Welches Thema - jenseits der Pandemie - bewegt Sie bei der Partnervernetzung und in der Synaxon Akademie aktuell am meisten?
Maria Kornhoff: Vor allem das enorme Wachstum der iTeam-Partner, insbesondere jener mehr als 60 Unternehmen in unserem Verbund, die mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigen. Das Wachstum dieser Systemhäuser hat sich schon in den vergangenen Jahren manifestiert, allerdings durch zahlreiche Zukäufe in den vergangenen 18 Monaten noch einmal eine außerordentlich hohe Dynamik erfahren. Diese Unternehmen sind nicht nur personell gewachsen, sondern haben ihr Portfolio um neue Themen erweitert. Viele wollen weiter expandieren und sind dabei, eine Firmengruppe aufzubauen.
Inwiefern haben sich dadurch auch die Anforderungen der Partner an iTeam und Synaxon verändert?
Friedrich Pollert: Bei den Partnern bedingte dieses rasante Wachstum, dass viele Prozesse, die Unternehmensdarstellung, die Unternehmensvision und -mission sowie die Führungsorganisation angepasst werden müssen. Bei der Synaxon Akademie ist deshalb die Nachfrage nach Coachings zu allen diesen Themen und zu allen Belangen der Unternehmensintegration stark gestiegen.
Wie haben iTeam und die Synaxon Akademie auf diese Anliegen reagiert?
Pollert: Wir bieten seit rund 3 Jahren einen speziellen Unternehmens-Wachstumstag an, bei dem wir diese Themen aufgreifen. Er findet sehr großen Anklang. Als Dozenten dieses Tages engagieren wir Partner, die bereits eine solche Wachstumsphase selbst schon erfolgreich gemeistert haben und deshalb wertvolle Praxiserfahrungen an andere Partner weitergeben können.
Kornhoff: Darüber hinaus tauschen sich Partner auch im Rahmen der Betriebswirtschaftlichen Arbeitskreise, die es bereits seit 16 Jahren gibt, intensiv zu all diesen strategischen Wachstumsthemen aus.
Pollert: Es hat sich auch gezeigt, dass viele Unternehmen, die sich in diesen Austauschkreisen engagieren, zu den schneller wachsenden gehören, und sie kaufen auch häufiger zu. Da jede Firmengröße ihre ganz besonderen Herausforderungen hat, gibt es sieben unterschiedliche, nach Betriebsgröße organisierte Gruppen.
Christian Krüger: Wir haben zudem einen eigenen Lehrgang zur Führungskräfteentwicklung aufgebaut, um Partnern zu helfen, die zweite und dritte Führungsebene in ihren Unternehmen auszubilden. Denn Firmen mit mehr als 50 Beschäftigten brauchen eine größere Führungsstruktur und erfordern somit eine andere Art der Unternehmensführung.
Inwiefern haben sich durch die regen Akquisitionen und Wachstumsbestrebungen der Partner auch das iTeam-Partnernetzwerk und die Synaxon Akademie selbst verändert? Wurde beispielsweise das Regionalitätsprinzip aufgelöst, das bislang auch entscheidend war, ob ein bestimmter IT-Dienstleister ins Netzwerk aufgenommen werden kann?
Krüger: Größere IT-Dienstleister, die sich zu Unternehmensgruppen zusammengeschlossen haben, sind nicht mehr lokal fest verortet, sondern überregional aktiv, weil sie landes- oder bundesweit verteilte Standorte unterhalten. Dadurch weicht das Regionalitätsprinzip etwas auf. Die meisten Unternehmen und Unternehmer bleiben aber fest mit dem Ort ihres Firmensitzes verwurzelt, sodass das Regionalitätsprinzip weiterhin sehr gut funktioniert.
Kornhoff: Auch hat Corona überregionales Arbeiten gestärkt. Partner können per Managed Services bei ihren Kunden eingreifen, ohne vor Ort sein zu müssen. Auf diese Weise erweitern Partner ohnehin ihren Wirkungskreis und ihre Kundenklientel.
