Schöne neue mobile Welt

Wie Mobile Enterprise die IT - und den Markt für Systemhäuser ändert

15.10.2014 von Michael Reiserer
Anzeige  Heute werden Mobile Lösungen oft an der IT-Abteilung und deren IT-Dienstleister vorbei umgesetzt - weil deren Entscheidungs- und Handlungszyklen nicht der Dynamik mobiler Lösungen entsprechen. Das ruft neue Dienstleister auf den Plan, die sich auf das Thema Mobilität konzentriert haben - und die nötige Infrastruktur gleich mitbringen.

Vorneweg geschickt: Enterprise Mobility hat nichts mit den klassischen Privatanwender-Apps zu tun, sondern ist die strategische Mobilisierung von Geschäftsprozessen mittels spezialisierter und mit den bestehenden IT-Systemen verbundenen Apps.

Unternehmen ändern sich - radikal

Der Arbeitsplatz der Zukunft ist geprägt von mobile Collaboration und extrem hohem Tempo. Systemhäuser müssen sich dafür wappnen.
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Beeindruckend ist, wie Unternehmen mit dem Thema Mobilität umgehen. Während es in größeren Konzernen längst Verantwortliche für das Mobile Business gibt und zum Teil vom Management Mobile als die wichtigste Schlagrichtung vorgegeben wird, ist in kleineren Unternehmen das Thema Mobile häufig in der IT angesiedelt und endet mit Mobile Device Management.

Dabei sind die Änderungen tiefgreifend und vollumfassend, es handelt sich nicht um eine Technologie, sondern um einen Kulturwandel- z.B. in Bezug auf Transparenz, Geschwindigkeit und Kommunikation. Unternehmen sind nicht nur von ihren Kunden getrieben, sondern sie müssen auch die Art und Weise ändern, wie sie intern Prozesse abarbeiten - die Zeiten, in denen Mitarbeiter ineffiziente und komplexe Papierformulare akzeptiert haben, sind lange vorbei.

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IT und Systemhäuser als Verhinderer

Relativ oft werden Mobile Lösungen ohne IT und deren Dienstleister, die Systemhäuser umgesetzt - aus einem einfachen Grund: deren Entscheidungs- und Handlungszyklen passen nicht zur Dynamik und Agilität mobiler Lösungen. Plötzlich gibt es neue Dienstleister, die sich auf das Thema Mobilität konzentriert haben- und die Infrastruktur bringen diese neuen Dienstleister gleich mit. Das Thema Schatten-IT blüht. Auch in der Praxis erleben wir das, während die Fachabteilung dringend Businessprozesse mobil abbilden möchte, sagt die IT-Abteilung ab mangels Bedarf - oder verschiebt das Thema erstmal auf zwei Quartale später.

Dabei sind die Differenzen zwischen IT- und Fachabteilung gar nicht so groß - meist führt nur ein nicht Verstehen der jeweils anderen Belange zu Problemen. Während für die agilen Dynamiker der Mobile Fraktion die Komplexität und Compliance-Relevanz der IT-Verantwortlichen unverständlich ist, verstehen viele IT-Abteilungen die Geschwindigkeit und die neuen agilen Vorgehensweisen der Fachabteilungen nicht. Es bedarf quasi eines Übersetzers oder Verknüpfers.

