Desktop-PCs sind zu klobig und unflexibel, Smartphones und Tablets zwar leicht und mobil, aber eingeschränkt im Funktionsumfang. Als bevorzugtes Arbeitsgerät, das sowohl Performance als auch Mobilität vereint, hat sich das Notebook längst etabliert.
Bei Samsung hatte man sich zwischenzeitlich aus dem Notebook-Segment zurückgezogen, stieg aber über den Tablet-Markt nach und nach wieder in den Bereich ein. Allerdings beschränkten sich die Koreaner hauptsächlich auf das Consumer-Segment. Das soll sich jetzt aber mit der Galaxy Book4-Reihe ändern.
Partnersuche im IT-Umfeld
Auf der Partnerkonferenz Net:worx, zu der Samsung die Partner aus dem Mobile-Segment nach Frankfurt eingeladen hatte, war der Einstieg in das Notebook-Business-Segment ein diskutiertes Thema. So verspricht sich Tuncay Sandikci, Director IT & Mobile Communication B2B bei Samsung, einiges von der neuen Geräteklasse, nicht zuletzt da Fujitsu sich aus dem Markt verabschieden wird (ChannelPartner berichtete).
Allerdings bedarf dies auch eine Anpassung der Partnerstruktur, die noch stark durch Reseller aus dem Telekommunikationsumfeld bestimmt ist. "Wir konnten in den letzten 18 Monaten aber viele Partner aus dem IT-Umfeld gewinnen", berichtet Sandikci. Derzeit sind rund 400 Partner im Partnerprogramm registriert. Rund 270 davon waren nach Frankfurt zur Partnerkonferenz gekommen.
Der Einstieg bei Notebooks in das B2B-Segment wird von den Samsung-Partnern mit Interesse verfolgt und viele sehen darin die Möglichkeit, einen weiteren Hersteller im Workplace-Geschäft anbieten zu können. Es gibt aber auch kritische Stimmen, da Samsung nicht mit den Leistungen der großen Notebook-Platzhirschen im Projektgeschäft mithalten kann, beispielsweise bei Build-to-Order-Optionen.
Hohe Erwartungen an KI
Der B2B-Director hat sich zumindest vorgenommen, noch mehr Partner für das Lösungsgeschäft zu entwickeln, sowohl bei Smartphones und Tablets als auch bei Notebooks. Das ist für ihn ein Gebot der Stunde, nicht zuletzt da nicht nur bei den Geräten die Anforderungen durch KI-Anwendungen steigen werden. "Die Erwartungen in KI sind immens. Das ist der Beginn einer neuen Ära und wir stehen erst am Anfang", weiß Sandikci. Deshalb müssen seiner Meinung nach Geräte der neuesten Generation in der Lage sein, diesen Anforderungen zu entsprechen. So hat der Hersteller bereits eine Reihe von Ki-gestützten Funktionen ist das B2B-Smartphone-Flaggschiff Galaxy S24 Enterprise Edition integriert.
Um den Partnern eine Vorstellung zu vermitteln, wie weit KI bereits in Bereichen wie Sport Einzug gehalten hat, hatte Samsung eine Gesprächsrunde mit hochkarätigen Vertretern aus unterschiedlichen Sportarten organisiert. Jasmin Haasbach, VP bei der E-Sports-Liga ESL, Marcel Föhr, ehemaliger Weltklasseläufer und mittlerweile Sportjournalist bei der ARD, Olympiasieger im Gewichtheben, Matthias Steiner und Gordon Herbert, der als Trainer die deutsche Basketball-Nationalmannschaft zum Weltmeistertitel führte, gaben Einblicke, wie KI bereits heute im Sport eingesetzt wird, und welchen Stellenwert sie künftig haben wird.
Frontline Worker im Visier
Weiteres Absatzpotenzial haben die Samsung-Verantwortlichen auch im Anwenderkreis der "Frontline Worker" ausgemacht. Damit meint Samsung Mitarbeiter, die nicht unbedingt im Büro, sondern an vorderster Front beispielsweise im direkten Kundenkontakt arbeiten. Mit Use Cases im Einzelhandel wurde auf der Konferenz gezeigt, wie sich dadurch Informationsprozesse optimieren und Mitarbeiterzufriedenheit steigern lassen.
Sandikci verspricht sich viel von diesem Segment, weiß aber auch, dass der Mittelstand Zeit braucht. "Digitale Transformation ist eine lange, manchmal auch schwerfällige Reise", räumt er ein. Nicht zuletzt deswegen sieht er die Partner in der Pflicht, Kunden dabei zu unterstützen indem entsprechende Dienstleistungen übernommen werden.
Ebenfalls ein Baustein im B2B-Geschäft sind für Samsung die robusten Geräte der Active-Serie. Mit den neuen Enterprise Editions von Galaxy XCover7 und dem Tab Active5 lassen sich flexible Anwendungsszenarien erschließen. Hier setzt Sandikci auch auf die Innovationskraft der Partner, die durch von Samsung bereitgestellten Software Development Kits entsprechende Lösungen entwickeln.
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