Dennoch spielt die Regionalität weiterhin eine wichtige Rolle im iTeam-Netzwerk, weil gerade in den Ballungsgebieten sehr viele Partner aktiv sind und für die Partner selbst die Zugehörigkeit, die Verbindung und der Austausch mit Partnern einer Region sehr wichtig ist. Denn jedes Gebiet hat seine ganz speziellen Besonderheiten und Herausforderungen. Das wurde auch in der Pandemie, insbesondere bei Schulen und Bildungsträgern offensichtlich, ebenso bei regionalen Förderprojekten. Schließlich ist es für Partner von großem Vorteil, das Systemhaus in der Region - und damit nicht einfach austauschbar zu sein.
Hat die Konsolidierungswelle unter Systemhäusern die Partnerstruktur bei iTeam und Synaxon verändert - gibt es insgesamt größere Häuser, aber in der Anzahl weniger?
Pollert: Nein, denn es kommen immer wieder neue, junge, kleinere Unternehmen mit ein bis zwei Mitarbeitern nach, die von Anfang an als Managed Service Provider starten. Diese jungen Gründer gehen den Markt ganz anders an als klassische IT-Dienstleister. Gerade unter diesen kleineren Unternehmen suchen wir deshalb bewusst Dozenten aus.
Was hat sich in den vergangenen, pandemiegeprägten eineinhalb Jahren jenseits der Akquisitionen im Netzwerk der Synaxon Akademie und der iTeam verändert?
Maria: Es wurden neue Fokusgruppen gegründet, unter anderem mit viel persönlichem Engagement zum Thema Nachhaltigkeit, gesellschaftlicher Verantwortung und Healthcare. Fast 30 Partnerunternehmen sind hier sehr aktiv.
Pollert: Durch die aktuellen Hackerangriffe haben einen enormen Bedarf an Schulungen und Workshops rund um das Thema IT-Security hervorgerufen.
Krüger: Die Pandemie hat die Art und Weise der Vernetzung einerseits auf die Probe gestellt, andererseits deutlich gemacht, wie wichtig ein gutes Netzwerk für Unternehmer und deren Systemhäuser ist. Der fachliche wie unternehmerische Austausch zwischen Systemhäusern ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die Informationen fließen enorm schnell und zu sämtlichen Themen findet man einen passenden Ansprechpartner.
Daher haben wir uns seitens der Synaxon AG dazu entschlossen, einen eigenen Fachbereich für das Thema Vernetzung aufzubauen und dieser Thematik auch außerhalb der iTeam einen deutlich höheren Stellenwert zu verleihen.
Die Pandemie hat zu einer sprunghaften Digitalisierung in Deutschland geführt. Viele Bedenken und Barrieren wurden über Nacht einfach aufgelöst. Gemeinsam mit dem viel diskutierten Thema Home Office geht es vor allem um die Frage, wie wir in Zukunft Arbeiten wollen und welche Rolle die IT-Systemhäuser bzw. die gesamte IT-Branche spielt.
In unserer IT-Branche wird viel über Erfolge gesprochen und - allen transformations-geschuldeten Appellen an Fehlertoleranz zum Trotz - wenig über das Scheitern und die Angst vor dem Scheitern. Wie gelingt es Ihnen, dass Partner auch über das Scheitern sprechen?
Kornhoff: Wir schaffen es bei den Synaxon Veranstaltungsformaten, dass sich die Teilnehmer in vertrauensvoller Runde austauschen und über das Scheitern sprechen. Die "Fuck-up-Night" bei den iTeam Systemhausgesprächen im November 2018 ist vielen Partnern noch in positiver Erinnerung und es wird weiterhin über das Thema gesprochen. Zum Beispiel im Format "Regionen im Gespräch" stellte ein Partner seine besondere Lage vor und diese Offenheit des Scheiterns zieht sich durch. Das hat das ohnehin große Vertrauen sehr gefördert und in Corona-Zeiten auch dazu geführt, dass wir oft angerufen und um Unterstützung gebeten wurden.
