IDC glaubt, dass in den kommenden drei Jahren 59 Prozent aller weltweit im Unternehmensbereich genutzten Desktop-PCs mit Windows 7 ausgestattet werden. Microsoft-Partner könnten 2010 weltweit bis zu 70 Milliarden Euro zusätzlich einnehmen, wenn sie bei ihren Kunden Windows 7 implementieren, so eine weitere Schätzung der Analysten. Es geht dabei nicht nur um reine Lizenzverkäufe, sondern auch die Installationsarbeiten, Migration am Desktop und sonstige Beratungsleistungen, etwa kundenindividuelle Anpassungen.
Um seinem Partnerkanal zu befähigen, dieses Geschäftsvolumen von bis zu 70 Milliarden Euro weltweit auch tatsächlich zu realisieren, hat der Softwarekonzern Bündel an Maßnahmen geschnürt, deren Ziel es ist, Microsoft-Partner optimal auf die von IDC erwartete Nachfrage vorbereiten zu können. Im Rahmen der Deutschen Partnerkonferenz am 8. und 9. September 2009 Dresden hat der Hersteller nun eine erste Bilanz gezogen.
So haben sich bereits 1.648 Mitarbeiter der Microsoft-Partner über das Partner Learning Center (PLC) einen intensiven Windows-7-Training unterzogen. Ziel der PCL-Trainings ist es, die Partner in punkto Vertrieb, Technik und Lizenzierung von Windows 7 fit zu machen. Mit dieser Trainingsoffensive möchte Microsoft bis Mitte 2010 rund 7.000 Mitarbeiter bei Partnerunternehmen in Sachen Windows 7 ausgebildet haben.
Immerhin haben sich bereits 2.000 Angestellte von Microsoft-Partner-Unternehmen für die Windows 7-Roadshow registrieren lassen. Diese Veranstaltung findet in München (7.10.), in Hannover (18.11.), in Düsseldorf (20.11.), in Frankfurt (23.11.) und in Karlsruhe (24.11.) statt.
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Wer als Microsoft-Partner Vertriebs- und Marketingunterstützung benötigt, dem empfiehlt der Hersteller das eigene Partner Marketing Center. Hier finden Partner, neben klassischen Marketingmaterialien wie Broschüren oder Werbemitteln, auch Serviceangebote und weiter gehende Beratung zu Fachfragen.
Ein Multiplikator von 18
Im Schnitt, so eine weitere Kalkulation von IDC, werden deutsche Microsoft-Partner im kommenden Jahr für jeden Euro, den Microsoft mit Windows 7 umsetzt, mehr als 18 Euro an eigenem Umsatz generieren können. Wie kaum ein anderes Softwareprodukt wird das neue Microsoft-Betriebssystem somit zu einem gesamtwirtschaftlichen Faktor in Deutschland, glaubt das Marktforschungsinstitut.
"Der Launch von Windows 7 könnte vor allem auch für die deutsche Microsoft Partnerlandschaft positive Impulse liefern und das Marktwachstum treiben," meint Lynn Thorenz, Consulting Director bei IDC Central Europe. "Sicher sind hier neben Microsoft aber auch die Partner gefordert, den Ball aufzugreifen und den Kunden Windows 7 nahe zu bringen."
Zusätzliche Angebote für ISVs
Der Erfolg eines Betriebssystems hängt nicht zuletzt an der Kompatibilität der Anwendungen. Einen besonderen Raum nimmt dabei für Microsof die Arbeit unabhängiger Softwarehäuser ein (ISVs, Independent Software Vendors), die eigene Standardsoftware für die Windows-Plattform entwickeln. Für sie hat Microsoft ein spezielles Programm ins Leben gerufen.
Da Windows 7 auf dem Vorgänger Vista aufsetzt, haben ISVs, die für Windows Vista entwickeln, meist weniger Fragen in punkto Kompatibilität. Allerdings gibt es eine Reihe von Anwendungen, die primär für XP entwickelt wurden. Um die Hersteller dieser Lösungen weiterhin zu unterstützen, deren Anwendungen auf Windows 7-Kompatibilität zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen, bietet Microsoft diesen ISVs deutschlandweit mehrtägige Workshops an.
Darüber hinaus stehen Online-Angebote, Webcasts, Whitepapers und kostenfreie Tools jedem ISV zur Verfügung - im Rahmen der so genannten Green-Light-Kampagne. Nach Anmeldung und Registrierung ihrer Anwendungen bekommen ISVs über das Online-Portal "Grünes Licht", sobald ihre Anwendungen nach Prüfung durch Microsoft Windows-kompatibel sind. Daraufhin bekommen diese so zertifizierten ISVs Vertriebsunterstützung von Microsoft, beispielsweise den so genannten "Windows 7 Partner Marketing Kit". Derzeit nehmen über 200 Microsoft-ISVs an der Green Light-Kampagne teil und haben in dem dazugehörigen Portal ihre eigenen Anwendungen gemeldet.
Zudem können eigene Software entwickelnde Microsoft-Partner ihre Anwendungen in den weltweiten Software-Katalogen von Microsoft auflisten lassen. Einen dieser Kompatibilitätskataloge finden Businesskunden unter www.startklar7.de. Auf dieser Websit können sich potentielle gewerbliche Abnehmer ab Mitte September 2009 einen Überblick darüber verschaffen, welche Unternehmensanwendungen mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem zusammenarbeiten. (rw)