Was tun mobile Worker wirklich (Intercall-Studie)
Was tun mobile Worker und wo sind sie?
Am Strand, in der Badewanne, bei McDonalds? Glaubt man dem Anbieter Intercall, sitzen mobile Mitarbeiter bei Telefonkonferenzen nicht immer am heimischen Schreibtisch. Auch konzentrieren sie sich nur bedingt auf den Call, wie aus der Studie "Mobile Conferencing" hervorgeht. Mehr als 500 Menschen, die mobil arbeiten, haben sich daran beteiligt.
Konferenzen werden mobiler
Zunächst einmal stellt Intercall fest, dass sich immer mehr Teilnehmer über mobile Endgeräte in Konferenzen einwählen. Die Zahl mobiler Anrufe stieg von 2012 auf 2013 um ein knappes Fünftel. Ein anderer Wert: 21 Prozent der Telefonkonferenzdauer läuft über Handhelds.
Mobil ist gewünscht
Mit 64 Prozent geben knapp zwei von drei Befragten an, lieber per mobilem Endgerät an einer Konferenz teilzunehmen als über Festnetz. Ein anderes Ergebnis: eine deutliche Mehrheit von 82 Prozent gibt zu, sich während eines Calls auch Anderem zu widmen.
Nebentätigkeiten
Beispiele für "Nebenbei-Tätigkeiten" sind etwa Kochen oder Essen (55 Prozent), Videospiele (25 Prozent) oder online Einkaufen (21 Prozent). Zwei Drittel der Befragten erledigen nebenher andere Arbeit. Und rund jeder Zweite nimmt das Handheld während des telefonischen Meetings mit aufs Klo.
Morgens sie, abends er
Nach den Zahlen von Intercall wollen Frauen telefonische Konferenzen lieber in den Morgenstunden durchführen, Männer lieber nachmittags oder abends. Männer neigen eher als Frauen dazu, Dinge nebenher zu tun.
Die vielen Unsichtbaren
Fast vier von zehn Befragten erklären, sie hätten schon mindestens einmal eine Telefonkonferenz verlassen, ohne das deutlich zu machen. Sie wollten weitere Anwesenheit vortäuschen. Knapp drei von zehn geben an, während eines Calls schon mindestens einmal am Pool oder am Stand gelegen zu haben.
In der Umkleidekabine oder bei McDonalds
Das mit den ungewöhnlichen Orten wollte Intercall genauer wissen. Fazit: mancher Call-Teilnehmer war schon einmal in einer Umkleidekabine, bei McDonalds, währende einer (vermutlich langweiligen) Hochzeit hinter der Kirche, in Disneyworld, mit dem Hund Gassi....

Business-Enabler statt Geschäftsblockierer - neue Chancen

Ungewohnt für klassische IT-Dienstleister ist auch die Entscheidungsschnelle und die völlig anderen Entscheidungsparameter. Plötzlich ist eine Technologie nicht mehr auf sich selbst ausgerichtet, sondern sie bringt konkreten, messbaren Nutzen für das Geschäft. Anstatt zu hinterfragen, wieviel die Wandlung zum Mobile Enterprise kostet, ist plötzlich die Frage relevant, wie schnell dies realisiert werden kann.

Den Nutzen verstehen die Entscheider von selbst und auch die enormen wirtschaftlichen Vorteile haben sie schon kalkuliert. War IT bislang eher kontrollierend und einschränkend (was sowieso nie funktioniert hat - siehe DropBox) wird sie nun zum Business Enabler - und der positive Unterstützer für das Geschäft.

Die besten Systemhäuser 2014 für Mobility-Projekte
Die besten Systemhäuser für Mobility-Projekte
Anwender haben rund 360 Mobility-Projekte im Rahmen unserer jährlichen Zufriedenheitsstudie mit Noten zwischen eins (sehr gut) und sechs (sehr schlecht) bewertet. Hier finden Sie die fünf Systemhäuser mit den besten Durchschnittsnoten.
Platz 5: Netgo
Note 1,64 <br/><br/> Vorjahr Ranking <br> Platz: - <br> Note: -
Platz 4: Sievers-SNC
Note 1,56 <br/><br/> Vorjahr Ranking <br> Platz: - <br> Note: -
Platz 3: Cancom
Note 1,49 <br/><br/> Vorjahr Ranking <br> Platz: 4 <br> Note: 1,98
Platz 2: Krämer IT
Note 1,12 <br/><br/> Vorjahr Ranking <br> Platz: - <br> Note: -
Platz 1: IT-Haus
Note 1,11 <br/><br/> Vorjahr Ranking <br> Platz: 1 <br> Note: 1,29

Wandel für Systemhäuser

Diese Veränderung wird auch Systemhäuser ereilen. Waren bzw. sind heute viele Systemhäuser noch vom Hersteller bezahlte Produktvertriebsunternehmen mit Servicebereich, so müssen sie sich in Zukunft am Nutzen ihrer Technologien für das Geschäft ihrer Kunden messen lassen. Dieser Weg ist hart - denn plötzlich muss man das Geschäft seiner Kunden verstehen - und auch spezifische Herstellerabhängigkeit macht wenig Sinn.