Pollert: Ich habe Anrufe von Partner erhalten, die innerhalb der Synaxon offen über Kurzarbeit und andere Probleme gesprochen haben. Lauter vernehmbar waren natürlich diejenigen, bei denen es gut lief.
Dieses Vertrauen und dieser Zusammenhalt zeigen sich jetzt auch bei der Hochwasser-Katastrophe: Manchem Partner wurden durch die Flut auch Kunden, große Kunden, wortwörtlich weggeschwemmt. In dieser Krise haben sich viele Partner gegenseitig und selbst organisiert geholfen! Das war sehr schön mitzulesen und zu hören. Das war etwas anderes als Corona!
Krüger: Der entscheidende Punkt sind hier nicht nur die "Fuck-up Nights" als Eventcharakter, sondern die vielen kleinen Bühnen, die wir nicht nur bei der iTeam, sondern in der Synaxon insgesamt immer wieder kreieren, um schwierige Themen anzusprechen.
Dies ist für Unternehmer ein essentielles Element, da der Weg zum Erfolg niemals geradeaus und in eine Richtung geht. Das offene Gespräch und der ehrliche, konstruktive Austausch helfen, das Unternehmen auf Kurs zu halten. Die Schlussfolgerungen aus diesen Gesprächen sind ein großer Mehrwert. Sich über diese Themen offen, in kleinem Kreis auszutauschen, dafür ist das notwendige Vertrauen über Jahre gewachsen.
Pollert: Oftmals ist das "Learning" für alle aus einem gescheiterten Projekt viel höher als aus einem erfolgreichen Projekt, da offen über Fehler gesprochen wird, die dann niemand mehr wiederholen braucht.
Wie steht es um den Fachkräftemangel?
Krüger: Das Thema Personal ist der mit Abstand größte Engpass für die gesamte IT-Branche - ein bewegendes Thema sicher auch über 2022 hinaus. Wir brauchen mehr IT-Fachkräfte, aber auch IT-affine Wirtschaftswissenschaftler, die sich um Beratung, Vertrieb, Marketing und vieles mehr kümmern, und die die Begeisterung für die Branche nach außen tragen.
Seitens der Synaxon arbeiten wir sehr intensiv an möglichen Lösungen. Eine dieser Lösungen ist die gemeinsame Ausbildung von Führungskräften, die aus einer Initiative innerhalb der iTeam entstanden ist. Sowohl für die Teamleitung als auch für die Geschäftsleitung haben wir Angebote im Markt. Unser Ansatz geht dabei deutlich über die fachliche Ausbildung hinaus. Der gemeinsame Erfahrungsaustausch und unsere Stärke in der Vernetzung sind wichtige Eckpfeiler der Lehrgänge.
Das ist natürlich nur ein kleiner Schritt, um Systemhäuser als Arbeitgeber deutlich attraktiver zu machen und sie gegenüber Wettbewerbern aus vielen anderen Branchen zu stärken. Weitere werden folgen!
An dieser Stelle muss ich aber eine Lanze für viele Systemhäuser in der iTeam brechen: Vor allem in den letzten Jahren haben viele iTeam Partner an der Attraktivität ihrer Unternehmen gearbeitet und bieten mittlerweile hochattraktive Arbeitsplätze. Modernes Arbeiten mit flexiblen Arbeitszeitmodellen, innovativen Arbeitgeberangeboten und natürlich auch modernen Bürogebäuden. Die Branche braucht sich hier nicht zu verstecken, tut es aber viel zu häufig! Und genau daran müssen wir arbeiten. Die IT ist seit vielen Jahren das Rückgrat der Wirtschaft. Wenn wir es schaffen dies auch in der Gesellschaft zu verankern, werden sich zukünftig viel mehr junge Leute für eine Karriere in der IT entscheiden! Nur das löst unseren Personalmangel.
iTeam und Synaxon Akademie beim Systemhauskongress CHANCEN 2021
iTeam und die Synaxon Akademie engagieren sich seit vielen Jahren als Premium-Kooperationspartner mit wertvollen Impulsen für den Systemhauskongress CHANCEN der ChannelPartner. Warum spielt der Kongress für Euch so eine wichtige Rolle?
