Faustregeln

Wie Onlineshopping zum seriösen Erlebnis wird

12.03.2009
Was macht ein seriöses Online-Einkaufserlebnis aus? Der TÜV berichtet, worauf es beim Shoppen im Netz ankommt.

"Ein Klick und schon ist man sein ganzes Geld los", so beschreibt der TÜV treffend die Ängste beim Onlineshopping. Worauf kommt es beim Einkaufen im Web an? Reiner Seidler, Internetexperte vom TÜV Süd, gibt zehn Tipps, die auch für Webshopbetreiber interessant sein dürften.

"1) Genau Hinschauen

Der erste Eindruck zählt - lassen Sie sich aber trotzdem nicht von einer wunderschön designten Webseite blenden! Beim Online-Kauf zählt die Qualität der Inhalte. Achten Sie in jedem Online-Shop auf die kundengerechte Darstellung des Angebots. Produkte und Leistungen sollten detailliert beschrieben sein. Dazu gehören alle technischen Daten, Farbangaben und Maße.

2) Auf versteckte Kosten achten - Porto & Co. bedenken

Der Preis hat Sie überzeugt. Sie schlagen zu - und zahlen plötzlich das Doppelte, weil die Versandkosten so horrend hoch sind. Oder Sie freuen sich auf eine schnelle Lieferung der Ware - und müssen dann drei Wochen warten. Ein guter Online-Shop sollte deshalb schon vor dem Kauf Angaben zu möglichen Zusatzkosten wie Versandgebühren und über verbindliche Lieferzeiten machen.

3) Warenkorb überprüfen - Nicht vorschnell abschicken

Bevor die Bestellung abgeschickt wird, sollte der Warenkorb noch mal überprüft werden: Sind da wirklich nur die Produkte drin, die tatsächlich ausgewählt wurden? Stimmt die Anzahl der Produkte? Und natürlich: Stimmt der Endpreis?

4) Geschäftsbedingungen lesen

Achten Sie auf die Bedingungen des Kaufvertrags zwischen Online-Händler und Kunde, schließlich gehen Sie mit Abschluss des Kaufs einen Vertrag ein. Meist sind diese Bedingungen in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) angegeben. In seriösen Internet-Shops sollten diese gut auffindbar und verständlich verfasst sowie ausdruck- und speicherbar sein.

5) Nicht zu viel verraten

Ist die Angabe von Daten, die nicht für die Abwicklung der Bestellung nötig sind, verpflichtend für einen Kauf, ist Vorsicht angebracht. Oft werden Kunden aufgefordert, persönliche Informationen wie Geburtsdatum oder Beruf preiszugeben. Ist dies der Fall, sollte der Händler erklären, wozu er diese benötigt. Vertrauenswürdige Shops überlassen es dem Kunden, ob sie zusätzliche Informationen zu ihrer Person geben wollen. Ist dies nicht der Fall, sind Zweifel angebracht!

6) Zu nichts zwingen lassen

Lassen Sie sich keine weiteren Services, wie etwa Newsletter-Abonnements aufzwingen. Alle zusätzlichen Services sollte der Käufer aktiv zu- oder absagen können.

7) sichere Datenübermittlung?

Ein entscheidendes Merkmal sollte der Internet-Shop auf jeden Fall haben: Eine sichere Datenübermittlung. Dies lässt sich häufig durch das Schloss-Symbol am unteren Rand des Browserfensters, meist unten rechts am Bildschirmrand, erkennen. Ist das Schloss zu, werden die Daten verschlüsselt übertragen. Ein weiterer Hinweis ist das "s", das am Anfang der Internetadresse "https://www..." steht.

8) Ansprechbarkeit

Der Kunde sollte möglichst unkompliziert Angaben zur Identität des Online-Händlers finden können. Ein guter Shop nennt mindestens eine Adresse, eine Telefonnummer und am besten einen persönlichen Ansprechpartner.

9) Siegel und Zertifikate

Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, achtet auf ein Prüfzeichen einer unabhängigen Organisation. Das Zertifikat gibt es nur für Internetseiten, die einfach zu bedienen sind und eine sichere Übertragung von Daten gewährleisten.

10) Bestellung ausdrucken

Hilfreich ist es, sich die Seiten mit der Bestellung und der Bestätigung des Online-Händlers auszudrucken. Dann kann nachgewiesen werden, dass die bestellten Waren und Dienstleistungen auch so angeboten wurden." (aro)