Doch es dürfte sich lohnen: Tagessätze werden plötzlich nicht mehr derart intensiv verglichen und elende "Wer-machts-billiger"-Diskussionen gehören der Vergangenheit an, wenn der Nutzen klar ist.

Systemhäuser der neuen Generation profitieren von langfristiger Kundenbindung, schnelleren und verbindlicheren Entscheidungszyklen und verlassen die Abhängigkeit der klassischen IT Budgets - sie sind "trusted Advisor" - und begleiten die Strategie des Unternehmens.

Der Systemhausmarkt in Deutschland 2014
Die Systemhaus-Branche in Deutschland 2014
Überblick
Die größten Systemhäuser in Deutschland - Rankging 1 - 10
Die größten Systemhäuser in Deutschland - Ranking 11 - 25
Wen nehmen Systemhäuser als ihre größten Wettbewerber wahr?
Wen nehmen Systemhäuser als ihre größten Wettbewerber wahr?
Veränderung der Wettbewerbswahrnehmung im 4-Jahresvergleich
Veränderung der Wettbewerbswahrnehmung im 4-Jahresvergleich
Fazit
Was sind die größten Sorgen der Systemhäuser?
Was sind die größten Sorgen der Systemhäuser?
Was sind die größten Sorgen der Systemhäuser?
Fazit
Wie sieht die Personalplanung aus?
Sie schätzen Systemhäuser das Investitionsklima in den nächsten 12 Monaten ein?
Welche Umsatzentwicklung erwarten Systemhäuser 2014 im Vergleich zum Vorjahr?
Weshalb rechnen Systemhäuser 2014 mit höheren Umsätzen?
Wie wollen Systemhäuser in den nächsten 12 Monaten wachsen?
Rechnen Systemhäuser 2014 mit Übernahmen und Insolvenzen?
Fazit
Was sind die Megatrends aus Sicht der Systemhäuser?
Was sind die Megatrends aus Sicht der Systemhäuser?
Wer trifft beim Kunden die IT-Entscheidungen?
Welche Themen bewerten Systemhäuser als Wachstumstreiber im Vergleich zum Vorjahr

Zukunftsaussichten

Der Wandel zum Mobile Enterprise vollzieht sich schnell - extrem schnell und wird in absehbarer Zeit im Mittelstand ankommen. Systemhäuser und IT Abteilungen, die sich als klassischer Infrastrukturdienstleister verstehen, werden noch austauschbarer und unter verstärkten Preisdruck leiden. Am Geschäft ihrer Kunden orientierte IT-Abteilungen und Systemhäuser oder neue Beratungsunternehmen werden sich hochprofitabel etablieren - Technologie wird sich dem Nutzen unterordnen. Die Verknüpfung der klassischen IT Applikationen wie ERP, DMS, CRM u.a. sowie der neuen, agilen, mobilen Businessprozesswelt bietet viele Chancen - und die wollen genutzt werden. Wenn nicht von Systemhäusern und IT-Abteilungen, dann eben von neuen Dienstleistern.