Maria Kornhoff: Der Systemhauskongress ist eine Möglichkeit, unsere Partner auf die - virtuelle - Bühne zu stellen und ihnen, und damit auch der iTeam, mediale Präsenz zu geben. Für iTeam ergeben sich aus dem Systemhauskongress, besonders in Präsenz, immer neue Kontakte zu potentiellen iTeam-Partnerunternehmen, aber auch zu Herstellern.
Friedrich Pollert: Zum einen treffen wir hier auf unsere Partner und zum anderen holen wir uns hier aktuelle Anregungen.
Christian Krüger: Auf dem Systemhauskongress kommt die gesamte Branche zusammen und bietet eine hervorragende Chance, wichtigen Themen anzusprechen und zu diskutiert. Da müssen wir einfach dabei sein.
Hier geht's zur Systemhauskongress-Agenda und zur kostenfeien Anmeldung
Die Pandemie hat das Schlagwort "Digitale Transformation" zu einer alltäglichen Notwendigkeit gemacht. Was hat sich bei der Synaxon Akademie und bei iTeam in der Zusammenarbeit mit Partnern konkret verändert - jenseits der Arbeit aus dem Home Office heraus?
Maria Kornhoff: Online-Meetings zum Austausch gehören zum Arbeitsalltag dazu, neue Partner werden komplett online an Bord geholt und vernetzen sich auch auf diesem Weg. Sie brauchen aber bald das persönliche Treffen. Geschäftsführer-Tagungen online sind nicht mit Präsenzformaten zu vergleichen und werden deshalb im zweiten Halbjahr 2021 nicht durchgeführt.
Die Geschwindigkeit beim Aufbau neuer Fokusgruppen hat sich drastisch erhöht. Da helfen Initialmeetings online sehr, ebenso die 100-Tage-Gespräche, die wir regelmäßig mit Partnerzielgruppen führen, funktionieren online sehr gut!
Pollert: Neue virtuelle Veranstaltungen, Online Workshops und virtuelle Classroom Trainings haben sich endgültig als neue Formen des Lernen und Austauschens untereinander etabliert. Das wird auch nach der Pandemie weiterhin Bestand haben, da sich dadurch Reisezeiten, Kosten und Übernachtungen einsparen lassen.
Der Ausblick: "Wir wollen einstehen für Toleranz, Nachhaltigkeit und Soziale Verantwortung"
Welche Themen wird die Synaxon Akademie 2021/ 2022 mit und für ihre Partner anpacken?
Pollert: IT-Security, Managed Service und IaaS werden in den nächsten Monaten die dominierenden Themen sein. Darüber hinaus werden wir auch weiterhin unsere gesetzten Veranstaltungen wie z.B. das Azubi-Boot Camp anbieten. Hier führen wir mittlerweile aufgrund der großen Resonanz mehrere Veranstaltungen durch.
Was bewegt iTeam 2022 ganz besonders?
Kornhoff: Wir haben drei Handlungsfelder für uns definiert, die in unserem Partnernetzwerk nicht nur Emotionen, sondern auch viel verborgenes Engagement geweckt haben: Nachhaltigkeit, Soziale Verantwortung als Unternehmer und Einstehen für Toleranz und gegen Extremismus. Das sind Synaxon-weite Werte, die in dieser Klarheit in einem sehr schönen Geschäftsführerbrief unseres Synaxon-Vorstands Frank Roebers formuliert und zum festen Bestandteil unserer gesamten Jahresplanung wurden. Wir werden diese Themen mit Leben füllen!
