jahre den Händlern – und den Kunden – einiges zu. In der EP-Zentrale wird man sich daher gut überlegt haben, warum man Friedrich Sobol nach Düsseldorf geholt hat und großes Vertrauen in die Rezepte des Österreichers setzen. Ähnliches gilt auch für die organisatorische Umstrukturierung: EP ist kein zweites ProMarkt und steht schon aufgrund seiner vielfältigen Mitgliederstruktur wirtschaftlich vergleichsweise gesund da. Doch jede umfassende Neuaufstellung schafft zunächst einmal Unruhe und verstärkt daher den Erfolgsdruck. (mh)
Meldungen über Kooperationen
Transformation vom Systemhaus zum „Betreiber" Die diesjährige Systemhauskonferenz von comTeam war ausgebucht, mehr als 30 Aussteller und 350 Teilnehmer passten einfach nicht in den Veranstaltungsraum, den Maharatsha-Saal im Erlebniszoo Hannover.
EP übernimmt Mehrheit an Sparhandy Durch die Beteiligung an Sparhandy konnte Electronic Partner (EP) sein Mobilfunkgeschäft kräftig ausbauen. Nun wird der Geschäftsbereich bei Sparhandy gebündelt und übernimmt EP gleichzeitig die Mehrheit an dem Online-Händler.
Expert steigert Umsatz 2014/15 um 5,5 Prozent Im Geschäftsjahr 2014/15 konnte Expert seinen Umsatz um 5,5 Prozent steigern–- bei nahezu gleichbleibender Verkaufsfläche. Zu einem Umsatztreiber entwickelten sich Elektrohausgeräte. Außerdem baut die Verbundgruppe ihr Multichannel-Konzept weiter aus.
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Gemeinsam die Roherträge steigern Die 7. Partnerkonferenz des Cloud-Distributors acmeo konnte erneut einen Rekord verbuchen: 215 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren am 10. Juni nach Fulda gekommen. Alle Teilnehmer blicken dabei zuversichtlich in die Zukunft.
Expert verstärkt seine Marketing-Aktivitäten Mit Dietmar Bauer präsentiert Expert einen neuen Marketingleiter, der zuvor für die langjährige Media-Markt-Werbeagentur Ogilvy gearbeitet hat. Zudem hat die Verbundgruppe – wie zuletzt im Weihnachtsgeschäft - aufmerksamkeitsstarke TV-Spots geschaltet.
"Das ist keine Interimslösung" Den alljährlichen iTeam Jahreskongress eröffnete dieses Mal Synaxon-Chef Frank Roebers. Er äußerte sich auch zur Demission von Olaf Kaiser als iTeam-Geschäftsführer und zu seiner neuen Rolle.
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Euronics will mit Onlineshop-Lösung wachsen Zwar konnte Euronics im Geschäftsjahr 2013/14 den Umsatzrückgang stoppen, verharrte aber auf Vorjahresniveau. Seit Beginn des laufendes Geschäftsjahres verzeichnet die Verbundgruppe wieder steigende Umsätze und hofft nun auf die Wirkung der nach einiger Verzögerung Anfang März gestarteten Onlineshop-Marktplatzlösung.
Olaf Kaiser gibt Führung von iTeam ab Nach knapp sechs Jahren an der Spitze von iTeam gibt Olaf Kaiser die Führung der Verbundgruppe ab. An seine Stelle tritt Synaxon-Chef Frank Roebers - und gibt der Systemhauskooperation damit zusätzliches Gewicht.
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Komsa vertreibt nun auch Huawei-Produkte Der sächsische Kommunikationsdistributor und der chinesische Hersteller haben einen Distributionsvertrag geschlossen. Die strategische Direktpartnerschaft soll den Händlern Vorteile bei Warenverfügbarkeit und Vermarktung bringen.
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