USV-Anlagen

Wie Eaton den Channel erobern möchte

20.09.2012 von Ronald Wiltscheck
Neben APC agiert hier zu Lande Eaton als wichtiger Anbieter von USV-Anlagen. Beide Companys waren mal eng verbunden, doch nun versucht Eaton sein Glück allein. Dabei hofft der USV-Hersteller auf die tatkräftige Unterstützung des IT-Channels.

Nachdem der USV-Hersteller MGE 1994 in den Besitz von Schneider Electric gelangte - wurde dieser Bereich alsbald ausgegliedert und verkauft. Später kaufte Schneider Electric MGE zurück und führte es seitdem als Tochtergesellschaf weiter.

Am 8. Februar 2007 übernahm Schneider Electric dann die American Power Conversion (APC) und führte das Unternehmen mit MGE zusammen. Das war aber für die europäischen Kartellbehörden zu viel USV-Macht in einer Hand, so dass Schneider Electric die MGE-Division, die einphasige USVs (unterbrechungsfreie Stromversorgungen) herstellte, Ende Juni 2007 an Eaton für 425 Millionen Euro verkauft hat.

Roland Lommer, Sales Manager USV Channel bei Eaton Electric, umgarnt derzeit Systemhäuser
Foto: Eaton

Seit dieser Zeit beherrschen APC als unangefochtene Nummer Eins und Eaton als Herausforderer den weltweiten Markt für unterbrechungsfreie Stromversorgungen. In Deutschland agiert die Eaton Electric GmbH seit dem 1. August 2011 selbständig und bietet hier zu Lande USVs für Heimanwender, die ihr IT-Equipment vor Blitzschlag schützen wollen. Ferner offeriert Eaton professionelle Stromversorgung für Unternehmenskunden aller Größe. Auch Rechenzentrumsbetreiber greifen gerne auf das Equipment von Eaton zurück, garantiert doch der Hersteller diesen Kunden längere Batterielaufzeiten im Bereich von bis zu 1,1 MVA. Die aus MGE hervorgegangenen einphasigen Produkte vermarktete der Anbieter bisher unter der Marke "Pulsar", höhere Kundenanforderungen an unterbrechungsfreie Stromversorgung erfüllte Eaton mit ein- und dreiphasigen USVs aus der "Powerware"-Modellreihe. Nun vermarktet der Hersteller all seine USV-Produkte einheitlich unter dem Brand "Eaton".

Die einphasigen USV-Anlagen der Leistungsklasse bis zu zehn kVA werden ausschließlich über die Distribution (Also Actebis, eld datentechnik, Ingram Micro, Lynx und Tarox) an den Fachhandel vertrieben, wobei die Broadliner für rund 80 Prozent des Channel-Geschäfts bei Eaton verantwortlich sind. Darüber hinaus vertreibt der Hersteller seine USVs auch über die bekannten Elektrogroßhändler, zum Beispiel Sonepar Deha und Hagemeyer, an Handwerksbetriebe und Elektriker. Um den Channel in Deutschland kümmert sich Eaton Sales Manager Roland Lommer. Für sein (noch) kleines Channel-Team sucht er aktuell noch zwei bis drei neue Mitarbeiter.

Jasmin Dichmann, Marketing-Managerin Power Quality bei Eaton Electric

Eatons USV-Anlagen der Leistungsklasse bis zu 40 kVA, zum Beispiel das Modell "Eaton 9335 USV", werden ebenfalls fast ausschließlich über den Channel vertrieben. Bei allem, was leistungsmäßig darüber hinaus geht, da ist die Direct Sales-Truppe von Eaton schon involviert, Anlagen mit mehr 100 kVA werden ausschließlich direkt verkauft.

Nichtsdestotrotz arbeitet Eaton hier zu Lande mit etwa 2.000 Vertriebspartnern zusammen, die mindestens ein Mal pro Jahr ein USV-Gerät ordern. Darunter finden sich etwa 300 tatsächlich aktive ("autorisierte") Reseller, die durch das offizielle Partnerprogramm von Eaton erfasst werden. Unter diesen 300 wiederum zeichnet sich wiederum etwa ein Dutzend mit dem Prädikat "Premium" aus.

Die Zahl der Premium-Partner möchte Eaton unbedingt erhöhen, und so sucht der Hersteller derzeit aktiv nach Systemhäusern, die ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio und unterbrechungsfreie Stromversorgung erweitern möchten. Zu diesem Zweck startet der Anbieter im Oktober 2012 eine neue Webinar-Reihe für Reseller. (rw)