Überrascht hat uns, wie sehr vor allem das Thema Nachhaltigkeit die Partner bewegt. Und sehr berührend waren die teils sehr emotionalen Antworten, die wir auf unserer Umfrage zu diesen Themen erhalten haben - mit einer außerordentlich hohen Teilnehmerzahl.
Da geht es nicht nur um E-Autos! Die meisten Unternehmer machen sich Gedanken, wie sie einen ganzheitlichen Beitrag dazu leisten können, dass dieser Planet für die nächsten Generationen bewohnbar bleibt. Ihnen geht es um die konkrete Umsetzung.
Das gilt in gleichem Maße für die soziale Verantwortung als Unternehmer: Faire Löhne und hervorragende Arbeitsbedingungen stehen ganz oben auf der Agenda.
Binnen kürzester Zeit haben interessierte Partner die Fokusgruppe Nachhaltigkeit gegründet und auch zu den anderen Themen bilden sich Fokusgruppen.
Krüger: Wir sehen uns als Unternehmen insgesamt in einer gesellschaftlichen Verantwortung, die in keinem Widerspruch zu wirtschaftlichen Interessen stehen muss.
Wie konkret die Planungen zur Umsetzung gediehen sind, zeigt beispielsweise die Fokusgruppe Nachhaltigkeit, die im ersten Schritt ermittelt:
· Wo stehen wir heute und wie wird das Unternehmen CO2-neutral bzw. nachhaltig?
· Wie kann ein ganzheitliches nachhaltiges Konzept aussehen?
· Welchen Beitrag können wir zur Müllvermeidung und Ressourcenschonung leisten? Sollen wir wirklich alle 3-5 Jahre Hardware austauschen?
· Welchen Beitrag kann eine optimierte Lieferantenkette zur Nachhaltigkeit leisten?
Sie hatten vorhin erwähnt, dass sich auch zu anderen Themen Fokusgruppen bilden…
Krüger: Die Fokusgruppe "Healthcare" beispielsweise hat sich gebildet, um die IT im Gesundheitswesen zu verbessern. Ziel und Motto dieser Fokusgruppe lauten: "Wir möchten gemeinsam Projekte gewinnen und durchführen, um als pragmatische und professionelle 'Schnellboote' den 'Tankern' im IT-Healthcare-Markt Paroli zu bieten."
Ein Blick in die Glaskugel: Welche Themen und Ziele werden Sie bis 2025 ins Visier nehmen?
Pollert: Wir nehmen alle genannten Themen mit in die Veranstaltungen, Seminare und Trainings der Synaxon Akademie auf, um unsere Partnerunternehmen in diesen Bereichen zu stärken und zu unterstützen. Selbstverständlich werden wir auch einen Fokus auf die aktuellen Fachthemen setzen. Konkret sind das: IT-Security, Managed Services und IaaS.
Diese Themen und Technologien werden in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Das erfordert von Systemhäusern, sich mit diesen neuen technologischen Themen auseinanderzusetzen und zum Consultant der Kunden zu werden. Deshalb werden wir auch einen großen Bedarf an völlig neuen Ausbildungsthemen haben.
Krüger: Für das Jahr 2025 wünsche ich mir, dass die Digitale Transformation in Deutschland unter Volllast läuft.
Die Pandemie war der Auslöser für einen Umbruch in der Gesellschaft. Ich wünsche mir nicht nur für die iTeam und die IT-Branche, dass wir diese Chance nutzen. Wir müssen als Gesellschaft insgesamt aufwachen, wenn Deutschland auch in Zukunft führend bleiben soll!
Hier sehe ich uns aktuell erst am Anfang einer digitalen Bildung, einer digitalen öffentlichen Verwaltung, einem digitalen Gesundheitswesen und letztlich einer digitalen Gesellschaft.
Die Unternehmensnachfolge und der Generationenwechsel sind auch in 2025 aktuelle Themen. Viele Systemhäuser wurden in den 90er und 2000ern gegründet. Folgerichtig gehen daher viele Geschäftsführer und Gesellschafter langsam aber sicher auf die Rente zu.
