Systemhaus aus Österreich will expandieren

Wie ACP in Deutschland wachsen möchte

06.11.2012 von Ronald Wiltscheck
Eigentlich wollte die österreichische ACP-Gruppe spätestens 2010 zu den zehn führenden IT-Systemhäusern in Deutschland gehören, so lautete zumindest das Ziel des damaligen Chefs Urs Fischer. Daraus wurde bekannter Weise nichts. Seit dem 1. Mai 2012 gibt es nun ein neues Führungsduo an der Spitze. Als Vorstandsvorsitzender fungiert seit einem halben Jahr Rainer Kalkbrenner. Im Rahmen eines Besuchs der ChannelPartner-Redaktion erläuterte er seine Pläne.

Eigentlich wollte die österreichische ACP-Gruppe spätestens 2010 zu den zehn führenden IT-Systemhäusern in Deutschland gehören, so lautete zumindest das Ziel des damaligen Chefs Urs T. Fischer. Daraus wurde bekannter Weise nichts. Seit dem 1. Mai 2012 gibt es nun ein neues Führungsduo an der Spitze. Als Vorstandsvorsitzender fungiert seit einem halben Jahr Rainer Kalkbrener. Im Rahmen eines Besuchs der ChannelPartner-Redaktion erläuterte er seine Pläne.

Das Systemhaus ACP - in Deutschland und Österreich
ACP-Zentrale in Wien (bei Nacht)
ACP bekommt Citrix Award: v.l.n.r.: Wolfgang Traunfellner, Country Manager Citrix; Wolfgang Burda, Vorstand ACP-Gruppe; Norbert Ponak, Partner Manager Citrix
Erich Striedacher, Geschäftsführer ACP Ulm
Urs T. Fischer, ex-CEO der ACP-Gruppe
ACP erhält einen VMware-Award
Wolfgang Burda, Vorstand bei der ACP-Gruppe

So verfügt ACP in Deutschland derzeit über zwölf Standorte, zwei davon wurden erst im April 2012 neu eröffnet, nämlich in Hannover und Ulm. Die niedersächsische Landeshauptstadt stellt derzeit den nördlichsten Stützpunkt von ACP dar. Für den dort agierenden Geschäftsführer Olaf Mende sind steigende Kundenanforderungen, rasch wachsende Datenmengen und die stets zunehmende Komplexität der IT derzeit die wichtigsten Herausforderungen für ein Systemhaus.

Bei ACP Ulm residiert Erich Striedacher als Geschäftsführer. Er kam ja bekanntlich von dem zwischenzeitlich durch Bechtle übernommenen Systemhaus Kumatronik. Zu den Spezialgebieten von ACP Ulm zählen Virtualisierung, Cloud Services und Microsoft-Lösungen.

Aktuell nimmt ACP Deutschland im ChannelPartner-Ranking der größten Systemhäuser hier zu Lande den 20ten Platz ein - mit einem Umsatz von 75 Millionen Euro im Jahre 2011. Dieses Jahr sollen es laut ACP-Deutschland-Chef Günther Schiller hier zu Lande beachtliche 21 Prozent mehr werden, wobei hauptsächlich die Segmente "Rechenzentrum" und "Services" mit jeweils plus 34 Prozent überdurchschnittlich zu diesem Zuwachs beitragen sollen. Dennoch, das Geschäft mit dem Hardware-Verkauf beansprucht in der gesamten ACP-Gruppe nach wie vor den größten Anteil für sich, derzeit sind es 51 Prozent.

2 Übernahmen pro Jahr

In Deutschland soll es nach den Plänen des neuen Vorstandsvorsitzenden Kalkbrenner für die ACP-Gruppe wieder nach vorne gegen. Noch bis Ende März 2013 sollen zwei neue Standorte dazu kommen. Dies werden aber sicherlich keine Neugründungen sein, sondern Zukäufe. Nach möglichen Regionen gefragt, wohin ACP in Deutschland expandieren möchte, nennt Kalkbrener ganz offen den Norden und den Westen.

ACP-CEO Rainer Kalkbrener: "Deutschland ist für uns ganz klar eine Wachstumsregion"
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"Deutschland ist für uns ganz klar eine Wachstumsregion", so Kalkbrener. Damit setzt er die offensive Strategie seines Vorgängers Urs T. Fischer fort. Nur lagen die Wachstumsziele für Deutschland im April 2012 noch bei 15 Prozent. Nach Aufgabe des Standortes Schweiz wurde dann die angepeilte Zuwachsrate auf 21 Prozent hoch geschraubt. Und laut Kalkbrenner soll es 2013 so weiter gehen: "Wir wollen jedes Jahr zwei neue Niederlassungen in Deutschland."

Alle Standorte sollen nach den Vorstellungen von Kalkbrener weitgehend selbständig agieren. Das heißt, auch Bereiche wie Logistik, Buchhaltung oder Einkauf werden von den einzelnen Systemhäusern in Eigenregie betrieben, lediglich die IT-Systeme bleiben für alle nutzbar, so Kalkbrenner weiter. Nach Ansicht des CEOs sollten daher die Niederlassungen von 20 bis 30 Mitarbeitern bevölkert sein, damit sich dieser Aufwand lohnt.

Und diese Eigenständigkeit der akquirierten Systemhäuser entspricht der Philosophie der ACP-Gruppe: "Wir streben keine 100-prozentigen Übernahmen an, unser Anteil sollte lediglich über 50 Prozent liegen", so Kalkbrener zu ChannelPartner. Und so bleiben auch (meist) die Systemhausgründer an Bord - als weitgehend selbständig agierende Geschäftsführer. (rw)