Startup-Hauptstadt Berlin im Karriere-Atlas 2014
Zahlen und Fakten rund um Berlin
Yourfirm.de hat in seinem Karriere-Atlas 2014 10 deutsche Großstädte miteinander verglichen. Alles, was Sie über die StartUp-Metropole Berlin wissen müssen, sehen Sie hier:
Bronzemedaille
Im Gesamtranking liegt Berlin auf einem guten dritten Platz.
München ...
...liegt mit insgesamt 73,7 von 100 Punkten auf Platz 1. Dank der langfristig ausgelegten Wirtschaftsplanung und den guten Standortbedingungen wächst die Wirtschaft kontinuierlich und macht München zu einem idealen Standort für die Karriere.
Düsseldorf
...auf Platz 2 profitiert wirtschaftlich von seiner Branchenvielfalt und den Standortvorteilen gegenüber anderen Großstädten.
Gehalt
Mit 3.280 € liegt Berlin im Gehaltsvergleich auf Platz 9.
Nur in Leipzig ...
...verdienen Sie mit durchschnittlich 2.850 € pro Monat noch weniger.
Arbeitsplatzzuwachs
Außerdem gibt es in keiner deutschen Großstadt einen höheren Arbeitsplatzzuwachs. Laut der Bundesagentur für Arbeit lag das durchschnittliche Wachstum pro Jahr zwischen 2007 und 2013 in Berlin bei 2,48 %.
Mietpreise
Erschwingliche 8,82 € kostet der m² Wohnfläche in Berlin.
Kulinarische Spezialitäten
Die Currywurst gibt es in Berlin an unzähligen Buden. Sie ist so wichtig für die Stadt, dass es sogar ein eigenes Currywurst-Museum gibt, in dem Besucher die Geschichte der deutschen Currywurst entdecken können.
Berlin hat ...
...3,52 Millionen Einwohner und ist damit...
Deutschlands größte Stadt...
...und natürlich Hauptstadt.
Bildung
Mit 150.000 eingeschriebenen Studenten und dem Technologiepark Adlershof verfügt Berlin über das größte Wissenschafts- und Technologiecluster Deutschlands.
Erholung
Mehr als 2.500 Grün- und Erholungsanlagen bietet die Hauptstadt an der Spree seinen Bürgern zur Entspannung.
Startups
Mit derzeit 2.500 Startup-Unternehmen liegt Berlin bundesweit auf Platz 1 als Startup-Hauptstadt und beliebteste Anlaufstelle für Gründer.

Blühende Startup-Szene

Die Gründerszene im dynamischen Leipzig, die mittlerweile sogar die NY Times beeindruckt hat, zeigt immer wieder spannende Unternehmen mit viel Potenzial auf.
Akademisch ausgebildet, engagiert und erfolgshungrig finden sich hier Vorreiter für mobile Technologien - und ich darf das junge, aber professionelle Unternehmen Apinauten GmbH begleiten. Jeden Tag lerne ich eine ganze Menge - und schwanke zwischen Freude über die Dynamik und bin geschockt über die Geschwindigkeit des Strukturwandels, der die IT und vor allen auch die Systemhauswelt verändern wird.

Das Produkt, das die Apinauten GmbH anbietet, apiOmat Enterprise ist schnell erklärt: Eine sogenannte Mobile Middleware, die ganzheitliche Geschäftsprozesse und deren bestehende Anwendungen und Infrastrukturen wie SAP, Microsoft usw. sicher mobil abbildet- und die Entwicklung von individuellen Enterprise Apps signifikant beschleunigt. apiOmat Enterprise ist das Verbindungsstück von "klassischer" IT und mobiler IT.

Es handelt sich um Mobile Middleware, das heißt auf der einen Seite eine klassische Middleware, die bestehende Daten aus verschiedenen Systemen - unter anderem SAP und Microsoft - konsolidiert, harmonisiert und über eine zentrale Schnittstelle bereitstellt. Das "Mobile" zur Middleware ist die Technologie, diese Daten für mobile Geschäftsprozesse spezifisch anzureichern, Sicherheitsrelevantes wie Verschlüsselung, Authentifizierung und Anbindung an MDM Systeme standardisiert und zentral zur Verfügung zu stellen und zusätzlich die Entwicklung von individuellen Unternehmens-Apps signifikant zu beschleunigen. Letzteres unterscheidet die Software von Enterprise-Bus-Ansätzen, die eben genau diese Problemstellung nicht lösen. (rb)

Zum Video: Wie Mobile Enterprise die IT - und den Markt für Systemhäuser ändert