Kornhoff: Das Thema Unternehmensübernahme wird uns immer mehr beschäftigen. Bei iTeam haben wir seit 2021 die "Nachfolger-Gruppe" platziert, um diese Zielgruppe mit in die iTeam einzubinden. Wir werden einen Generationswechsel in zahlreichen Systemhäusern erleben und dürfen diese Zielgruppe mit Leistungen, Lösungen und anderen Kommunikations- und Vernetzungsangeboten unterstützen.
Der Rückblick: Was hat die Macher persönlich am meisten bewegt?
Die iTeam Systemhauskooperation feierte 2020 - pandemiebedingt digital - ihren 20. Geburtstag, im laufenden Jahr den 21sten. Welche Ereignisse, welche Situationen haben Sie persönlich in diesen Jahren am meisten berührt?
Kornhoff: Der Zusammenhalt der Partner in der Pandemie-Lage hat mich zutiefst beeindruckt. Auch wenn sich viele Unternehmer noch nicht persönlich kennen gelernt hatten, waren und sind sie offen für einen Austausch und Projektunterstützung. Auch der Austausch auf Augenhöhe und die gegenseitige Unterstützung sind weiterhin auf hohem Niveau, allerdings wird der Ruf nach Präsenz verständlicherweise lauter.
Zum einen besonderen Momenten zählen zum einen das Initial-Meeting der Fokusgruppe Nachhaltigkeit mit den persönlichen und ehrlichen Statements,der Geschäftsführer und Entscheider und der Möglichkeit, als Systemhauskooperation etwas zu bewegen.
Zum anderen das Initial-Meeting der zweiten iTeam Gruppe von Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern, kurz Ü50-Gruppe. Es fand ebenfalls lagebedingt online statt anstelle der ursprünglich geplanten 1,5 Tage in Präsenz. Trotzdem war es eine Runde mit engagierten Partnern, die sich auf das Präsenztreffen beider Ü50-Gruppen im Herbst freuen.
Die beiden Geschäftsführertagungen online im Januar und April machten schmerzhaft deutlich, wie sehr eine Geschäftsführertagung mit 150 Teilnehmern von der Präsenz lebt.
Herr Pollert, 2011 haben Sie die Synaxon Akademie ins Leben gerufen - Sie feiern also 10-jähriges Jubiläum! Was waren für Sie die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung der Akademie?
Pollert: Die gab es in jedem Jahr: Ein Highlight war 2011 der Umzug der Synaxon AG von Bielefeld nach Schloß Holte-Stukenbrock, der uns endlich größere Schulungsräume bescherte! Ein weiter Meilenstein wurde 2015 mit der ersten gebundenen Version des IT-Servicepreisspiegels gesetzt.
2016 dann war das erste Jahr, in dem wir über 2.000 Teilnehmer zu unseren Schulungen begrüßen konnten. 2017 bekam die Synaxon Akademie eine eigene, nagelneue Website und im Jahr darauf ging die Impulse als erste Großveranstaltung erstmals "outside" und fand außerhalb der Räumlichkeiten der Synaxon statt - sichtbarstes Zeichen des Wachstums!
2019 wuchs das Team auf sechs Personen an. 2020 gab es gleich mehrere Meilensteine: Die "Impulse" mit einem Besucherrekord, die coronabedingte Umstellung der Präsenzseminare in neue Online-Formate und 2020 war auch unser teilnehmerstärkstes Jahr: Über 6.000 Partner haben ein Seminar bei uns besucht. Jetzt, 2021, feiert die Akademie ihren 10. Geburtstag.
Was hat Sie, rückblickend auf das vergangene Jahr, am meisten überrascht?
Kornhoff: Die zahlreichen Unternehmensübernahmen
Krüger: Ein voll digitalisiertes Arbeiten ausschließlich aus dem Home Office funktioniert deutlich besser als gedacht.
Pollert: Insgesamt hat mich überrascht, dass die meisten Systemhäuser ihren IT-Service komplett auf Remote umstellen konnten.